Donnerstag, 221201

Weil es sich so hübsch liest, das heutige Datum, Einsen, Zweien und eine verlorene Null. Das ist wahrscheinlich auch schon das spetakulärste an dem heutigen Tag, den man bekanntlich ja besser nicht vor dem Abend loben soll. Heute Abend jedenfalls ist Weihnachtsgefresse, erster Teil, mit meinem unmittelbaren beruflichen sozialen Umfeld. Teil 2 ist in zwei Wochen, da wird der Kreis der Erlauchten größer gezogen.

Die Teilnehmer heute gehen vor dem Essen Kart-fahren, als Appetit-steigerndes Vorspiel. Da mache ich nicht mit, sowas war schon früher mitm Autoscooter grenzwertig. Pure Adrenalin- und Testosteron-Show. Mit meinem Befund kann das Maßnahmen nach sich ziehen, so habe ich mich da rausgeredet. Das ist immer witzig, wenn ich von meinen potentiellen Befunden spreche, sie wissen nie, meint der das jetzt ernst, hat er sie wirklich nicht alle oder will er uns verarschen … würde ich natürlich nie tun 😇

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Sonst so? Putzlappen erzählen manchmal ganze Geschichten. So wie der hier, der mal ein Shirt eines sportbegeisterten Jung-Osmanen gewesen sein muss.Mag ich, so Spuren. Was wohl aus dem ehemaligen Träger geworden ist?

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Und so geht dieser Eintrag unspektakulär zu Ende. Vielleicht noch etwas Lokales zum Schluss, ein verlorenes Schaufenster abseits vom vorweihnachtilichen Glanz, hier im Kiez:

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Sonntag, 201213

Manchmal begegnen mir Menschen, mit denen ich mich auch in meinem „alten“ Leben gut verstanden hätte. So geschehen gestern. Wir kannten uns damals nicht und das war sehr wahrscheinlich auch gut so. Beim gemeinsamen Essen wurde viel erzählt, von damals und von dieser Zeit, von alten gemeinsamen Orten, von der Gegenwart. Wir beide durften uns ändern, er wegen massiver neurologischer Herausforderungen nach einem Unfall, ich nach nicht weniger massiven Herausforderungen psychologischer Natur, Glückskinder, wie wir sind. Die meisten anderen haben nicht solch ein Glück, die Liste derer, die nach jahrelangem Konsum zeitig gegangen sind, wird immer länger.

Sonst so? Dritter Advent und ich bin froh um meinen Entschluss, dieses Jahr nur Fresskörbe zu verschenken. Jeder Besuch eines Geschäftes ist mir ein Angang, mit der beschlagenen Brille in den Schlangen zu stehen, kotzt mich an bietet zwar eine tolle Gelegenheit, mich in Geduld und Nachsicht zu üben, wird aber niemals zu meinen ausgesuchten Lieblingsbeschäftigungen gehören, genauso wenig das hinterherlaufen nach irgendwie fehlgeleiteten Postsendungen. Der Kommerz geht mir nicht erst seit Corona auf die Nerven, obwohl ich auskömmlich von ihm lebe. Widersprüche sind übrigens ein fester Teil in meinem Leben.

Was ruhiges zum wach werden…

Noch ein wenig einkaufen…

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Gut, dass ich ein Gemütsmensch bin. Also, will sagen, ich habe eines, von der Qualität dessen möchte ich im Zusammenhang mit vorweihnachtlichen Einkaufsschlachten lieber nicht sprechen. Jedenfalls bin ich wieder wohlbehalten daheim, der Kühlschrank ist voll und weder habe ich mich an wem vergangen noch umgekehrt. Nur eine halbe Stunde nahm die Parkplatzsuche in Anspruch, mit nur wenig Gefluche meinerseits, gut so (Hätte auch das Rad nehmen können, fühlte mich aber nicht ganz so in Form…). An der Supermarktkasse brauchte ich bloß eine weitere halbe Stunde warten, wie schön!

Ein kleines Highlight während des Wartens war der Moment, an dem ich schon fast ganz vorne war und mit mir der Typ hinter mir, dem laut einfiel, er hätte jetzt das Toilettenpapier vergessen. Da konnte ich hören, wie es in ihm denkt, welch Freude, noch einmal anzustehen … um keinen Preis, denkt es dagegen in mir. Lieber die Verdauung massiv einschränken oder nach allen möglichen nutzbaren Alternativen suchen (Putzlappen aus klein geschnittenen alten T-Shirts fänden so auch noch Verwendung), als noch einmal das Ganze… es juckt mich, das Thema mit meinem Hintermann auszudiskutieren, was ich dann aber lasse – bin gleich dran.

Wie war das mit der Geduld?
Muss mal meinen Bruder fragen…