Freitag, 230519

Milieustudie.

Wenn es passt, nehme ich sie frühmorgens mit zur Arbeit. Sie ist 47, hat 7 Kinder, von denen 6 noch daheim wohnen sowie mehrere Putzstellen und wundert sich über gelegentliche Schwindelattacken. Ich plaudere gerne mit ihr, trotz mannigfaltiger Herausforderungen hat sie etwas Strahlendes in ihrem Wesen., lacht oft und ehrlich.

Sie telefoniert mit ihrer kleinen Schwester in Afrika. Der Mann macht sich lustig, weil sie die kleine Schwester ständig Cherie nennt. Sagen doch Liebende zur Frau. Sie entgegnet, kleine Schwester bliebe immer kleine Schwester. Männer könnten andere Frauen haben und dummes Zeug machen, gleiches Blut bliebe immer gleiches Blut. Darum Cherie – auf ewig.

Nachvollziehbare Logik, denke ich. Auch ohne Geschwister. Mit Kosenämchen habe ich, haben wir dagegen es eh nicht so. Wenn ich manchmal höre, wenn auf freier Wildbahn Frauen ihre Männer Schatz nennen, muss ich grinsen. Wort wie ein Joker – passt immer und birgt keine Stolperfallen in Sachen unpassender Anrede. Dazu die Phonetik. Schatzzzz – so ein Geräusch macht in etwa ein gekonnt geworfenes Messer, das vibrierend in einem hölzernen Türrahmen stecken bleibt. Heinrich Böll fällt mir ein, Der Mann mit den Messern. So Assoziationen … Schatzzz ….

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Und – bildhafte Himmelfahrtsnachlese.
Botanischer Garten Wuppertal.

Zum Schluss – heute 14.00 isses wieder soweit: Neumond. Ich gehe Blut spenden. Wenn schon Leere, dann richtig.

🍄

Dienstag, 230321

Neumond und ein Weckversuch

Neumond mit enormer Müdigkeit und dazu passende Leere. Das dicke, runde, gerade nicht sichtbare Ding muss wieder einmal herhalten. Dazu Frühlingsanfang, gestern schon, und eine Menge lärmender Vögel am frühen Morgen. Hier lärmen nur Maschinen, es ruft laut die Arbeit, wohlan, dann gibt es nur einen lausig dürren Neumondeintrag heute.

Kleine Weckhilfe, ich liebe den Humor der Band.
Und auch sonst jeden Einzelnen der Truppe.
Anachronistisch und schräg, passt schon.

Montag, 230220

Ich brauche eine kleine Pause. So werde ich den Neumond und die beginnende Fastenzeit am Mittwoch für eine gewisse Enthaltsamkeit im Netz nutzen. Gerne würde ich die Drabbelei abgeben, mache sie aber weiter, bis sich wer berufen fühlt.

Sonntag, 230122

Heute ist Neujahr, jedenfalls in China. Das heißt, das Wassertigerjahr 2022 ist endgültig Geschichte, nun folgt das Jahr des Hasen, dito im Element Wasser, eine Kombi, die im alten China für Harmonie und Friedfertigkeit steht. Kann die Welt gut gebrauchen.

Von Wegen Frieden. Sie liefern Waffen in ein Kriegsgebiet außerhalb der Nato, was das Zeug, die Fabriken hergeben. Die Kinder derer, mit denen ich Anfang der 80er im Bonner Hofgarten gegen die Hochrüstung demonstriert habe, schreien derzeit mit am lautesten, gemeinsam mit der Göbbelsschnautze dem populistischen Kopf der Union. Verunglimpfen einen Kanzler, der all dies nicht frei drehen lassen möchte. Nein, ich bin nicht solidarisch mit dem Staat Ukraine, als Nicht-Nato-Mitglied, warum sollte ich. Mein Herz gehört den armen Menschen, die aus den nasskalten, zerbombten Kellerlöchern hier her kommen, nicht dem Staat.

Unser Kanzler wäre klug beraten, würde er endlich sagen, was hinter seinem Zögern steht, meiner Meinung nach. Dem ukrainischen Staat eben genau soviel zukommen lassen, um den derzeitigen Frontverlauf zu halten, um zu verhindern, dass russisches Militär noch mehr Land besetzt. Vermutlich ist er derzeit einer der wenigen, der sich vorzustellen vermag, was geschieht, wenn die Atommacht Russland vollständig aus der Ukraine vertrieben würde, so wünschenswert das auch ist. Meine Hoffnung ist, dass dieser Konflikt am Verhandlungstisch gelöst wird, unter Einbeziehung aller Beteiligten, also auch der Amerikaner. Wenn der Blutzoll allerseits endlich hoch genug ist.

Dein Wille geschehe, wieder einmal mehr.

Und – für alle, die mich jetzt rechts verorten: Nein, bin ich nicht. Die AfD ist als faschistische Partei für mich nicht wählbar, aus meinem christlichen Selbstverständnis sowie aus meiner unseligen Familiengeschichte heraus. Die regierenden Parteien sowie die Union sind es ebenso wenig, aus anderen Gründen. Bleibt also nicht mehr viel übrig. Ich arbeite daran.

*

Sonst so: Wieder einmal Neumond. Ob der jetzt was für mein derzeitiges Plattsein kann oder ob es schlicht die auslaufende Woche als Ganzes war, weiß ich nicht. Jedenfalls habe ich den gestrigen Nachmittag horizontal verbracht, die einzig sinnvolle Beschäftigung im Anschluss daran war die Zubereitung eines leckeren Ofengemüses, mit viel Schwarzwurzeln, Möhren und Knoblauch, unter anderen. Was spät genossen eine unruhige Nacht nach sich zog, sei`s drum.

Zum Schluss noch Musik, um auf andere Gedanken zu kommen. Ein Filmchen, das zum träumen einlädt, zu einer Flucht in eine Vergangenheit, die es so nicht gegeben hat, aber hätte geben können.

So many Miles …

Freitag, 221223

Achtung, grenzwertige Satire.

In China staut sich der Zuliefererverkehr vor den Krematorien, Der freigeistige Querdenker – frei von Geist, welch ein schönes Wortspiel – weiß natürlich sofort, was es damit auf sich hat. Knapp drei Jahre hat die ebenso böse wie geheime Schattenweltregierung versucht, uns alle auf ewig mit Einschränkungen aller Art zu kontrollieren, man scheute sogar nicht vor Gift zurück, das man uns als Impfstoff verkaufen wollte. Alles vergebens, wie wir heute wissen. Das hat auch die geheime Schattenweltregierung mittlerweile verstanden, hat die breite – noch ein feines Wortspiel – Masse als unkontrollierbar eingestuft und zudem ihre Population als wildwüchsig eingeordnet. Darum hat man jetzt entschieden, die Dinge zumindest in Sachen Corona frei drehen zu lassen. Wenn schon keine Kontrolle, dann wenigstens Dezimierung.

Sorry, ist erst der 23ste, ja, ich bin ja schon still.

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Wieder Neumond. Neubeginn, in Sachen Gesundheit, was uns hier betrifft. Die Liebste ist mittlerweile negativ und ich selbst noch schwach positiv, da ich ihr in allen knapp drei Tage hinterher hinke. Ab jetzt wird es, so Gott will, aufwärts gehen.


Neubeginn auch heute genau vor 2 Monaten.
Am 23.10.2022 um 11.30 starb mein Vater.
Nicht an, sondern mit Corona.

Zuvor wünschte er sich, gehen zu dürfen.
Er ist erhört und erlöst worden.
RIP

Mittwoch, 221123

Gegen Null

Heute ist wieder Neumond, wieder steht der Mond im Sternbild Skorpion, wie am Todestag meines Vaters, heute vor genau einem Monat.

Der Neumond steht für Rückzug nach innen, loslassen von altem und für Neustart. Eine Tagesqualität, die für Lebende und Sterbende wohl gleichermaßen gilt. Wünsche ich ihm jedenfalls, dort, wo er jetzt ist.

~

Ich lebe (noch), also muss ich essen, damit das vorerst so bleibt. Vorzugsweise gutes Zeug, weniger der potentiellen Fristverlängerung wegen, mehr um deren Qualität zu steigern. Manchmal ist der Fernseher dabei hilfreich, der Vorkoster bietet schonmal gute Inspiration. Wurzelzeug ist eine gute Sache, auf körperlicher Ebene sowieso und – Achtung weit hergeholt – auch auf mentaler Ebene, der möglichen Erdung wegen. Wurzeln schlagen. Oder so. Jedenfalls habe ich es dem dicken Koch nachgemacht und war begeistert. Sehr lecker.

Wurzel-Ofengemüse
Für 2 Personen

1 Pastinake
1 Petersilienwurzel
3 kleine Möhren
1 Rotebeete-Knolle
4 kleine Topinambur
2 Schwarzwurzeln
1 Zwiebel, gehackt
3 Knoblauch-Zehen
Pfeffer, Salz, Bratöl

Putzen, gleich große Streifen schneiden, mit Öl, Salz, Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch vermengen,180 Grad, 20-25 Minuten auf Blech mit Ober-Unterhitze/Umluft

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