Samstag, 211023

Der 23ste, eine Schicksalszahl für mich, der ich mich über Numerologie lustig mache. Meine erste Frau und mein großes Kind haben an einem 23ten Geburtstag, astrologische Grenzgänger, die sie sind. Es gab auch mal einen guten Film zur Zahl. Kult, wie ich finde. Den haben mein Sohn und ich irgendwann im Programmkino gesehen, Anfang der Nuller. Ein entsprechendes T-Shirt musste dann auch her, für ihn. Lange her. Und – jeden Morgen nehme ich 23 Tropfen Kreuzkümmelöl zu mir. Plus/Minus 1 Tropfen als Toleranz. Das muss so sein, weil das Glanz auf`m Köttel macht weil es der Verdauung förderlich ist. Manchmal reden die Liebste und ich über Zwangsstörungen und haben gemeinsam viel Spaß mit meinen nicht enden wollenden seltsamen Gewohnheiten. Pathologisch isses eher nicht, sagt sie, also weiter so.

Sonst so? Gleich geht es raus, früh für einen Samstag. Kein Routine-Samstag wegen einer kleine Reise. Ich freue mich drauf, der Höhlenbewohner goes Bloggertreff.

Und – Fundstück bei FB. Den Autor kannte ich noch nicht. Erinnert mich an die Anfänge meiner Trockenheit, ein Lebensgefühl, das sich manifestiert hat.

24 Stunden am Tag.

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Mittwoch, 201230

Ruhe und Stille. Jetzt. Das ändert sich gleich, wenn für den Jahreswechsel der Kühlschrank gefüllt werden möchte. Unvermeidlich, das, und wieder eine Gelegenheit zum üben, in Sachen Geduld und Liebe deinen Nächsten. Wie dich selbst. Bekomme ich das hin? Wenn ich es mir bewusst mache, ja. Mir selbst tröstende und beruhigende Gedanken spende. Klarheit lebe, zwischen gebotener Zurückhaltung und zeitweiser Offensive, je nach Gebot der Stunde. Wenn ich mir meine Zeit nehme, am frühen Morgen, so wie hier und jetzt oder wie gleich, bei meinen Übungen. Meinen Körper spüre, fühle, was mein Geist mir weismachen möchte, den wilden Affen da oben am ausgestreckten Arm toben lasse, bis er die Lust daran verliert. Chef ist er nicht, der so genannte Verstand. Eine wichtige Instanz, aber es fehlt ihm an Mitgefühl, er ist von Haus aus ein kalter, berechnender Geselle. Heute ist er darum ein stiller Beisitzer, der gerne um Rat gefragt wird, aber darüber hinaus eben nicht Chef ist.

Nein, ich habe keine Lust, das Jahr 2020 in Schriftform feierlich abzuschließen. Jetzt jedenfalls nicht. Vorsätze für 2021 gibt es auch keine. Heute ist der Tag, mit dem ich klar kommen möchte. 24 Stunden reichen völlig aus und sind überschaubar. Pläne? Nur grob, was die physische Existenz angeht. Darüber hinaus bitte ich um Führung, für eben diesen Tag. Gut ist.

Sonst so? Wäre ja toll, wenn man ein gutes Gefühl, einmal gespürt, konservieren könnte. Portionieren, einkochen oder einfrieren, für schlechte Zeiten oder so (der schwarze Vogel kichert gerade leise und feixt mit dem Suchtschwein, nebenan). Aber – wer es dennoch versuchen möchte, hier ein ganzer Vorrat an Stille, zum mitnehmen.

Bitteschön 🙂

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Samstag 200627

Keine besonderen Vorkommnisse. Früher wurde mir in solchen Lagen langweilig und so habe ich mein bestes gegeben, wieder ein ordentliches Mass Unruhe in mein Leben zu bringen. Was man so macht, wenn man jung ist. Neue Freundin, neue Wohnung, neue Arbeit, Alkohol- und Drogen-induzierte „Nebenkosten“ des Lebens, meist in Form von gewissen Beziehungskrisen, gesundheitlichen Herausforderungen oder außerplanmäßigen Rechnungen.

Boah. Toll, etwas älter geworden zu sein…

Sonst so? Manche Tagesmeditationen berühren mich mehr als andere. Diese hier zum Beispiel, für Zeiten abseits von keinen besonderen Vorkommnissen.

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Quelle: 24 Stunden am Tag – ein vergriffenes Buch der Gemeinschaft der anonymen Alkoholiker. Online hier und anderswo noch zu lesen.

Wieder Sonntag

Tagesmeditationen gefallen mir, wenn sie nicht zu lang sind. Bücher habe ich, allerdings reicht mir das tägliche Zeug schon, welches ich mit mir umher trage. Manches ist auch nicht mehr verfügbar, wie das alte grüne Buch der anonymen Alkoholiker, „24 Stunden am Tag“. Allerdings gibt es noch eine Website, wo sich die Texte nachlesen lassen.

Ein Auszug zum Tag heute …

„Ich will Gott für alles danken – selbst für scheinbare Prüfungen und Qualen. Ich will danach streben, dankbar und demütig zu werden. Mein ganzes Verhalten der Höheren Macht gegenüber soll voller Dankbarkeit sein. Ich will mich über alles freuen, was ich erhalten habe. Was Gott mir offenbart, will ich weitergeben. Ich glaube, dass ich die Wahrheit immer deutlicher erkennen werde, je weiter ich auf dem neuen Lebensweg vorankomme. Ich bete, dass ich dankbar sein möge für alles, was ich so unverdient erhalten habe. Ich bitte, dass diese Dankbarkeit mich wahrhaftig demütig macht.“

Genau mein Thema, derzeit. Zu schauen, wie ein nahe stehender Mensch sich Stück für Stück von dieser Welt zurück zieht, zurück gezogen wird, um uns voran zu gehen. Die Tiefe dessen, das, was in mir berührt wird, schaudert mich – und doch bin ich dankbar für diese Erfahrungen, die mir wohl so zugedacht sind. Stellen darf, soll ich mich dem, kann ich dank meiner Trockenheit und zumindest zeitweiser Nüchternheit (Ja, das sind zwei verschiedene Themen…) Die Wahrheit deutlicher erkennen lassen – stark reduziert bewegen mich der Tod und die Liebe, schon länger und auch weiterhin.

Und – das Lied zum Tag darf auch nicht fehlen.

Sonst so? Mut zur Hässlichkeit, habe ich irgendwo gelesen. Zeit fordert Tribut, Gesichter wollen sich erarbeitet werden. Wohlan, vom Nett-ausschauen ist noch aus keinem was geworden. Einen guten Sonntag uns allen.

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