Vierter Advent. Ich bin allein, die Liebste trifft Familie, derweil ich Katzen hüte und nächste Woche noch drei Tage arbeiten darf. Etwas ist anders als in allen anderen vergangenen (Vor-)Weihnachtstagen. Ich beteilige mich nicht an dem Run nach den letzten Präsenten, ich mache keine mehr. Möchte auch keine haben, das ist mein Wunsch, wer will, hält sich daran. Der vermeintlichen Peinlichkeit, etwas zu bekommen, ohne etwas zu geben, werde ich begegnen können.
Was fange ich an, mit meiner Zeit? Über eine FB-Selbsthilfegruppe für Alkoholiker bin ich in ein spirituelles Whatsapp-Meeting „gerutscht“, via Einladung eines mir wohlwollenden Menschen. Thema dort ist das Wirken von Heinz Kappes, ein evangelischer Pfarrer, Quäker und enger Freund der anonymen Alkoholiker, ohne selbst betroffen gewesen zu sein. Mir tut es gut, wieder an meine spirituelle Basis erinnert zu werden, hat meine Nüchternheit doch eine bedenkliche Qualität angenommen, was nicht nur mit dieser allgemein emotional aufgeladenen Jahreszeit zu tun hat. Wer möchte, kann hier eine Rede von Heinz Kappes hören.
Na klar will vermutlich kaum einer 35 Minuten Zeit investieren, für eine 37 Jahre alte Weihnachtsrede eines längst verstorbenen Geistlichen, da bin ich Realist. Man muss es deswegen auch nicht gleich mit Keith Richards halten, aber ein nettes Lied ist es dennoch, auch wenn ich mir weder eine elektrische Gitarre noch eine Puppe, die nass werden kann wünsche. Dem Alter bin ich entwachsen 😉
Einen guten vierten Advent uns allen!
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