Sonntag, 240204

Ein verregneter Strohwitwersonntag und der Wunsch des großen Kindes nach Dokumentation meiner Kochkünste laden zu einem so genannten Fressblog-Eintrag ein. Das passt insofern gut, weil ich nach längerer Abstinenz wieder eine Wokpfanne mein eigen nennen kann. Die letzte war nach drei Jahren hinüber, die Beschichtung hatte arge Macken. Eigentlich wollte ich eine ohne Beschichtung kaufen, leider eine Fehllieferung, und da ich keine Lust auf eine Retoure hatte, habe ich sie behalten, da sie alles in allem einen guten Eindruck machte.

Unbeschichtete Woks sind eher rar, wenn sie etwas taugen sollen (Wärmeleitung, Boden usw.). Einen original asiatischen Wok hatte ich auch ins Auge gefasst, mich dann aber dagegen entschieden, da der Stahl nicht rostfrei sei und ständiger Pflege bedarf, gerade bei längerer Nichtbenutzung.

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Nun denn. Ich mach`s mal ausführlich, für Anfänger oder Gelegenheitsköche. Was ist der Unterschied zwischen einem Wok und einer „normalen“ Bratpfanne? In erster Linie die Größe des Bodens, beim Wok sehr klein, dafür ist der Rand schön ausladend und hoch. Vorteil ist die enorme Hitzekonzentration in der Mitte und das potentielle Füllvolumen, das Risiko von Sauereien am Herd beim wenden ist geringer. Ein Wok hat also ein komplett anderes Röst- und Garverhalten als eine herkömmliche Pfanne. Ungewohnt, aber gut für schnelles und nach Vorliebe auch bissfestes Garen – für mich ideal, wenn es flott gehen soll.

Die Zutaten für 4 bis 6 Portionen, je nach Appetit:

Eine Tasse Reismischung (Basmati mit Schale/Naturreis) Ich wasche den Reis im Topf, gieße das Waschwasser ab und fülle zwei Volumenteile Wasser auf. Nach dem (salzlosen) aufkochen schöpfe ich den Schaum ab und lasse das Ganze 30 Minuten mit Deckel köcheln, die letzten 10 Minuten ohne Deckel, damit nicht zu viel Flüssigkeit im Topf verbleibt. Dann bleibt der Topf mit Deckel auf der ausgeschalteten Herdplatte stehen. Zeit, die sich gut für weitere Vorbereitungen nutzen lässt.

Gemüse und Tofu (Bild) putze ich und teile sie gewürfelt/gehackt auf zwei Schalen auf. Tofu, Möhren und Zwiebel in einer Schale, sie sind zuerst dran, weil sie etwas mehr Hitze vertragen. Lauchzwiebel und Paprika halte ich separat, die brate ich zeitversetzt an, weil ich sie gerne bissfest mag, ist auch gesünder so. (Eine halbe Paprika teile ich ab, die esse ich roh morgen zum Frühstück, super Vitamin-C-Lieferant) Nicht im Bild sind zwei Eier, die ganz am Ende untergerührt werden.

Die Gewürze mische ich vorab mit nur wenig Salz (die Soja-Sauce hat genug Salz) zusammen, sie kommen erst zum Ende mit bei. Neben Steinsalz, schwarzen Pfeffer aus der Mühle sowie Chili-Flocken kommt heute erstmalig grüner Curry zum Einsatz, eine Delikatesse mit interessanter Farbgebung.

Zum braten nehme ich eine hoch erhitzbare Ölmischung aus Oliven- und Sonnenblumenöl (Werbung unbezahlt, aus Überzeugung). Bereit ist das Öl, wenn es „quaddelt“, also in Bewegung gerät, das geht bei einem guten Wok recht schnell, weil die Fläche unten eben recht klein ist. Den Anfang machen Möhren, Tofu und die Zwiebeln, nach einem gewissen Bräunungsgrad die Paprika mit den Lauchzwiebeln. Wichtig beim Wok ist wenden, durch die kleine, sehr heiße Bodenfläche. Aber auch nicht zu viel, sonst entstehen keine Röstaromen.

Zum Ende kommen der Reis mit Sojasauce und zeitversetzt mit reduzierter Hitze die beiden Eier (nicht mehr, sonst gibt`s Eierpampe) samt Gewürzmischung hinzu. Achtung, der Reis setzt gerne an, darum ist Bewegung hier wichtig.

Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen, ich war begeistert. Macht extrem nachhaltig satt und lässt sich gut aufwärmen/einfrieren.

Mahlzeit!

PS:
Der Zeitaufwand beträgt alles in allem gerade 45 Minuten,
mit Nudeln oder ohne Kohlenhydrate geht `s schneller.

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Mittwoch, 230329

Lerntag (einer von mehreren) für ein Thema, das ich zwar spannend finde, um dessen praktische Handhabung nach erfolgter Schulung ich mich jedoch nicht reiße/gerissen habe. Alter Mann hat genug mit alten Themen zu tun, ist zwar absolut nicht generell lernunwillig/~fähig, sucht sich die Themen aber zunehmend außerhalb der Erwerbstätigkeit. Sei s drum, ich bin nicht mehr jung und brauche das Geld immer noch.

Sonst so? Der Mond steht wieder mal für gut zwei Tage im Zeichen Krebs, da, wo er zuhause ist. Heimspiel der Sinnlichkeit, der femininen Adern allerlei Geschlechts und des ausgiebigen Genusses, also alles eher Themen, die sich nicht oder nur bedingt für die Öffentlichkeit eignen. Bis auf kulinarische Genüsse, die gehen.

Irgendwas zwischen Gemüseauflauf & Quiche
Zutaten für 4 Appetithäppchen, 2 Hungrige oder einen Gefräßigen

1 Möhre
1 Paprika rot
1 Zwiebel, wenig Porree
1 grüne, frische Knoblauchknolle



2 Eier
je 2 gehäufte Esslöffel Dinkel- und Weizenmehl
Hafermilch
Käse nach Wahl, vorzugsweise älter

Gemüsebrühe
wenig Salz
Pfeffer schwarz
Curry/Kurkuma
Chilliflocken
Bratöl Olive o.ä.

Das Gemüse eher fein hacken/schneiden, mit Öl und Gewürzen marinieren und in die dito leicht geölte Backform schaffen. Mehl, Eier, Hafermilch und Gemüsebrühe zu einem noch halbwegs flüssigen Teig verrühren, diesen dann gleichmäßig über das Gemüse laufen lassen. Käse drüber legen (ich nehme total gern den Leerdammer „Charaktere“, wegen seiner Würzigkeit) und ab in den Ofen, bei 200 Grad und Umluft, total 40-45 Minuten, je nach Bräunungsgrad Umluft ausschalten.

Mahlzeit!

🍄 

Sonntag, 220508

Ein ruhiger Sonntag Vormittag, wie überhaupt ein relativ entspanntes Wochenende, Dank eines freien Freitages, der in der Hauptsache zum Abschluss der laufenden Zahnbehandlung genutzt wurde. Keine große Sache diesmal, Provisorium raus, bisken anpassen und das Original schön einzementiert. Sie arbeiten handwerklich sauber dort und sind auch menschlich in Ordnung, bei so einem Schisser wie ich einer sein kann. Und so war noch Zeit zum Besuch der Krankenkasse, zum Hühnchen rupfen mit Pflegedienst aus Gründen und mindestens ein halbes Dutzend weitere Kleinigkeiten, die auf dem Zettel standen.

Sonst so? Mein Glaube. Der ist in dieser Zeit gefordert wie nie zuvor, in dieser Zeit des schwarzen Schattens eines möglichen Krieges auch bei uns. Ich weiß nicht, wo meine Landsleute die letzten Jahrzehnte so waren, in Berlin sprechen sie in dem Zusammenhang vom Mustopp, aus dem der kommt, der wenig bis keine Ahnung hat. Die Welt empört sich über dies und das, wie zuletzt über mehrere Hundertausend „gestohlener“ Tonnen Weizen. Das nennt man plündern und ist ebenso wie Massenmord, Folter, Vergewaltigungen, Verbannungen, Massenentführungen, Versklavungen und anderer Greueltaten fester Bestandteil ausnahmslos jeden Krieges. So werden Menschen, wenn sie nur genügend indoktriniert und unter passende Drogen gesetzt werden, Stichwort Panzerschokolade, heute vertrauter als Meth (-Amphetamin). Krieg ist Entmenschlichung und mir fehlt derzeit jede Hoffnung, dass dieser Planet je ohne auskommen wird.

Themenwechsel. Ich lebe (noch) und muss essen, damit das auch so bleibt. Gerne nehmen wir uns beide etwas auf Arbeit mit, dafür hat es so Warmhaltegefäße, je ein halber Liter, eine gute Portion also. Dazu eignen sich hervorragend Suppen und Eintöpfe, die ich liebe. Und so fiel mir gestern eine Dose ins Auge, so ein Bohnenmix, der hier schon ewig rumsteht.

Keine Ahnung, wie die Dinger heißen, aber diese Nacht habe ich noch eine gute Handvoll gewässert und war somit gehalten, heute früh da etwas draus zu machen. Es fand sich weiter noch Zucchini, Paprika, Zwiebeln, Möhren und Tofu-Hack, die erstmal schön angebraten wurden, um dann gemeinsam mit je einem Schälchen Basmati-Wildreis und roten Linsen in den Bohnentopf zu landen, der mittlerweile eine Stunde köchelte. Alles zusammen kurz aufgekocht, kleine Hitze für 10 Minuten und dann noch eine Stunde ziehen gelassen. Gewürzt wurde mit Gemüsebrühe, geräuchertem Paprika-Pulver, Curry, schwarzem Pfeffer und Chilli-Flocken. Schön bunt jedenfalls und reisetauglich.

Gut 6 Portionen.

Und nochmal kurz zurück – ich halte mich immer noch für einen gläubigen Menschen, trotz und alledem. Was Zweifel mit einschließt, und Verständnis für all jene, die an gar nichts mehr glauben können oder wollen. Das Stück weiter unten entspricht nicht meiner Haltung, bewegt mich aber dennoch tief, wer es bis zum Ende aushält, wird das vielleicht verstehen. Mich rühren die Bilder jedenfalls zu Tränen…

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Trauriger Nachtrag: Ich habe erfahren, dass unsere Mitbloggerin Steffi alias Mijonie kürzlich verstorben ist. Geahnt habe ich das, weil lange nichts mehr von ihr, die sonst immer regelmäßig schrieb, zu lesen war. Ruhe in Frieden, liebe Steffi.

Nudel-Gemüse-Auflauf

Vegetarisch.
Zeit: Ca. 1.5 Stunden.
Zutaten für 6 „normale“ Esser oder vier sehr Hungrige :

  • 500g „Spirelli“-Nudeln
  • 3 dicke Zwiebeln
  • 3 Packs a 180g Tofu-Hack
  • 6 Möhren
  • 500g (oder mehr) Brechbohnen
  • 1Kg Tomaten
  • Ein gutes Stück Parmesan, ca 250g oder entsprechend gerieben in Tüten
  • Pfeffer, Salz aus der Mühle

Spirellis kochen und auf dem geölten Backblech ausbreiten. Zwiebeln in Ringe schneiden und gemeinsam mit dem Hack heiß anbraten (lecker Röstaromen), über die Nudeln verteilen. Bohnen und Möhren putzen, in größere Stücke schneiden, anschließend ca. 10 Minuten im Nudelwasser köcheln lassen (Anbraten ginge auch, aber dann wird es mir zu ölig). Tomaten waschen, in dünne Scheiben schneiden und schön gleichmäßig über alledem ausbreiten, lieber dicker als dünner. Parmesan drüber und ab in den Ofen, 220 Grad Heißluft ca .30 Minuten, dann für weitere 30 Minuten herunter regeln (180-150 Grad) und auf Ober-Unterhitze schalten.

Fertig.

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