Ein unspektakulärer, stiller, grauer Sonntag-Morgen, in mentaler Vorbereitung auf ein Brunch-Treffen mit Freunden, die wir schon lange nicht gesehen haben. Während des morgendlichen Fassadenputzes läuft das Radio, ich höre erstmalig in einem Interview von Jörg Phil Friederich, Philosoph, IT-Experte und Publizist. Er spricht von Postoptimismus und hat auch ein Buch dazu herausgebracht, das morgen erscheint. Mal schauen, ob ich es mir besorge, das Thema klingt für mich ansprechend. Im Kern geht es ihm darum, wie eine Welt, in der es die Kinder eben nicht „besser haben“, im Sinne von immer mehr Konsum, wie eben diese Welt auch mit ihren neuen Herausforderungen ein lebbarer Ort sein kann, abseits vom uns seit Jahrzehnten als Allheilmittel gepredigtem Konsum. Beschäftigt mich schon sehr lange, bedingt durch meine Lebensgeschichte.
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Passt nur am Rande zum Thema oben – ich gehe in die Stadt, möchte noch Zitronensäure zum reinigen meiner vermockten Thermoskannen besorgen und habe Zeit. Die Sonne geht gerade unter und so zieht es mich wieder auf das Kaufhof-Parkdeck, mal sehen, wie lange der Laden noch auf hat (Achtung, Post-Optimismus) und ich Gelegenheit habe, schaurig-schöne Bilder meiner Heimatstadt von oben zu machen. Ganz nebenbei freue ich mich, durch Geschäfte laufen zu können ohne jeglichen Impuls, irgend etwas einkaufen zu müssen, vom Gewünschten mal abgesehen. Diese Stadt ist etwas für den zweiten Blick, beim ersten freut man sich, sie wieder verlassen zu können. Wer jedoch ein Faible für dunkle Ecken und reichlich Geschichte hat, lernt den morbiden Charme Wuppertals schätzen.
Bilder eurer Hässlichkeit mit Abendsonne.








Kann nur schöner werden.
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Und zum Schluss – es soll auch Katzen geben, die von beiderlei Geschlecht geliebt werden.