Sonntag Abend

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Wann war ich eigentlich letztmalig im Melkweg/Amsterdam?

Das muss so um 1982 gewesen sein. Damals gab es keine Tash Sultana, es gab irgendwelchen Reggae, eine reichlich verkiffte Truppe aus dem Tal der Wupper, Erinnerungslücken, eine übervölkerte Ferienwohnung in Callandsoog nahe Amsterdam. Es gab einen stinkenden, rostzerfressenen Opel Rekord D/1700 Caravan in 70er-Orange, was gut mit dem Rost harmonierte. Übernachten darin war auch gut möglich, Schlafsack & Luftmatratze waren immer an Bord. Und – es gab gewisse Schwierigkeiten, den Wagen in Amsterdam zum einen wiederzufinden, zum anderen, aus der Stadt heraus zu finden. Wie das so ist, sein kann, stoned. Es gab interessierte Blicke der Zollbeamten an der Grenze auf der Heimfahrt, in Richtung Ladefläche des Caravan, derweil sich dort 3 Gestalten lang ausgestreckt vom Osterfest in NL erholten. Gelobtes Land, damals.

Hatten Sie einen angenehmen Aufenthalt in den Niederlanden?
Hatten wir.

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Mystery Blogger Award


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Jetzt bin ich also auch mal dran, nachdem ich mich schon einige Male erfolgreich gedrückt habe 🙂 Zunächst einmal möchte ich mich bei meiner lieben, langjährigen Blogfreundin Holda Stern für die Nominierung bedanken, es ehrt mich, dass Du an mich gedacht hast, gleichwohl ahnend, dass ich solchen Einladungen eher skeptisch gegenüber stehe.

Die Idee zum Mystery Blogger Award stammt von der Bloggerin Okoto Oke Enigma. Klickt den Link an, so könnt Ihr alles über den Mystery Blogger Award im Originaltext nachlesen.

Also, die Regeln:
The Rules of the Award

  • Put the award logo/image on your blog.
    Stelle das Logo in deinen Blogbeitrag.
  • List the rules.
    Liste die Regeln auf.
  • Thank whoever nominated you and provide a link to their blog.
    Danke der Person, die dich nominiert hat, und füge einen Link zu ihrem Blog bei.
  • Mention the creator of the award and provide a link as well.
    Nenne die Urheberin des Awards und füge ebenfalls einen Link bei.
  • Tell your readers 3 things about yourself.
    Erzähle den Lesern drei (geheime) Dinge über dich.
  • Answer the 5 questions posed by the person which has nominated you.
    Beantworte die 5 Fragen, die dir von der Person, die dich nominiert hat, gestellt wurden.
  • You have to nominate 10–20 people.
    Nominiere 10 bis 20 Personen.
  • Notify your nominees by commenting on their blog.
    Informiere die Nominierten, indem du in ihrem Blog kommentierst.
  • Ask your nominees any 5 questions of your choice; with one weird or funny question (specify)
    Stelle den Nominierten fünf Fragen deiner Wahl; eine davon sollte seltsam oder lustig sein.
  • Share a link to your best post(s).
    Teile einen Link zu deinen besten Posts.

Na denn wohlauf, verregnete Sonntage bieten sich an.

Drei geheime Dinge gilt es zu verraten. Dazu möchte ich sagen, dass ich beim Wassertiger  unter der Kategorie Autobiographisches und natürlich auch anderen Ortes an gleicher Stelle eine Menge wohl Überlegtes von mir preisgebe. Wer dort tief genug gräbt und/oder mich schon eine Weile kennt, darf sich gerne ein (virtuelles) Bild von mir machen 🙂 Darüber hinaus bitte ich um Verständnis, das ich als geheim Bezeichnetes, über das Geschriebene hinaus gehend, lieber für mich behalte. Das hat, was mich belangt, etwas mit Vertrauen zu tun, mit Blick auf  meine mit-Menschen etwas mit Diskretion, beides sind mir, trotz oder gerade wegen der Bloggerei, wichtige Werte.

So, damit habe ich euch doch zumindest ein nicht ganz so geheimes Ding über mich verraten 🙂

Und nun zu den 5 gestellten Fragen:

Würdet ihr gerne als Mensch wiedergeboren werden?

Ich glaube, dass ein Mensch in einem einzigen Menschen-Dasein nicht zur Vollendung, wie immer die auch ausschauen mag, findet.  Darum dürfen (auch, wenn mir das nicht immer leicht über die Lippen geht … müssen passt sicher auch) wir wiederkommen, mit gelöschter Erinnerung, aber voller Anlagen aus unseren vergangenen Existenzen. Wir werden vermutlich nicht gefragt, ob es uns recht ist, wenn unsere höhere Macht es für passend hält, wird es so sein. 

Manche Menschen stellen sich vor, als Tier/Pflanze/Baum/Stein oder wie auch immer zurück kommen zu dürfen/müssen. Das teile ich nicht, geistige Evolution schaut immer nach vorne, allem Leid zum Trotze. Erkenntnis findet man, denke ich, nur in der gleichen Gattung.

Wenn man auf den Mond oder einen anderen Planeten auswandern könnte, würdet ihr das tun?

Nein. Meine höhere Macht hat sich etwas dabei gedacht, mir die Erde als Lebensraum zu überlassen. Das bedingt ständiges Lernen der Naturgesetze und Verantwortung, aber auch Freude an der Schöpfung hier, die ich nicht missen möchte.

Wo würdet ihr am liebsten leben: In der Stadt oder auf dem Land?

Definitiv lieber in der Stadt. Kurze Wege, weniger Abhängigkeiten von Infrastrukturen, Autos, Geld und vielen mehr. 

Was ist euer liebstes Bildmotiv? (gemalt oder Foto)

Hmm, schwierig, da ich trotz vieler veröffentlichter Bilder kein ausgesprochen visueller Mensch bin. Sehr gerne mag ich Bilder unserer Sonne, gerade in der Dämmerung früh Morgens oder Abends.

„Weniger ist mehr“: Wie seht ihr das?

Kann ich unterschreiben. „Besitz“ – allein das Wort weckt schon inneren Widerspruch in mir. Uns werden Dinge leihweise überlassen, auch, wenn wir sie erwerben. Das bedingt Verantwortung und auch die Bereitschaft, zu teilen, gegebenenfalls. Je weniger ich mein eigen nenne, um so mehr Energie und Achtung habe ich für anderes zur freien Verfügung. Zwar lebe ich keine Askese, achte aber schon auf Sinnhaftigkeit bei Anschaffungen. Ganz zuwider ist mir das pure horten von Dingen, aus Gier/Prunksucht heraus.

So 🙂

An dieser Stelle möchte ich das Spiel aus verschiedenen Gründen lieber verlassen und verzichte darum meinerseits auf die Nominierung weiterer Blogfreunde. Ich freue mich über jeden Post von euch, in dem ihr mich sozusagen unaufgefordert (!) an euren Gedanken, eurem Leben, euren Werten und Vorlieben teilhaben lasst.

Danke dafür!

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Tja.

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Lass`die Sau raus

Also, das mit dem Optiker wäre nicht wirklich nötig gewesen, aber wer weiß schon, was das Tier sich dabei gedacht hat. Vielleicht mal schlecht beraten worden.

Die Sparkasse dagegen – das ham`se jetzt davon. Jahrelang den Kindern Sparschweine schenken und sich dann wundern, wenn Besuch kommt. Hätten sie besser mal die Kontoführungsgebühren nicht so drastisch erhöht. Die arme Sau…

Dem Flüchtling bleibt Glück zu wünschen, vielleicht noch den einen oder anderen Vorgarten umgestalten und dann besser wieder ab in den Wald.

R.I.P.

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Banales am Rande

Draußen ist mächtig Herbst und die Bäume in unserer Straße blättern ordentlich. Öfter mal verirren sich einige vertrocknete, gelb-braune Zeitzeugen des Sommers in`s Treppenhaus, um dann von einem der überschaubaren Bewohnern der alten Burg wieder nach draußen zu seinen Artgenossen befördert zu werden. Das ist o.k, kümmern sich dann die gewaltigen Saugeautos der Stadtwerke um ihresgleichen.

Eines jedoch hat es vor, na ja, vielleicht 10 Tagen bis in unseren Korridor geschafft. Als blinder Passagier unter vermutlich meinen Schuhsohlen, heimlich, still und leise. Seitdem liegt es in eine Ecke und freut sich, beim letzten Staubsaugen wieder übersehen worden zu sein. Es ist nicht etwa so, als hätte ich das nicht bemerkt, im Gegenteil. Sonst würde ich auch kaum diese leicht sinnfreien Zeilen schreiben. Eher bin ich der Ansicht, dass soviel Beharrlichkeit schon belohnt werden sollte, darum liegt es weiter dort und wird so langsam ein fester Bestandteil der Korridor-Deko.

Die Liebste sieht das übrigens auch so, wie wir gestern  feststellten.
Das Leben ist ernst genug …

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Seasick Steve

Dem geneigten Leser bin ich ja eher für meine kritische Haltung gegenüber Amerika bekannt, gerade bei dem derzeitigen Präsidenten. Mal davon abgesehen, dass Amerika zusammen mit den anderen Alliieren den letzten Krieg gewonnen haben und meine Jugend dominiert war von der „Freundschaft“ zu den Siegern (es schien ja auch viel Gutes für uns abzufallen, wenn man die Atomwaffen ausblendete und auch sonst nicht so genau im Rest der Welt hinsah). Land und Leute als solche dagegen fand und finde ich immer noch eine Reise wert, mal sehen. Falls sie mich dereinst hinein lassen, sie gehören schließlich beim Wassertiger zu meinen treuesten Lesern 😉

Zwei amerikanische „Importe“ hingegen liebe ich sehr. Das ist zum einen die Gemeinschaft der anonymen Alkoholiker, ohne deren Hilfe ich vielleicht nicht mehr leben würde. Das andere ist kerniger, schmieriger Blues-Rock. So wie dieser hier:

Seasick Steve, Jahrgang `41. Mit 60 die erste CD, davor Straßenmusiker, Obdachloser, Hobo, Tramp mit Knast-Aufenthalten und dergleichen mehr. Auf Konzerten stets dieser uralten Stuhl, die aus allen möglichen Teilen (Alte Koffer, Besenstiele, Kochgeschirr, irgendwelchen Schachteln) selbst gebauten Gitarren. Selbst seine Hose scheint die Jahre überdauert zu haben. Die Musik – wer mag, höre mal rein. Genau meins.

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