Montag, 240129

Schlaflos

Schwer zu sagen, warum. An Sauerstoffmangel kann es angesichts eines ausgedehnten Spaziergangs am späten Nachmittag nicht liegen.

Lebensumstände, die ich nicht, teils noch nicht ändern kann, die mich dennoch bewegen und beschäftigen. Stichworte Arbeit und Familie. Man kennt das.

Beim Worte finden stellt sich etwas Ruhe ein und Madame gesellt sich zu mir. Na dann, willkommen, Montag.

Montag, 220822

So ein Datum reizt irgendwie zum schreiben, wenn es auch nur wenig ist. Viel hat so ein Montag Morgen ja in der Regel nicht zu bieten, außer wieder früher Wecker und dem rufen der Pflicht. Früh und spät ist eh relativ. Kalendarisch war ich oft zu früh, mit meinem Geburtstag Anfang Juni. Immer der Jüngste in der Klasse, dafür hatte ich den Unsinn zum 16ten Geburtstag hinter mir. Punkt 19 war ich Facharbeiter und wurde ungewohnt gesiezt. Mit 25 musste ich noch in gewissen Etablissements meinen Ausweis zeigen und selbst heute sehe ich in staunende Augen, wenn bei mehr oder weniger Unbekannten die Rede auf mein Alter kommt.

Gefühlt sieht das schon anders aus. Und bei Scheiß-Licht sowieso. Faltentango am Hals und an den Augen, je nach Kopfhaltung darf gemutmaßt werden, ob da nicht doch ein Truthahn in der Ahnenlinie war. Überhaupt gefühlt – gefühlt war und bin ich mit allen möglichen Erfahrungen eher spät dran. Das man seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele ein Mindestmaß an Achtung schuldet – darüber wurde ich knapp 38. Vom Umgang mit dem anderen Geschlecht lässt sich ähnliches sagen. Alles dauert länger bei mir und verinnerlicht wird erst, wenn es richtig weh tut. Vorteil des älter-werdens: Tun könnte. Manchmal ist sogar der Konjunktiv mein Freund.

So. Nette Zeilen zum Thema Selbstüberschätzung und frühes aufstehen, Danke Roman 🙂

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Montag, 220131

Neuer Tag, neue Woche, alte Müdigkeit, alter Fatalismus. Bald ist es vorbei. Was, wann und in welcher Reihenfolge genau, das wird sein, so wie Gott will. Bis dahin Augen auf und durch, würde gern noch bleiben, eine Weile, das mit dem vorbei sein kann durchaus auch ich-bezogen sein.

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Sonst so? Alles beim alten, siehe oben. Kaputte Maschinen, alle wollen haben, keiner wenige liefern das Nötige. Meine Zeit läuft, alle wissen Bescheid und um 2 ist Feiermittag. Oder so. Ich liebe mein strukturiertes Umfeld. Alles wird Becher, sagte der Kollege, der heute eine Eisdiele betreibt.

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Der Kollege kommt vom testen – Negativ, steht da. Boah, bist du negativ, sage ich. Na, wenn das nicht mal postiv ist.

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Und – Netzfund, die Uhr in einfacher Sprache.

Ich liebe bildhafte Sprache.

Montag, 210913

Dieser Moment, wenn am frühen Morgen festgestellt wird – die Energien fließen langsam, aber sicher, die Nase ist frei, Atem und Bewegungen harmonieren miteinander.

Dieser Moment, vielleicht eine Stunde später, im Auto, auf dem Weg zur Arbeit. Es läuft vom Stick (unmodern, habe ich mir vom großen Kind erklären lassen dürfen, angesichts der totalen Vernetzung der neuen Autos) es läuft also I’m so afraid von Fleetwood Mac, und mit einem Mal ist es wieder da, für ein paar Sekunden, diese uralte Gefühl. Verlassen von Gott und der Welt, ich bin für Sekunden wieder 18 19, oder 20, berauscht und versunken in diesem Gefühl.

Es geht absolut nichts verloren, alles wird gespeichert, um bei passender oder unpassender Gelegenheit wieder aufzusteigen, aus dem Sumpf der Vergangenheit. Sei es auch nur kurzzeitig, um festellen zu dürfen, heute ist es anders. Eine Beobachtung, die ich auch bei meinen greisen Eltern machen darf.

Wenn der Tod einen Sinn machen soll, mal abgesehen davon, dass es hier sehr schnell sehr eng würde, gäbe es ihn nicht – dann ist es das gründliche und vorläufig letzte Leeren dieses Speichers, um heimzugehen, Ruhe zu schöpfen, bis zur mutmaßlich nächsten Runde.

All das will sich so gar nicht in die grobstoffliche Welt einfügen, in der ich mich jetzt wieder bewegen darf. Jagen und sammeln eben.

Passend zum Tag…

Montag, 210531

Alle Tage ist kein Sonntag – heute, am Montag, erst recht nicht. Der Kollege und ich saßen gerade beinahe fröhlich singend vor`m Schirm, selbst der schwarze Vogel summte leise mit . Dank an dieser Stelle dir, liebe Gisela, für deinen Tipp, für dieses morbide Liedchen in einer außergewöhnlichen, aber beachtenswerten Co-Produktion zweier nicht sehr gleicher Herren 😉

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Montag, 201130

Wieder Vollmond, las ich gerade. Auf dem Weg zur Arbeit sah ich ihn, das dicke Ding steil oben am Himmel. Der Wasser-Schieber, der große Verstärker in Sachen Intensität der Gefühle. Herr der Sinnlichkeit. Ich mag besonders in dieser Zeit den Geruch meiner Haut. Deiner Haut. Irgendwie animalisch, das.

Aber gut.

Sonst so? Hier vor Ort ist wenig Raum für Sinnlichkeit. Ein Montag mit seinen typischen Herausforderungen. Eine davon lautet, jetzt hier rauszugehen und das arbeiten fortsetzen. Na gut…

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Wenn schon Montag, dann richtig

Und – wie geht ein richtiger Montag? Genau, am besten mit einem Wutanfall starten, das bringt Adrenalin, den Wachmacher Nummer eins. Mit Katzenkindern ist das vergleichsweise einfach, wenn gerade zum xtem Male eine Lampe demoliert wird. Ab in die Tonne damit, die Kleene böse angucken … und feststellen, dass das gar nicht geht, mit dem böse gucken, zumindest nicht sehr glaubwürdig.

Ok, Montag eben.

Passend zur Grundstimmung …