Samstag, 240330

Die Feiertage entzerren das Tagesgeschäft, schaffen freie Zeit, und so mache ich mich per Bus auf dem Weg zur Mutter. Die Luft klar und meine Stimmung gut.

Karlsplatz, ich schaue aus dem Fenster. Alte Dame mit kleinem Hund, an dem irgendwas mit einer Hinterpfote nicht stimmt, die ein kleiner, schwarzer Verbandschuh ziert. Eine weitere alte Dame spricht die beiden an und herzt den Kleinen. Eine Szene wie aus einem Stummfilm, denke ich. Und dass kleine Hunde, zudem noch derangiert, das Herz erwärmen.

Auf den Südhöhen, Richtung Muttern, ich passiere diesen kleinen roten Transporter, an dem ich schon unzählige Male vorbei gegangen bin. Der Name eines Jugendkumpels ziert ihn, verkündet etwas mit Elektrotechnik. Heute sitzt jemand am Steuer und startet gerade. Ich winke, Fenster runter, „Ja bitte?“ – es dauert einen kleinen Augenblick, bis er mich erkennt, nach gut 4 Jahrzehnten. Grau die Haare, Ton in Ton mit  Augen und Stoppelbart, wir plaudern ein paar Minuten. Gleicher Jahrgang, Grundschule und später jugendtrunkene Dummheiten. Visitenkarte, ja, vielleicht auf bald. Ich bin angenehm berührt.

Kaiserwald (der heißt tatsächlich so). Bevor sich der fiese Saharastaub lästig auf Augen und Bronchien legt, versucht sich die Sonne ein letztes Mal durch die dicker werdende Himmelssuppe. Wäre ich wie gewohnt in den Bobbycar gestiegen, wäre mir auch dieses Bild entgangen. Eines von diesen Bildern, die mit KI nur weniger gut werden.

Feines Lichtspiel

Dienstag, 230411

Ostern 2023 ist vorüber, mit viel Familie, was mich gefreut hat. Wieder ist so genannter Alltag, und doch ist etwas anders als zuvor. Die Arbeit läuft sich langsam warm, man urlaubt noch ein wenig. Zeit, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Auch mal gut. Kleiner Höhepunkt der Osterfeiertage: FB-Algorithmen im Verbund mit meiner angeborenen Neugier führen mich zu einem längst verloren geglaubten alten Freund. Das ist etwas besonderes, weil die meisten Menschen, mit denen ich einst zu tun hatte, entweder sehr gut mit sich selbst bzw ihrer Familie beschäftigt sind (in unserem Alter eher die Regel denn die Ausnahme) – oder tot. Auch das ist Teil der Wahrheit.

Zeit für Bilder, die für sich selbst sprechen.

Ölberg mit Morgensonne.

Friedhofskirche mit Angeber-Magnolien.

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Ostersonntag, 230409

Auferstehung, Neuanfang – klingt gut, auch wenn ich bis heute davon überzeugt bin, dass sich kein Mensch über die Naturgesetze erheben kann, nie konnte. Wer die Welt der Geister betritt, ist auf der anderen Seite. Was irdisches Wirken und einstiges Wiederkommen nicht ausschließt. DU bist jedenfalls unter uns, und mir tust du gut.

Von daher – frohe Ostern uns allen.

Sonst so? Filmtipp – ich habe ihn sehr gerne gesehen, weil ich Tragikomödien liebe. Noch dazu in schwarz-weiß. Oh Boy – ein Tag und eine Nacht ohne Plan und ein früher Morgen mit Zeichen – ich glaube an Zeichen, ohne sie über zu bewerten. Trailer. Zu finden auf den bekannten Streaming-Plattformen.

Sonst so – Teil 2. Zeichen (!) und Fundstücke an Mauern und Türen, Wenn schon einkaufen, dann möglichst mit offenen Augen. Manchmal finde ich selbst hier noch für mich Neues.

Aufkleber an Schrottimmobilie – Ölberg zu Wuppertal.

Größere Sachen an Türen und Wänden.
Auer Schulstraße, Wuppertal

Frühling am Berg…

Lichtspiele an der Wand.

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Ostersonntag

Die Botschaft – den Tod überwinden. ER wird den Stein vor der Grabhöhle nicht selbst entfernt haben, so wie vieles andere Gedankenkonstrukte der damaligen Schreiber sein wird. Aber sein Geist lebt weiter, er ist bei uns, Mensch, der ER war. Für mich Grund zur Freude, nicht nur in dieser Zeit.

Frohe Ostern allseits!

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Nichts besonderes

Die Fell-lose Mitbewohnerin schläft noch und meine morgendlichen Rituale sind durch. Ich hätte Lust auf Brötchen, aber keine Lust auf die Schlange vor`m Bäcker. Mal sehen, wie das Pendel ausschlägt. Ansonsten braucht es noch Grünfutter, Gemüse eben, das bekomme ich auf dem Markt. Die unerledigten Dinge sind abgearbeitet, so allmählich kehrt Ruhe ein, neben dem Alltäglichen, Trivialen, Vermeidlichen, Unvermeidlichen.

Qualität der Stunde? Ein leerer Kopf, selbst der gewohnte Druck ist weniger spürbar, was eher selten vorkommt. Für eine Weile treten manche Sorgen in den Hintergrund, sei es durch meine gerade beendeten Übungen oder sei es der Anblick unseres tiefenentspannten Fellbabys, das ich gerade vom selbst benötigtem Bürostuhl auf`s Sofa in die Sonne gelegt habe, wo sie nahtlos weiter döst. So dann, von ein paar Kleinigkeiten, die noch zu besorgen wären abgesehen, kann Ostern kommen.

PS: Gestern gesehen, nach einem Tipp von nebenan:
Die rechte und die linke Hand des Teufels, 1969, auf Kabel 1. Fazit:

  • Alle paar Jahre ein flacher Italo-Western kommt gut.
  • Alle paar Jahre werbeverseuchtes Privatfernsehen ist immer noch grenzwertig zu ertragen.
  • Erschreckend, mit wie viel dümmlichen Pathos (schön platziert mitten im Werbeblock) das Volk auf die bescheidene Gesamtlage eingeschworen wird, # wirbleibenzuhause …
  • Reicht erstmal, für die nächsten Jahre.

Darf ich das?

„Segne dich selbst.“

So heißt es in meinem Lieblingsgedicht von Joseph Beuys. Darf ich das? Klingt das nicht nach Egoismus, Anmaßung oder dergleichen? Meine Kirche sagt, jeder Mensch kann Gott bitten, einen anderen Menschen zu segnen. Einen anderen Menschen, darf ich dann Gott bitten, mich zu segnen? Oder mich a la Beuys gar selbst segnen wollen? Im Sinne der reinen Lehre ist das von der Logik her irgendwie nicht.

Was mich jetzt nicht davon abhält, meinen Gott um seinen Segen für mich zu bitten. Und für dich auch – ja, DU, die/der das hier gerade liest 🙂 Wenn das noch andere machen, sind wir schon ein Stück weiter…

Grüße & uns allen ein frohes Osterfest!

 

Karfreitag

Nach den vergangenen Monaten freue ich mich dieses Jahr auf das Osterfest. Auferstehung, Erneuerung. Die Zeit lädt ein, mir bewusst zu machen, wo ich hin möchte, in der nächsten Zeit, lädt ein, das auch aufzuschreiben. Für mich, nicht für irgendeine Therapie. Wenn ich jemanden finde, der mir dabei helfen kann, dort hin zu kommen, um so besser. Ansonsten verlasse ich mich auf die mir bekannten und vertrauten Wege – Glaube und Selbsthilfe.

Ein kleines Ziel schon ist es, dass – sagen wir mal in 10 Jahren oder so – sich die Falten von Mund- und Augenwinkeln beim Grinsen an den Ohren gegenseitig besuchen kommen. Fühle mich auf einem guten Weg … meint auch der Spiegel.

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