Samstag, 240210

Als ich in einem der letzten Einträge von der Kreativität des Teufelchens auf meiner Schulter schrieb, hatte ich meinen derzeitigen Zustand nicht auf dem Schirm. Grippig mit Bettzeit und allem. 3 Monate nach dem letzten Corona-Anwurf. Auch Immunsysteme scheinen zu altern.

Absagen reichlich, gerade heute und morgen standen Wiedersehen mit lieben Menschen an. Wie das in unserem Alter so ist, teils seit Monaten geplant. Spontanität will angesichts zahlloser Verpflichtungen gut überlegt werden.

Da war doch noch etwas? Richtig, Karneval.

Nachtrag  – KI lässt grüßen. Fühlt sich auch so an.

Samstag, 211113

Während meiner morgentlichen Rituale läuft meist leise Musik, manchmal aber auch Radio, WDR5 oder DLF, DLF-Kultur oder, wenn mir danach ist, WDR3 mit Klassik. Was hier so per UKW herein kommt und nicht dem Niveau der lokalen Stationen entspricht. Vor einer knappen Stunde lief WDR5, ein Interview zum Thema Feiern bei Hochinzidenz – ist das verantwortlich?

Immerhin ist es ein Zeichen von Ansätzen geistiger Gesundheit, solche Fragen zur öffentlichen Diskussion freizugeben. Interview-Partner war ein gewisser Christoph Kuckelkorn, der kurz gefasst die Meinung vertrat, der 11.11. wäre sozusagen ein Probelauf für kommende Großveranstaltungen gewesen, man müsse nun abwarten, wie die Lage in 1 oder 2 Wochen sei und dann neu schauen. Ein Prozess, den man auch mit nachdenken bewerkstelligen könnte, so man dazu in der Lage und willens ist. Eine Glaskugel braucht es freilich nicht, um vorherzusagen, wie die Lage dann so sein wird, angesichts der Bilder vom gut ausgeschlafenen Hoppediz vorgestern.

Und so werden sehr viele Menschen mit ihrer Sehnsucht nach ein wenig Fröhlichkeit, Leichtigkeit und dem, was man früher Normalität nannte, zu kollektiven Probeärschen für Zäpfchen. Frei nach dem Motto, lieber mal so richtig lustig und dann krank als unzufrieden oder gar zornig, und dann irgendwann möglicherweise die falsche Partei wählen.

So, und wer den leicht satirischen Einschlag dieses Beitrages noch nicht gemerkt hat – nichts, was sich nicht noch toppen ließe. Der Herr Christoph Kuckelkorn ist nämlich dem Vernehmen nach nicht nur ein engagierter Karnevalist, sondern verdient sein Geld hauptberuflich als Bestatter. Natürlich würde ich nie so weit gehen, zu behaupten, der Herr K. betriebe in der jetzigen Zeit als Karnevalist Lobby-Arbeit in eigener Sache. Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht. Und laut dem Kölner Grundgesetz isset eh noch immer jot jejange.

Schaun mer mal, dann sehn mer scho.
(Franz Beckenbauer über Zukunft)

Woke Up Dreaming …

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Freitag, 211112

Ein freier Freitag, weil gleich der Schornsteinfeger kommt und sich der Therme widmen möchte. Ein Tag also frei von Arbeit und in meinem Fall auch frei von Karneval. Ich bin so frei, es zu unterlassen, mich unnötig in Gesellschaft zu begeben, das ist eigentlich unabhängig von Corona so. Eine Neigung, die jetzt mal wieder hilfreich sein könnte. Irgendwie kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass meine feiernden, Karneval- und Weihnachtsmarkt-geilen Mitmenschen es jetzt mal so richtig wissen wollen. Wie das so ist, infiziert zu sein, mit und ohne Impfschutz. Wo immer möglich, gerne ohne mich.

Themenwechsel. Ein Fundstück im Netz macht mich nachdenklich. Schon sehr lange her, dass es geschrieben wurde, aber immer noch irgendwie aktuell, wenn auch in der Wortwahl ein Kind seiner Zeit. Sagt es doch im Kern, dass eine jede Beziehung eben nicht nur auf Romantik, gutem Willen und je nach Sichtweise auch auf gutem Sex beruht, sondern im Kern auf Verbindlichkeit, auf den Mut, sich zu entscheiden, sich festlegen zu wollen, zu können. Es ist auch eine Entscheidung, sich auf einen Menschen einzulassen. Sich gegenseitig erlauben, so sein zu dürfen, wie es gerade im Innersten ausschaut. Sich zu versprechen, zu bleiben, abhauen kann jeder. Was das im einzelnen so bedeutet, in seiner ganzen Tragweite, das offenbart sich oft erst Jahre später.

Keine Frage mehr, aber gut Mucke.

If you say that you are mine, I“ll be here “til the end of time

Karneval

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Viel fällt mir dazu nicht ein, außer, dass ich keine Lust habe, daran teilzunehmen. Von der jetzt legitimierten Sauferei mit ihren üblichen Folgen mal abgesehen – ursprünglich war die Narretei ja mal ein Ventil für das gemeine Volk, seiner Unzufriedenheit über die Herrschenden unter der Maske des Narren Ausdruck zu verleihen. Hier und da gilt das heute noch, wobei die Wagenbauer der politischen Realität leider aus Zeitgründen nicht immer folgen können.

Was bleibt …

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