Donnerstag, 211125

Werkstatt-Anekdoten.

Alt-Geselle erklärt Jung-Fertigungsplaner die Sache mit der Präzision:

Es gibt ein Nennmaß, eine Toleranzgröße und eine Toleranzlage. Entweder ich bin da drin oder ich bin draußen. Ganz einfach also, nicht wie im richtigen Leben, wo auch schon mal ein Viertel drin interessant sein kann. Oder ein Viertel draußen.

Jung-Fertigungsplaner guckt ein wenig irritiert und geht. Fragen stehen unbeantwortet im Raum. Was ist denn nun besser, so im richtigen Leben, wie meint der denn das? Viertel drin, Viertel draußen? Hätte er den Alt-Gesellen gefragt, wäre er vom grübeln erlöst worden. Der hätte ihm erklärt, dass selbstverständlich ein Viertel draußen immer die bessere Wahl wäre. Bei Dreiviertel drin, demzufolge.

Ich liebe Mathematik.

Dienstag, 211116

Achtung, Polarisierung & Satire.

Ich werde mich bessern, versprochen. Spätestens ab morgen bin ich tolerant und werde ausnahmlos jedes Recht meiner Mitmenschen, selbstverständlich auch das Recht auf Dummheit, tolerien. Nie wieder Diskurse, nie wieder konträre Diskussionen, nie wieder fruchtlose Versuche, irgend jemanden von irgend etwas überzeugen zu wollen. Ich lasse alle Menschen genau so, wie sie sind und gebe ihnen recht, auch wenn sie nicht die hellsten, so doch wenigsten die lustigsten sind.

Ab morgen, versprochen.

So`n Test

Am Sylvester-Abend stoße ich auf eine Website, in Sachen hochsensibel. Noch so`n Test, denke ich, aber die Muße als auch die Neugier lassen mich die Fragen laut vorlesen. Die meisten Fragen beantworte ich selbst, bei manchen ist die Liebste mit ihrem treffenden Urteil schneller als meine Selbsteinschätzung. Das Ergebnis war schon ein wenig überraschend, von 300 möglichen Punkten hatte ich 265, also bin ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine ausgemachte Mimose.

Toll, toll, denke ich, ich sammle Titel wie andere Briefmarken. Kann man das nicht beim schlichten „Hab`sie nich alle“ belassen? So auf die Kurzformel gebracht, schön allgemein verständlich. Weiter gehen die Gedanken: Wie kommt es dann, das so einer immer noch extraordinär fluchen kann und überhaupt selbst im fortgeschrittenem Alter über eine oft zu schnelle Rede verfügt (langsam wird es besser…)? Muss an  meinem Aszendenten liegen – Löwe – oder an meiner missratenen Plattenbau-Sozialisation. Keine Ahnung. Sehr wahrscheinlich ist es eher so, dass ich mir auf diese Weise so manchen Zeitgenossen erfolgreich vom Leibe halte, töten kann ich sie eh nicht alle 😉 Was sich auch hervorragend mit der Auswertung deckt, steht doch da unter anderen, ich möge bitte gegenüber weniger Sensiblen etwas toleranter sein.

Aha, na gut, dann will ich das mal üben…

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