Samstag, 240302

Wespe No.1/24 weckt gemeinsames Interesse. Honigbonbon zum Frühstück, keine gute Sache für Katzennasen. Aber spannend, das brummende Ding. Musste dennoch intervenieren, Katzen raus, Fenster auf, Wespe ganz raus. Wie enttäuscht Katzen dreinschauen können.

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Nett versteckt, zwischen Katzencontent und narzisstoidem Selbstbildnis – ein geschichtlicher Rückblick auf das Jahr 2025.

Wie konnte es soweit kommen? Bis heute streiten Historiker, es wird diskutiert, warum niemand dieser tödlichen Dynamik Einhalten bieten konnte oder wollte, gerade so wie in den Jahrzehnten nach den beiden letzten großen Kriegen zuvor. Wie konnten die europäischen Staaten einem Nicht-Nato-Mitglied vassallentreuen Beistand versprechen, wie konnten sie über 10 Jahre falsche Hoffnungen schüren und sich am Ende in ihren eigenen, substanzlosen Versprechungen so tief verstricken, dass kein glaubwürdiger Rückzug mehr möglich schien? Fakt ist, sie standen am Ende allein da, nachdem der große überseeische Bruder sich abgewandt hatte.

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Zum Schluss eure Verschlafenheit in Öl.

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Samstag, 240224

Meine beruflichen Umstände treiben mich zunehmend in fragwürdigen Sarkasmus. Details gehören hier nicht hin, nur so viel:

Das Alf-Zitat ist total mehrdeutig. Selbst werde ich tagtäglich mit Menschen konfrontiert, die etwas tun müssen, was sie nicht können und rundherum niemand da ist, der sie vernünftig anleitet. Auf der anderen Seite kann genau dies auch Motivation sein, sich nen eigenen Kopp zu machen. Unnötiges Lehrgeld inbegriffen, das sich heute eigentlich niemand mehr leisten kann. Das Rad ständig neu erfinden zu wollen, ist schlicht dumm und unnötig. Mit unserem Berufsaustieg verschwinden mit jeden Einzelnen Jahrzehnte Berufserfahrung. Nicht gut für unser Land.

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Die frühe Stunde – ich liebe diese Zeit. Jeder an seinem Platz. Und eigentlich isses auch keine Stunde, sondern allenfalls ein paar Minuten. Dem alten Mann wird die Heizung zu fad und er steht altersgerecht langsam auf. Was die Kleine als Aufforderung zum jagen versteht, und so schranzen die beiden von jetzt auf gleich übelst durch die Bude. Alles halt zu seiner Zeit.

Zum Schluss ein ohrwurmendes Liedchen über Vergänglichkeit.

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Donnerstag, 231221

Der zweite werkfreie Tag, für mich, der ich keine Geschenke mache und erwarte, zumindest ohne den üblichen Punk kurz vor Schluss. Anstelle zahlloser Stehrumchen und Vollstaubchen habe ich wieder für unsere Nachbarschaftshilfe gespendet, die richtig gute Quartiersarbeit leistet.

Aktionsabschluss pünktlich zum Jahresende, nach mehrwöchiger Ordnungsaktion mit mehreren gut gefüllten Mülltonnen:

Das Werkzeugregal in der Wohnung ist leer (kann dann weg) und die neu erworbenen Alu-Truhen im Keller nummeriert, mit Rollen versehen, sinnvoll gefüllt sowie inhaltlich fotographisch dokumentiert, damit ich einst noch etwas wiederfinde. Das letzte Rad und der Montageständer werden im Frühjahr veräußert und dann ist Radfahren für mich erst einmal Geschichte. Was bleibt, sind ein kleines Auto, ein Deutschlandticket und gute Schuhe. Mobilität ist also gesichert.

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Befinden? Gut, dass morgen Sonnenwende ist, auch wenn Mensch davon zunächst nicht viel spürt. Gestern war ich nicht draußen und heute beim Blick aus dem Fenster könnte es ähnlich ausschauen. Das und die vorweihnachtliche Stimmung schlägt mir ein wenig aufs Gemüt, der schwarze Vogel lässt grüßen. Ich halte mal dagegen mit ausgedehnter Morgengymnastik und Meditation und – schreiben hier. Chef ist er nicht, der Schwarze.

Von wegen schreiben – der gute Wortman macht die Drabbelei noch bis einschließlich 2ten Januar weiter (Danke dafür!), ab dem 9ten übernehme ich wieder. Aus Zeitgründen lasse ich das mit den Buchpräsentationen und bildhafter Illustration der Begriffe mal fort, sprich, ich mache es einfacher. Gestern habe ich ein Bildchen vorbereitet, das ihr gern übernehmen könnt, wenn ihr möchtet. Ich werde es als Header nutzen. Das mit dem Wasserzeichen konnte ich mir nicht verkneifen und leider musste es aus Hintergrundgründen mitten in die Sonne 🙂

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So. Das Leben ist ja schwer genug, darum zum Ende mal etwas Mutmachendes und nicht ganz so ernstes:

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Endlich hat die Diskussion ein Ende, Öl, Gas, Kernkraft, erneuerbare Energien, alles Schnee von gestern. DER Treibstoff ist unendlich vorhanden.

Damit die Vorweihnachtszeit nicht zu kurz kommt:

Noch ein allerletztes Statement:

Kommt gut durch die Tage!

Samstag, 220115

Hände frei zum schreiben, auch der Kopf ist noch nicht zu sehr gefüllt, gute Voraussetzungen also für ein paar zusammenhängende Sätze. Klug müssen sie nicht unbedingt sein, aber wenigstens echt. Überhaupt – klug oder eher dumm – ich höre viel Radio, unter anderen neulich dies hier, ein Podcast von Heidi Kastner, Gerichtspsychiaterin und Forensikerin. Hörenswert, es gibt auch ein Buch von ihr zu dem Thema.

Irgendwie wirft das Thema bei mir Fragen auf. Darf man die Dummheit thematisieren, ohne überheblich oder gar arrogant zu klingen? Fakt ist, die „Dummheit“ ist als Begriff einerseits ein Art Joker, der universell einsetzbar ist, andererseits so ein Totschlag-Argument, das jede Diskussion verunmöglicht. Der Schaden mag allerdings bei echten Fällen von Dummheit eher gering sein, weil Diskussionen hier eh nicht zielführend sind. Aber zurück zum Joker – Die pure Uneinsichtigkeit, die mangelnde Fähigkeit, komplexere Zusammenhänge zu erkennen, ist nur das „Flaggschiff“ der so genannten Dummheit. Im Grunde verbergen sich eine Menge anderer Charaktereigenschaften hinter diesen Sammelbegriff. Heidi Kastner spricht in diesem Zusammenhang von „Gefühlsdummheit“. Auch ein Thema. Aber – da ist auch Licht , obgleich es scheint, dass die Dummheit derzeit Hochkonjunktur hat. Stimmt so nicht, meint die Autorin plausibel, sie sei in Zeiten vielfältiger sozialer Medien nur lauter denn eh und je. Fazit: Wer mit solchem beruflichen Hintergrund 25 Minuten über die Dummheit referieren kann, liegt so falsch nicht, auch wenn der Begriff eher flach daherkommt.

Kleines Liedchen zum Thema…

Die Dummheit, die tut weh
Weil sie so leicht verführt
Das ist, was mir weh tut
Und mein Herz berührt

Samstag, 201121

Nachgespürt und festgestellt, die Lauten sind vor allem eines – laut eben. Nicht zwangsläufig zahlreich. Für mich stelle ich fest: Lange halte ich an Menschen fest, gebe so schnell niemanden auf, weil auch ich immer wieder auf Menschen gestoßen bin, die mich nicht aufgaben. Allerdings ändert sich da gerade etwas, in mir. So bin ich nicht mehr bereit, mit Menschen zu diskutieren, die unseren Staat als Diktatur verunglimpfen, die nach Freiheit und Menschenrechten schreien und denen zujubeln, die, sind sie erst einmal an den Trögen, genau das am allerwenigsten möchten.

Alles nichts Neues. Geschichte wiederholt sich gerade, mit den Mitteln dieser Zeit. Unsinn, krudes Zeug, aus dem Kontext gerissene Halbwahrheiten, freche Lügen und Sündenbockmentalitäten verbreiten sich rasend schnell und fallen vor allem dort auf fruchtbaren Boden, wo mangelnde menschliche Reife mit persönlichen Einschränkungen und existenziellen Nöten zusammenfallen. Natürlich ist Kritik oft berechtigt und muss auch Gehör finden, so vieles wirkt überzogen und riecht nach flügelschlagenden Aktivismus, aber wer daraus das Recht ableitet, diesen unseren Staat als ganzes in Frage stellen zu dürfen, braucht sich nicht wundern, wenn er auf massive Ablehnung stößt. Selbst finde ich diesen Staat verbesserungswürdig, aber ich kenne keine freiere, humanere Gesellschaftsform. Das widerspricht sich übrigens nicht mit meiner Affirmation zur Anarchie und meiner Ablehnung sämtlicher Autoritäten, auch wenn das schwer verständlich scheint. Anarchie setzt Empathie voraus, sonst mündet sie im rechtlosen Chaos. In jungen Jahren habe ich mich empört, warum es hierzulande nicht möglich ist, über weitreichende Entscheidungen via Volksentscheid abzustimmen, wie eben in der Schweiz üblich. Je mehr ich das „Volk“ und seine leichte Manipulierbarkeit kennen lerne, um so mehr beunruhigt mich der Gedanke, wirklich jeden über alles mitbestimmen zu lassen. Eigentlich sehr schade, das.

Es singt der Chor der Blöden, der schon immer war zu laut. Auch, wenn Marius das damals in einem anderen Zusammenhang meinte.