Samstag, 221119

Der Tag gestern – ein gelungener Mix aus Geschäftigkeit und Entspannung. Es geht mir besser, die emotionale Anspannung ist noch vorhanden, aber weniger geworden, mit ihr auch die körperlichen Beschwerden. Wie sich das in der kommenden, wieder werktätigen Woche verhält, wird sich zeigen. Vorerst bleibt das gute Gefühl, alle anstehenden Formalien bewältigt zu haben – plus der wieder spürbaren inneren Ruhe.

Trauer? Ja, aber leise. Das Gefühl der Erleichterung überwiegt. Erleichterung darüber, dass mein Vater erlöst wurde, aber auch Erleichterung darüber, einen Teil der Verantwortung für meine Eltern abgegeben zu haben, zu meiner Entlastung. Das mag egoistisch klingen, ist aber sehr real spürbar.

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So. Genug der Schwere, hier und jetzt. Es hätte einen Insider-Tipp für potentielle Touries, die mal lecker Kaffee trinken, Waffeln essen möchten und dabei nicht dem Innenstadt-Nepp anheim fallen wollen. Cafe Clauß, hier umme Ecke. Ja, das ist Werbung, unbezahlt, aus Überzeugung. Der Erwerb der überall umherstehenden Bücher ist zugunsten vom lokalen Kinderhospiz möglich, die Bedienung bergisch rustikal freundlich und wer Eindrücke für Kurzgeschichten sammeln möchte – Schreibzeuch nicht vergessen 😉

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Der volle Magen fordert einen verdauungsfördernden Spaziergang, und so gehe ich im Anschluss diskret vor mich hingasend (die Sahne) Richtung Märchenturm auf dem Nützenberg, um noch ein paar Dämmerungsbilder einzufangen.

Und da isser, wenn man leise ist, hört man sie rufen. Rapante, Rapante … Glück mit dem Licht, gerade ging die Beleuchtung an.

Beim Abstieg talwärts fange ich noch ein paar Eindrücke von der lokalen Hundewiese ein, netterweise um diese Zeit ohne Hunde.

Und – einen neuen Fetzen hat es auch. Mit Lokal-Bezug, praktisch in der Fremde, auf dass man mich verorten kann, auch wenn ich schweigend nicht am Slang zu erkennen bin.

Passt.

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Sonntag, 220522, am Abend

Eine kleine Runde, Füße vertreten. Luisenfest im Städtchen, nur mal geschnuppert, viel zu voll und zu laut, Zugangskontrollen inbegriffen. Nichts für mich. Lieber den Nützenberg hinauf, schon besser hier, im schattigen Grün. Unspektakulär und beschaulich. Ausklang eines Sonntags.

Beifang: Der hier mag seine Gründe haben, sein Antlitz zu verbergen. Aber malern nach Gefühl? Wenn das Tuch weiter gnädig verborgen hält, was nicht gesehen werden soll, dann braucht er sich das Ergebnis ja nicht anzuschauen. Ohne Sinn, aber Kunst. Oder auch ganz anders, wer auch immer begrünte den Verhüllten und drückte ihm im Nachgang das Werkzeug in die Hand. Was weiß ich.

Musik zum Bild?
Wirf ein warmes Licht
auf mein Ungesicht…

Sonne hat es ja.

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Pfingstsonntag, 210523

Allein mit zwei Katzen und meinen Gedanken, die Liebste ist das große Kind besuchen. Ich hätte können mich verabreden, tat ich aber nicht. Irgendwie war, ist mir nicht danach. Stattdessen lief ich, gestern und heute, die Hügel hier herauf und herunter.

Bilder von gestern, GPX hier, den Nützenberg herauf und herunter:

Die Schwebse – seit dem untauglichen Versuch aus einer ehemals durchaus alltagstauglichen Museumsbahn ein HighTec-Gefährt zu bauen, leider eine Dauerbaustelle. Derzeit fährt sie nur an den Wochenenden, um den Touris Funktionalität vorzugaukeln. Aber immerhin.

Wenn man, so wie ich, gerne Gedanken-verloren den Blick auf den Boden richtet, sieht man komische Dinge, die postwendend die Aufmerksamkeit weiter nach oben richtet…

Bekannter Weise fallen schon mal Sachen herunter, aber die hier scheinen schon etwas länger dort zu liegen. Weiter oben sieht jedenfalls alles frisch aus …

Eine der trostlosesten Ecken im Tal…

Anregung zum Nachdenken…

Downtown schwarz-weiß…

Heute ging es auf der Königshöhe ein wenig bunter zu, wieder mit GPX, hier:

Blick von weiter unten auf den Südhang…

Bunte Blüten für die Soldaten

Der Turm, zugewachsen und leider nicht zu besichtigen.

Die Stadt wirkt weit fort, was gut 100 Höhenmeter so ausmachen…

Da isser wieder, der weithin sichtbare Schlot vom Elberfelder Kraftwerk.

Und – ich wollte ihn immer schon mal fotografieren, weil ich genau so einen mit 20 mal selbst gefahren habe. Die Farbe stimmt, nur war der meine ein „Caravan“, also die Kombi-Variante. Praktisch, in dem Alter, beim damaligen spontanen Übernachten im gelobten Land.

Sonst so? Letzen Dienstag hatte ich meinen ersten Impftermin, mit Biontec – für mich sehr gut verträglich, nur der Arm schmerzte leicht am nächsten Tag. Ende Juni dann der Zweite und dann ist das Thema bis zur Auffrischung im nächsten Jahr hoffentlich erstmal durch. Wobei mir die allgemeine Aufregung gestohlen bleiben kann, mich reizt keine Gesellschaft derzeit. Außer die Familie, die leider gut im Land verteilt lebt, gegenseitige Besuche dürften im Sommer wieder drin sein. Ne heiße, aushäusige Pizza fände ich auch wieder mal gut, abwarten.

Bis dahin …

Wünsche frohe Pfingsten, allseits.

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Nachtrag von Pfingstmontag – vor dem großen Regen: Runde durch den Kaiser-Wilhelm-Hain mit Blick auf die Stadt, GPX hier.