Land unter im Tal der Wupper, das ist seit dem Bau der Wuppersperre 1987 noch nicht vorgekommen. Die Nacht lief die Sperre wohl kurzzeitig über, jedenfalls mussten die Betreiber in kurzer Zeit eine große Menge Wasser ablassen, um schlimmeres zu verhindern. Wir wohnen am Berg, diesmal blieb sogar der Keller trocken. Weiter unten sieht das teilweise nicht so gut aus.
Sonst so?
Dienstag war ein freier Tag. Ich hätte sonst was erledigen können, tat ich aber nicht. Traf mich mit einem Jugendfreund, nebenan, in Remscheid. Das wird übrigens mit einem kurzen „e“ ausgesprochen, Nicht-Eingeborene machen da gerne „Rehmscheid“ draus. Wie auch immer. Habe lange in der Stadt gewohnt und komme so nach Jahren mal wieder dort hin.
Zwei nette ältere Herren mit Tagesfreizeit treffen sich. Es gab einen nichtöffentlichen Teil, sozusagen, und einen öffentlichen, beim Spaziergang in der Stadt und umme Ecke, in der Eisdiele. Da saß schon wer, einer der üblichen Verdächtigen. Man kennt sich, großes Hallo. Stühle-rücken, setzt euch, töttern (das ist Solinger Slang und meint Smalltalk machen) Der geneigte Leser erinnert sich, ich übe mich gerade in Sachen flach, das kann durchaus erheiternd sein, zeitweise. Und lustig hat es nicht so oft, also üben.
Der Verdächtige hat dito Tagesfreizeit und ist neugierig. Kennt er doch den Kumpel nur ohne Begleitung oder wenn, dann in Begleitung seiner Konkubine, die aber heute verhindert ist. Woher kennt ihr euch, wird gefragt. Wuppertal, Remscheid?
Nein, sage ich. Das war göttliche Fügung. Es begab sich einst im Jahre des Herrn 1969, mein Vater parkte seinen ersten Wohnwagen in den finsteren Wupperbergen nahe einer Hofschaft. Da gab es nur ein paar Hunde und halt Freund A., genau zwei Monate jünger als ich. Die Hunde wollten nicht mit mir spielen, trotz Kotelett um den Hals. Da blieb nur A. übrig und seitdem kennen wir uns.
Gelächter, der Verdächtige hat keine weiteren persönlichen Fragen mehr und das Gespräch verliert sich im Ungefähren, was uns allen recht ist. Fazit: Ich könnte mich daran gewöhnen, zumindest zeitweise mal so richtig nichts zu tun außer dem Herrn die Zeit stehlen, in einer Remscheider Eisdiele. Töttern, Leute angucken. Mich in der deutschen Sprache üben: Lass mich arbeiten oder lass mir arbeiten? Lass andere arbeiten, so heißt das!
Der winkende Grüßonkel in Miniatur bin übrigen ich…
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