Hände frei zum schreiben, auch der Kopf ist noch nicht zu sehr gefüllt, gute Voraussetzungen also für ein paar zusammenhängende Sätze. Klug müssen sie nicht unbedingt sein, aber wenigstens echt. Überhaupt – klug oder eher dumm – ich höre viel Radio, unter anderen neulich dies hier, ein Podcast von Heidi Kastner, Gerichtspsychiaterin und Forensikerin. Hörenswert, es gibt auch ein Buch von ihr zu dem Thema.
Irgendwie wirft das Thema bei mir Fragen auf. Darf man die Dummheit thematisieren, ohne überheblich oder gar arrogant zu klingen? Fakt ist, die „Dummheit“ ist als Begriff einerseits ein Art Joker, der universell einsetzbar ist, andererseits so ein Totschlag-Argument, das jede Diskussion verunmöglicht. Der Schaden mag allerdings bei echten Fällen von Dummheit eher gering sein, weil Diskussionen hier eh nicht zielführend sind. Aber zurück zum Joker – Die pure Uneinsichtigkeit, die mangelnde Fähigkeit, komplexere Zusammenhänge zu erkennen, ist nur das „Flaggschiff“ der so genannten Dummheit. Im Grunde verbergen sich eine Menge anderer Charaktereigenschaften hinter diesen Sammelbegriff. Heidi Kastner spricht in diesem Zusammenhang von „Gefühlsdummheit“. Auch ein Thema. Aber – da ist auch Licht , obgleich es scheint, dass die Dummheit derzeit Hochkonjunktur hat. Stimmt so nicht, meint die Autorin plausibel, sie sei in Zeiten vielfältiger sozialer Medien nur lauter denn eh und je. Fazit: Wer mit solchem beruflichen Hintergrund 25 Minuten über die Dummheit referieren kann, liegt so falsch nicht, auch wenn der Begriff eher flach daherkommt.
Kleines Liedchen zum Thema…
Die Dummheit, die tut weh Weil sie so leicht verführt Das ist, was mir weh tut Und mein Herz berührt