Sonntag, 221009

Vollmond im Widder.
Gefühlslage – Karg und verlassen.
Es ist nur ein Gefühl, hat also einen Anfang und ein Ende.
Ich bin nicht mein Gefühl und nicht mein Ego.
Auch nicht meine Gedanken.

Einer ist immer bei mir.

Die gute Nachricht: Die getrennt lebenden Eltern gesunden. Bei meiner Mutter überrascht mich das nicht, freut mich dennoch natürlich. Selbst Vater hat Corona überstanden, ich stehe im telefonischen Kontakt mit der Station. Vielleicht gehen nächste Woche wieder Besuche. Freue ich mich für ihn? Ja und Nein. Er will gehen. Aber was heißt das schon, gehen wollen. Die Entscheidung fällt er nicht, zumal er Suizid ablehnt. Ist auch keine Lösung, glaube ich. Unheimliche Zwischenwelten verlängern nur das irdische anhaften an das alte Leben. Wir werden geholt. Auch mein Vater.

Vollmondlied – ich bitte um Nachsicht.

Leben mit Lilit (6)

Sie liebt die Felle, allem voran dieses hier. Immer die gleiche Zeremonie: Herauf gehüpft, für weich und kuschelig befunden – Milchtritte (Mama ?!?) – und Pause, für einen kurzen Moment, bis wieder irgend etwas Spannendes ihre Aufmerksamkeit einfängt. Perfekte Tarnung irgendwie … So`n Hintergrund wünsche ich mir manchmal auch.

Lilit

Mir geht das Herz auf, die Kleine zu schauen, mit ihr zu spielen, mit ihr zu kuscheln, selbst ihre Penetranz an Orten, wo sie eher stört (Küchenanrichten, Toilettenschüssel  ect.) hat etwas liebenswertes. Von ihrer bodenlosen Neugier und Frechheit mal gar nicht zu reden. Doch irgendwo im Hinterkopf lauern selbst dabei diese Gedanken, die mich im erleben mehr als einmal kalt erwischt haben. Verlust und Tod. Alles nur geliehen. Was bleibt, ist der Moment, der Augenblick. Mich voll und ganz darauf einlassen zu können, bleibt die Lektion nicht nur dieser Tage…

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