Jeden Tag drei Fragen, Tag 19

  • Was nimmst Du Gott nach wie vor übel ?

IHM etwas übel nehmen … nein, eher verstehe ich vieles nicht. Das ist wohl auch mit unseren Anlagen als Menschen nur schwer, und falls ja, nur in kleinen Teilen möglich. Wo ich öfter mit hadere – Wenn wir als Menschen göttlich sein sollen, als Teil der Schöpfung, warum dann diese qualvoll langsame Entwicklung mit so vielen Schwächen, Grausamkeiten, Unrecht und und und…

  • Wogegen bist Du nicht versichert ?

Diese Frage treibt mir ein schiefes grinsen in`s Gesicht. Es gibt die Haushalts – üblichen, im Nachgang meist höchst überflüssigen Versicherungen. Unversichert bleibt der ganze „Rest“ 🙂 Das Leben an sich zum Beispiel. Gesundheit, Beziehungen aller Art. Sicherheit, Auskommen, all dies habe ich, wenn überhaupt, nur zu einem geringen Teil selbst in der Hand. (Gott-) Vertrauen hilft, damit zu leben.

  • Geh deinen Nachhauseweg (oder einen Teil davon) bewusst zu Fuß. Was siehst Du ?

Wenn ich meine Bequemlichkeit überwinde und mich auf mein Rad setze, sehe, rieche und fühle vor allem eine Menge. Andere Frühaufsteher, Bäume, Büsche Vögel, Karnickel, manchmal ein Eichhörnchen oder sogar ein Reh. Ich rieche die Jahreszeit mit dem Wind, den ich spüre … wird Zeit, wieder zurück zu den Wurzeln zu kommen.

Dein Vater spinnt !

Das war die Reaktion der Mutter meines Sohnes, dem ich in jungen Jahren erklärte, dass absolut alles einen Anfang und ein Ende hat. „Lebt“, wenn man darunter eine festgelegte Zeitspanne der Existenz versteht. Auf seiner Nachfrage hin eben auch Steine, nur in viel größeren Zeitspannen.

Papa hat gesagt, Steine leben…
Heute studiert er Bautechnik 🙂

Wer spricht da noch von Zufall ?

PS:
Mein Lieblings-Buch in dem Zusammenhang ist Billard um halb Zehn von Heinrich Böll.
Und – Danke, Frank, für die Inspiration zu diesen Zeilen  🙂

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