Krankhafte Scham

Alt, aber immer noch aktuell.

Ich habe Deine Seele gespalten
Ich habe Dich bis zum Kern durchbohrt
Ich habe Dir das Gefühl vermittelt,
unvollständig und minderwertig zu sein
Ich habe Dir Gefühle des Misstrauens und des Zweifels vermittelt,
Dir eingeredet, dass Du hässlich, dumm und minderwertig bist
Ich habe dafür gesorgt, dass mit Dir etwas nicht stimmt
Ich habe Deine Gottähnlichkeit besudelt
Mein Name ist krankhafte Scham

Ich komme vom Verlassenwerden, von der Lächerlichkeit, dem Missbrauch,
der Vernachlässigung – von perfektionistischen Systemen
Ich beziehe meine Kraft aus der schockierenden Intensität der Wut des Vaters oder der Mutter
Aus den grausamen Bemerkungen eines Geschwisters
Aus dem Hohn und den Demütigungen anderer Kinder
Aus den ungelenken Bildern, die dich im Spiegel anschauen
Aus der Berührung, die unangenehm ist und Angst macht
Aus dem Klaps, dem Kneifen, dem Schütteln, das das Vertrauen erschüttert
Ich werde stärker durch einen Rassisten, durch eine sexistische Kultur
Wenn Du von selbstgerechten, bigotten, religiösen Menschen verdammt wirst
Durch die Angst und den Druck in der Schule
Durch die Scheinheiligkeit der Politiker
Durch die Scham, die über viele Generationen hinweg gestörte Familiensysteme bestimmt hat
Mein Name ist krankhafte Scham

Ich kann eine Frau, einen Juden, einen Schwarzen, einen Homosexuellen, einen Orientalen, ein kostbares Kind
In ein Miststück, einen Itzig, einen Nigger, einen Schwulen, eine Tunte oder einen egozentrischen kleinen Scheißer verwandeln
Ich kann chronische Schmerzen verursachen,
Schmerzen, die nie nachlassen…
Die Schmerzen, die ich Dir bereite,
sind so intensiv, dass Du Dich betäuben musst, damit Du mich nicht mehr spüren musst…
Ich morde Deine Seele, und Du gibst mich von einer Generation an die andere weiter
Mein Name ist krankhafte Scham.

« Lutz Müller »

Leben mit Lilit (6)

Sie liebt die Felle, allem voran dieses hier. Immer die gleiche Zeremonie: Herauf gehüpft, für weich und kuschelig befunden – Milchtritte (Mama ?!?) – und Pause, für einen kurzen Moment, bis wieder irgend etwas Spannendes ihre Aufmerksamkeit einfängt. Perfekte Tarnung irgendwie … So`n Hintergrund wünsche ich mir manchmal auch.

Lilit

Mir geht das Herz auf, die Kleine zu schauen, mit ihr zu spielen, mit ihr zu kuscheln, selbst ihre Penetranz an Orten, wo sie eher stört (Küchenanrichten, Toilettenschüssel  ect.) hat etwas liebenswertes. Von ihrer bodenlosen Neugier und Frechheit mal gar nicht zu reden. Doch irgendwo im Hinterkopf lauern selbst dabei diese Gedanken, die mich im erleben mehr als einmal kalt erwischt haben. Verlust und Tod. Alles nur geliehen. Was bleibt, ist der Moment, der Augenblick. Mich voll und ganz darauf einlassen zu können, bleibt die Lektion nicht nur dieser Tage…

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Zum Tage

Pfingstsonntag, die Sonne scheint und ich darf mich freuen, daheim zu sein. Die Gegenwart genießen und mich auf das Kommende vorbereiten. Kontakte pflegen, Mensch sein, mal gerade nicht funktionieren müssen.

Fühlt sich gut an.

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…uns allen.

Und der Klassiker – ist ja auch Sonntag 🙂

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Leben mit Lilit (5)

Katzenblogs sind trivial. Trivial kann ich auch – obwohl, so viel Freude, wie ich beim entstehen der Bilder habe, kann das so trivial nicht sein… Sonst so? Das Zusammenleben von jung und alt funktioniert zunehmend besser. Sie macht dem Großen alles mögliche nach – und fordert ihn. Will sie spielen, springt sie ihm mit allen Vieren in die Seite, mal macht er dann mit, mal haut er ab. Ohrfeigen gibt es nur noch ab und zu, wenn sie es zu dolle treibt, kriegt sie `ne Pfote ab. Was dem frechen Fellbündel keine bleibenden Schäden zufügt …

Klassiker …

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Und – warum muss ich gerade an den Schlagzeuger der Muppets denken?

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