Montag, 220516

Montag früh
spätes Essen am Abend zuvor
Vollmond
Blutmond
kleine Kapitulation vor der Schlaflosigkeit
vor den wüsten Träumen

Noch wirkt die Meditation, die allmorgendliche Übung fein nach, die heute früh auch etwas länger dauern durfte. Eine Wohltat für die Seele, Geist und Körper. Eine gute Zeit für ein paar dürre Zeilen, bevor das Tagewerk mich wieder in Beschlag nimmt.

Sonst so?
Gedanken zum jagen und sammeln.
Beim Wassertiger, falls.

Und – Fundstück aus Übersee,
passend zur Nacht.
Greta der anderen Art.
Ohrwurm to go.

Feeling
Oh god, the feeling
We need some healing
We need some healing
God knows if you feel defeated
You have been cheated
You have retreated

~

Sonntag, 220501

Der erste Mai, heute haben sie wieder alle ihren Spaß mit der Exekutive, die hiesigen Autonomen. Oder umgekehrt. Hat ein wenig Tradition hier in der Stadt, sich aufm Exe oder aufm Schuster zu versammeln, um dann anschließend mit der Polizei Hase und Igel zu spielen. Seis drum, lassen wir der Jugend ihren Lauf, Hauptsache, sie ramponieren nicht mein Autochen bei ihrem Treiben.

Sonst so? Getrübte Stimmung, angesichts der Weltlage und auch familiär. Verankert im Glauben, las ich neulich hier, und ja, alles kommt so, wie es kommen soll. Etwas an alledem zu ändern ist nicht an mir, also weiter machen. Arbeit und Aufgaben privat lenken ab, machen irgendeinen Sinn und schaffen möglicherweise Pluspunkte weiter oben. Meditation hält das Innenleben zusammen, zentriert die Fliehkräfte des Geistes. Und – das schöne frische Grün da draußen hebt ein wenig die Stimmung, auch gut.

Alle Materie, das Universum, die Erde, ja selbst unsere Körper sind allem Anschein nach ein Teil des Schöpfungsgeschehens. Je mehr die Physiker und Astronauten die Materie aufklären, desto mehr wird sie zur mathematischen Formel, desto abstrakter wird sie. In ihrer letzten Analyse ist die Materie ein Gedanke. Sobald der göttliche Gedanke sich im Rahmen von Zeit und Raum ausdrückt, wird er zur Materie. Unsere Gedanken – innerhalb der Begrenzung von Zeit und Raum – können nur materielle Dinge wahrnehmen. Aber wir können annehmen, dass außerhalb unserer eigenen Zeit- und Raumvorstellung der ewige Schöpfungsgedanke waltet, den wir Gott nennen.

Quelle: 24 Stunden am Tag

Eine andere Art der Meditation bietet das Video weiter unten, bei vollem Bildschirm. Und regnen könnte es auch mal wieder.

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Montag, 220328

Montag Vormittag, still ruht der See. Ein werkfreier Tag außer der Reihe, der Plan ist, gleich den kleinen Roten vom Winterdreck zu befreien. Spießige Aktion, so richtig mit polieren, Gummi- und Plastikpflege, aber dafür fasse ich ihn auch nur zwei Mal im Jahr an. Sei `s drum.

Gestern und auch Samstag gab es nichts zu schreiben, falls doch, wollte es mir nicht einfallen. Einfach nichts drin , im Nischel (was für ein Dialekt). Keiner zuhause, das kommt vor. Obwohl eigentlich schon das eine und andere lose war. So ist zum einen ein kleines Büchlein auf wundersame Weise zu mir gekommen, beim aufräumen unseres Meeting-Schrankes am Freitag Abend. Wir müssen raus aus dem Raum, dort ziehen Kriegs-Flüchtlinge ein, was für uns alle zusammenrücken heißt, das tun wir gerne. Die kleine Kladde war die ursprüngliche Tagesmeditation der anonymen Alkoholiker, original aus Amerika übersetzt – vor meiner Zeit schon ausrangiert und ersetzt durch vermeintlich fortschrittlichere Lektüre. Heute ist der Inhalt zwar online verfügbar, aber das gedruckte Original ist nur noch sehr schwer zu bekommen. Ich mag diese etwas altertümliche Sprache ebenso wie den Inhalt, der für mich so etwas wie eine geistige Möhre vor meiner Nase darstellt. Als Ideal unerreichbar, aber zum Zwecke des Fortschritts, der Orientierung hilfreich, für mich. So auch der Text zum heutigen Tag:

MEDITATION
Zweierlei Dinge brauchen wir, wenn wir unsere Lebensweise ändern wollen. Das eine ıst der Glaube, das Vertrauen zum Unsichtbaren, zu jenem grundsätzlich guten und sinnvollen Geist des Universums. Das andere ist Gehorsam, dass wir nämlich auch unserem Glauben entsprechend leben und zwar jeden Tag so, wie wir meinen, dass Gott es für uns wünscht — voller Dankbarkeit, Demut, Wahrhaftigkeit, Lauterkeit, Selbstlosigkeit und Liebe. Glaube und Gehorsam, das beides gibt uns die nötige Kraft, um aller Sünde und Versuchung zu widerstehen und eın sinnvolles Leben zu führen.
GEBET Ich bete, dass mein Glaube und Gehorsam sich vertiefen mögen. Ich bitte, dass ich somit ein ausgefülltes Leben führen darf.

*

Sonst so? Ein paar Bilder der Stadt, Elberfelder Nordstadt, Luisenviertel und so.

Klassiker in Blau …
mir selbst fehlt die Erdhaftigkeit zum gärtnern,
aber ich erfreue mich gerne bei anderen.

Und – Gerne-Groß ❤
Da vergeht dem kleinen Scheißer das große Geschäft.

Der hier dagegen wirft keine Schatten …

Zum Schluss noch ein Fundstück. Fortunate Son – Glückskind. It ain’t me, it ain’t me – so bin ich nicht? Irgendwie schon, wenn auch nicht im klassischen Sinne von Gustav Gans oder so. Jedenfalls ein toller Song, wenn auch leicht angestaubt.

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Sonntag, 220220

Der Regen rauscht, ansonsten ist es still, während ich meine morgendlichen Übungen mache. Die Zerdenkmaschine ist nicht ausgeschaltet, wird aber wenigsten etwas langsamer. Beten, denke ich, ich würde gerne für ihn beten. Während ich noch denke und gerne würde, spüre ich den Berg eigener Empfindsamkeiten, Narben, Wunden, die mich davon abhalten wollen. Es ist leichter, sich in alttestamentarische Gedanken zu flüchten, denen nach ein jeder das seine bekommt und fertig. Schon wieder Gedanken – ich lasse sie abfließen, so gut ich kann. Sie sind nicht hilfreich, allenfalls nun beim aufschreiben, in der Zeit der Brücke, zwischen „denken“ und spüren, fühlen.

Es gibt Gebete ohne Worte. Ich mache seins und doch meins, wenn ich in mir spüre, vor dem Tor zu stehen, in der Gewissheit, bald gerufen zu werden, den letzten Rest des alten Lebens auch noch abgeben zu müssen. Müssen in seiner Verzweiflung, dürfen in meinem Gebet ohne Worte. Spüre seine Wut und Hilflosigkeit, die auch die meinen sind. Ist also ein Ding für uns beide, was ich da gerade tue.

So tun, als ob. Als ob Friede einkehren würde. Früher nannte ich das Selbstverarschung. Heute weiß ich, „so tun, als ob“ manifestiert sich, wenn es zu mir passt, wird meins. Gibt viele Worte dafür, manche nennen es Autosuggestion, aber das trifft es nicht. Eher ein andocken, wieder verbinden, mit dem, was wirklich zählt. Wenn auch nur für einen kurzen Moment, aber der ist wiederholbar.

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Der ganze Film – HIER

Freitag, 210806

Zu Fuß durch Berlin, laufen hat etwas. Lässt mich besser schlafen und den Geist zur Ruhe kommen. Die Familie lebt teils in Wilmersdorf, teils in Wedding, wenn ich mit der U-Bahn von Wilmersdorf nach Wedding fahre, sind es nur ein paar Minuten. Was dann bleibt, ist der fehlende Übergang sowie das Gefühl, abrupt von einer Welt in eine andere geschleudert zu werden. Zu Fuß ist das anders, die Straßen ändern sich allmählich. Über Bahnhof Zoo, dem Landwehrkanal, Hansaviertel, die Spree, Moabit, dem Westhafen zum Wedding. Wer will, kann mitlaufen.

Der vereinbarte Treff ist ein Imbiss an der Müllerstraße, gleich neben dem Leo. Die Szene hat etwas surreales. Die Familie, der volle Tisch einerseits, draußen das Laufpublikum. Bärte, Kopftücher, Tattoos, alte Menschen gebückt an Rollatoren, babylonisches Sprachengewirr. Gesichter wie mit Messern geschnitzt, Landkarten des Lebens in Relief-Form. Geballter Kiez halt. Dem entgegen die Beschallung mit feinster Musik, die mich für einen Moment nicht nur vergessen lässt, wo ich mich befinde, sondern auch alles andere, was mir gerade noch durch den Kopf geht. Jemand am Tisch weiß, wie man per Smartphon den Titel heraus bekommt, so dass mir das Stück erhalten bleibt

Schon schräg …

Zurück geht es gemeinschaftlich wieder zu Fuß, und so komme ich auf knapp 20000 Schritte, mein persönlicher Highscore für einen Tag, wenn auch im flachen Land nicht sehr fordernd, so spüre ich doch am Ende des Tages meine Füße.

*

PS: Wann lernt der Mensch? Wenn es nötig ist. So weiß ich nun, wie man aufgezeichnete GPX-Tracks auch mit Linux recht komfortabel bearbeiten kann. Das Programm trägt den etwas seltsamen, aber einprägsamen Namen PFLAUME

Sonntag, 210221

Ein feiner Tag, mit Blick aus dem Fenster. Da werde ich mal schauen, wo zu gehen sein könnte, ohne all zu vielen Artgenossen zu begegnen. Das ist schwierig, in dieser Zeit, wo alle heraus wollen, was nur zu verständlich ist. Und analog zu den momentan wieder steigenden Fallzahlen passt, leider.

Sonst so?

Die Liebste hat die gestrige Erstimpfung mit Astra-Zeneca sehr gut vertragen. Mittlerweile ist eine Drittimpfung mit diesem Serum im Gespräch, welches an die Mutanten angepasst werden soll.

Was mich schon lange beschäftigt – was bleibt, wenn der Verstand Pause macht?

Die liebe Luxus hat das gut formuliert, gefällt mir sehr. Ein für mich teils elektrisierendes Thema, als Mensch, der ich mit der Maxime aufgewachsen bin, der Verstand sei das höchste menschliche Gut. Der Schul-Scheiterer, weil Angst-besetzt und völlig blockiert. Erste berufliche Erfolge – da sollte doch noch mehr sein als die vermeintlich angeborene Dummheit oder ängstliche Hilflosigkeit. Tatsächlich, so war es auch, das Unkind fand einen ausgeprägten Hang zu den Naturwissenschaften, zog Selbstbewusstsein aus seiner Fähigkeit, zu lernen. Irgendwo war immer diese leise Stimme – übertreib es nicht – während nebenan das Ego leise kicherte. Der Teil in mir, der keinen Raum bekam, forderte ihn im Rausch ein und fand ihn auch, Nebenkosten inbegriffen. Die wurden erst nach langer Zeit präsentiert.

Heute lerne ich, mir als ganzer Mensch den Raum zu geben, den ich brauche. Ohne großes Ritual. Die können hilfreich und wohltuend sein, sind aber nicht sehr Praxis-tauglich, im Alltag. So kann ich schlecht in der Werkstatt eine Yogamatte ausrollen, Stille von allem und jeden einfordern und Räucherstäbchen anzünden, um mich mal der gängigen Klischees zu bedienen. Es soll also anders gehen, mitten im Geschehen nur atmen, sonst nichts. Das fühlt sich immer noch teils sehr befremdlich an, der Teil in mir, der gerne wertet und urteilt, ist zwar leiser geworden, aber immer noch gelegentlich aktiv.

He, komm` mal wieder bei dir an, keiner zuhause da oben, oder wie? Gleich hält dir der erstbeste Kollege ne Taschenlampe an`s Ohr und freut sich, wenn deine Augen so schön leuchten. Wirst hier nicht für`s dösen bezahlt …

So tönt es kurz, der innere König lächelt derweil milde, weiß er doch einerseits um das Überkommene dieser Stimme, andererseits um die heilende Wirkung einer Minute nur. Und .- ganz wichtig – der Rückweg ist jederzeit offen, anders als bei den zahllosen Substanz-gebundenen Erfahrungen, die erst „verstoffwechselt“ werden wollten.

So. Musik sollte nicht fehlen, aber was passt denn nur zum Thema? Wer sucht, der findet. 1988 – endete eine vierjährige Zeit der weltlichen Abwesenheit des Geistes, der mit einem 8-Stunden-Job und fordernder Abendschule, man erinnert sich, der Kreuzzug gegen die Dummheit, beschäftigt war und mündete in rauschende Ballnächte, in einer zwei Jahre andauernden Belohnungs-Orgie. Gehört auch zur Geschichte…

Mittwoch, 201230

Ruhe und Stille. Jetzt. Das ändert sich gleich, wenn für den Jahreswechsel der Kühlschrank gefüllt werden möchte. Unvermeidlich, das, und wieder eine Gelegenheit zum üben, in Sachen Geduld und Liebe deinen Nächsten. Wie dich selbst. Bekomme ich das hin? Wenn ich es mir bewusst mache, ja. Mir selbst tröstende und beruhigende Gedanken spende. Klarheit lebe, zwischen gebotener Zurückhaltung und zeitweiser Offensive, je nach Gebot der Stunde. Wenn ich mir meine Zeit nehme, am frühen Morgen, so wie hier und jetzt oder wie gleich, bei meinen Übungen. Meinen Körper spüre, fühle, was mein Geist mir weismachen möchte, den wilden Affen da oben am ausgestreckten Arm toben lasse, bis er die Lust daran verliert. Chef ist er nicht, der so genannte Verstand. Eine wichtige Instanz, aber es fehlt ihm an Mitgefühl, er ist von Haus aus ein kalter, berechnender Geselle. Heute ist er darum ein stiller Beisitzer, der gerne um Rat gefragt wird, aber darüber hinaus eben nicht Chef ist.

Nein, ich habe keine Lust, das Jahr 2020 in Schriftform feierlich abzuschließen. Jetzt jedenfalls nicht. Vorsätze für 2021 gibt es auch keine. Heute ist der Tag, mit dem ich klar kommen möchte. 24 Stunden reichen völlig aus und sind überschaubar. Pläne? Nur grob, was die physische Existenz angeht. Darüber hinaus bitte ich um Führung, für eben diesen Tag. Gut ist.

Sonst so? Wäre ja toll, wenn man ein gutes Gefühl, einmal gespürt, konservieren könnte. Portionieren, einkochen oder einfrieren, für schlechte Zeiten oder so (der schwarze Vogel kichert gerade leise und feixt mit dem Suchtschwein, nebenan). Aber – wer es dennoch versuchen möchte, hier ein ganzer Vorrat an Stille, zum mitnehmen.

Bitteschön 🙂

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Montag, 200928

Bevor mich die frisch begonnene Woche endgültig gefangen nimmt …

Füße

Sie sind eine oft missachtete Körperregion, bei genauerer Betrachtung wird ihnen damit grobes Unrecht getan. Was man an ihnen hat, wird erst so richtig klar, wenn sie krank werden, das gehen zur Qual wird. Kann also nur vorteilhaft sein, mit ihnen Freundschaft zu schließen, so wie mit den ganzen sich darüber aufbauenden Körper-Teilen.

Von der reinen Funktionalität mal abgesehen haben Füße durchaus auch eine starke sinnliche Komponente, gespeist zum einen aus den zahllosen Nervenenden, die in den Füßen zusammenlaufen und so bei Berührung alle inneren Organe und Körperregionen ansprechen können, helfen können, zu heilen. Andererseits bieten sie auch ein großes Maß an Ästhetik, durch ihre unwahrscheinliche Beweglichkeit dank der vielen kleinen Knochen und Gelenke.

Gut in Erinnerung geblieben sind mir ein spezielles Paar Füße, oder besser die Art des Menschen, dem sie gehören, sich mit ihrer Hilfe zu bewegen. Das war im letzten Jahr, im Rahmen der von einer Nachbargemeinde ausgerichteten kontemplativen Meditation, die ich eine Weile besuchte. Meist war ich früh dran und dank einer geheimnisvollen, sich wiederholenden Ordnung nahm die moderierende Pfarrerin stets neben mir Platz. Die Meditation ist eingeteilt in drei meist 20 Minuten dauernden Sitzmeditationen sowie zwischen den Blöcken eingelagerten Geh-Meditationen, die das ungewohnte stille Sitzen ein wenig auflockern. Der Ablauf ist stets der gleiche. Ertönt das Signal, erheben sich alle Teilnehmer, bringen ihre Meditationskissen, Decken, Bänke und dergleichen ein wenig auf Seite und gehen im Gänsemarsch stets im selben Abstand außen an den Wänden des unmöblierten Raumes entlang, den einzig in der Mitte eine kleine runde Decke mit einer dicken Kerze ziert. Der moderierende Mensch trägt dabei zwei Klanghölzer aus Hartholz, mit deren Hilfe er ein akustisches Signal zum starten gibt. Zweimal aneinander geschlagen bitten die Hölzer zum zügigen gehen, einmal geschlagen fordern sie alle Teilnehmer auf, so langsam als möglich weiter zu gehen. Wer, so wie ich, ein Freund von schnellen Wegen ist, darf hier das genaue Gegenteil lernen, die absolute Langsamkeit.

Wobei ich wieder zur Pfarrerin komme, die mir bedingt durch die ungeschriebene Sitzordung stets voran ging und auf eine unbeschreiblich anmutende Weise langsam gehen konnte, ihren schmalen Füße auf eine unglaublich achtsame Weise extrem langsam voreinander setzen, jeden Schritt auf ihnen mit viel Bedacht abrollen konnte. Nie zuvor habe ich einen Menschen mit so viel Anmut gehen sehen.

Manchmal übe ich mich daheim zur Freude unserer Katzen darin und genieße die Wiederentdeckung der Langsamkeit. Darf ich meinen Vater beim Spaziergang mit Rollator begleiten, ähnelt die Geschwindigkeit stark der Gehmeditation und bringt Ruhe in den oft aufgewühlten Geist, was gerade in seiner Gegenwart sehr gut tun kann.

Samstag, 200912

Großes Staunen oder von meinen Surf-Gewohnheiten zu Lande.

An manchen Tagen schaffe ich es, binnen 20 Minuten 10 Tabs im Browser zu öffnen, um darin kreuz und quer zu lesen. So wie gerade eben. Jemand schreibt über Zirbeldrüsenmeditation (Auch eines von vielen möglichen Objekten der Aufmerksamkeit bei klassischer Meditation). Dann geht´s los. Zirbeldrüse, aha. Funktion, mögliche Störungen, Lage im Gehirn und so weiter. Melatonin – jetzt wird`s spannend. Körper-eigene Drogen und so. Vom Melatonin geht es weiter hin zur Weißfleckenkrankheit (da kannte ich mal jemanden, den ich sehr mochte). Hier wiederum finde ich Hinweise auf eine mögliche charismatische Heilung (die nichts mit der entsprechenden Glaubensrichtung zu tun hat), da Stress als Auslöser wirken kann. Den umgekehrte Weg beschreibt die so genannte charismatische Heilung, die von der Wissenschaft als mögliche Erklärung der in der Bibel beschriebenen Heilung eines Aussätzigen durch Jesus herangezogen wird. Nach einem kleinen Exkurs über charismatische Herrschaft als eine von dreien möglichen Formen von Herrschaft komme ich wieder zurück zur charismatischen Heilung.

Was für eine schöne Vorstellung. Heilung durch echte, warm flutende, jede Zellfaser durchdringende Liebe. Vielleicht gibt es das doch … Die Gedanken daran versuche ich nun mitzunehmen, auf dem Weg in die samstäglichen Verrichtungen.

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