Milieustudie.
Wenn es passt, nehme ich sie frühmorgens mit zur Arbeit. Sie ist 47, hat 7 Kinder, von denen 6 noch daheim wohnen sowie mehrere Putzstellen und wundert sich über gelegentliche Schwindelattacken. Ich plaudere gerne mit ihr, trotz mannigfaltiger Herausforderungen hat sie etwas Strahlendes in ihrem Wesen., lacht oft und ehrlich.
Sie telefoniert mit ihrer kleinen Schwester in Afrika. Der Mann macht sich lustig, weil sie die kleine Schwester ständig Cherie nennt. Sagen doch Liebende zur Frau. Sie entgegnet, kleine Schwester bliebe immer kleine Schwester. Männer könnten andere Frauen haben und dummes Zeug machen, gleiches Blut bliebe immer gleiches Blut. Darum Cherie – auf ewig.
Nachvollziehbare Logik, denke ich. Auch ohne Geschwister. Mit Kosenämchen habe ich, haben wir dagegen es eh nicht so. Wenn ich manchmal höre, wenn auf freier Wildbahn Frauen ihre Männer Schatz nennen, muss ich grinsen. Wort wie ein Joker – passt immer und birgt keine Stolperfallen in Sachen unpassender Anrede. Dazu die Phonetik. Schatzzzz – so ein Geräusch macht in etwa ein gekonnt geworfenes Messer, das vibrierend in einem hölzernen Türrahmen stecken bleibt. Heinrich Böll fällt mir ein, Der Mann mit den Messern. So Assoziationen … Schatzzz ….
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Und – bildhafte Himmelfahrtsnachlese.
Botanischer Garten Wuppertal.
Zum Schluss – heute 14.00 isses wieder soweit: Neumond. Ich gehe Blut spenden. Wenn schon Leere, dann richtig.
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