Sonntag, 231001

Freitag Abend, auf dem Heimweg zu Fuß hier im Kiez. Die steile und teils kurvige Hochstraße will überquert werden, die Ampel ist aus und sowieso nur für Kinder und Greise. Ich höre den Lärm der Sirenen schon, unterschätze aber die Geschwindigkeit des nahenden Notarztwagens, während ich noch knapp vor ihm über die Straße hüpfe. Wie einer mit 61 so hüpft.

Das wäre es jetzt noch gewesen, denke ich. Der notorische Sarkast wird vom Notarztwagen überfahren, gleich unterhalb der beiden größten Friedhöfe hier. Ich liebe den Humor meiner höheren Macht und bin zugleich dankbar, einmal mehr davongekommen zu sein, wie man so sagt. Wobei Davonkommen schon mehrdeutig ist.

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So, genug Besinnliches, flach kann ich auch. Dem Netzfund unten sei Dank durfte ich gestern Abend milde lächelnd einschlummern (Man beachte auch die unten stehenden Worte).

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Und zum Schluss noch ein paar romantische Touri-Bilder aus dem Tal der Wupper. Restlicht und so.

Sonntag, 220911

Morgenandacht im Radio, es geht um Kosenamen als Ausdruck der Zusammengehörigkeit. Da gibt es diese Speziellen, abgeleitet vom Namen, gewissen Charaktereigenschaften oder Vorlieben für was auch immer. Sehr beliebt sind auch die Joker, wie ich sie wegen ihrer Austauschbarkeit gerne nenne. Wer je seine neue Flamme mit dem Namen der/des Ex angesprochen hat, weiß, wie ich das meine. Mag von daher praktisch sein, steht aber auch für Beliebigkeit. Zudem bleibt so ein seltsamer Eindruck, wenn solche Kosenamen öffentlich in streitbaren Kontext genannt werden. Darüber reden wir später, Schatz! Das hat dann die Phonetik eines gut geworfenen, im Türrahmen stecken gebliebenen Wurfmessers, das noch eine kleine Weile vibriert. Schatzzzzz….

Selbst bevorzuge ich Klartext und meine romantische Ader, die es zweifelsfrei gibt, geht den Rest der Welt einen Scheiß an. Zumal Romantik eine wunderschöne Sache ist, aber den Abgründen des Alltags selten stand hält. Selbst zu zweit geht das nicht wirklich auf, meiner Erfahrung nach. Was aber sicherlich nicht allgemeingültig ist. Praxis-taugliche Romantik brennt auf kleiner Flamme, um dann zu ihrer Zeit wieder hell zu leuchten. Der rationale Zwilling in mir und der Löwe-Aszendent sorgen schon für die nötige Distanz und Sachlichkeit, so als Ergebnis konsequenter Weiterentwicklung der Mimose mit der großen Fresse. Die gibt es zwar immer noch, aber sie muss sich nicht mehr produzieren. Jedenfalls eher selten, um bei der Wahrheit zu bleiben.

In der besagten Radio-Andacht ging es schlussendlich dann um die Namen für Gott, bis hin zum Tetragramm JHWH. Selbst halte ich es einfach, spreche von meiner höheren Macht, der Schöpfung oder schlicht dem Herrn. Es ist mir nicht wichtig, das ist eher die Vorstellung einer Kraft, größer als ich selbst, die es gut mit mir meint. So ich ihr denn zugewandt bleibe und mein Ego nicht über allem zu stellen versuche. Kommt hin, so oder ähnlich.

Sonst so? Vollmond in Fische, Wetterwechsel, der ersehnte Regen nach langer Dürre und ich kriege Kopfweh. Sei still, Mimose, und leide leise.

Fundstück im Kiez …
Eintrag zu Ende.

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Und sie können zusammen nicht kommen …

Eine Geschichte über den Herrn und die Frau der Seen Es waren zwei Königskinder,die hatten einander so lieb,sie konnten beisammen nicht kommen,das Wasser war viel zu tief. ….. – so lautet eine alte Volksballade. In unserer Geschichte ist es anders. Nicht das Wasser trennt sie, sondern das Ufer.   In dem rechten See wohnt der […]

Und sie können zusammen nicht kommen …