Sonntag, 200816

Die erste Kanne Tee ist drin und auf dem besten Weg, wieder zu verdunsten, obwohl es im Vergleich zu gestern 2 Grad „kühler“ ist, hier im Zimmer. Also 27 statt 29 – zum vor-mich-hin-perlen reicht es allemal noch.

Zwar besuche ich (derzeit) aus gegebenen Anlass keine Selbsthilfegruppen, gebe aber dem suchenden Teil in mir regelmäßig Futter, zum hinterfragen, zum nachspüren. Wo stehe ich, jetzt und hier? Der unten stehende Text fand mich heute früh, als Teil der Tagesmeditation der Narcotics. Diese stehen inhaltlich ebenso nahe wie die anonymen Alkoholiker, wobei für die Narcotics natürlich die gleichen bekannten Regeln gelten, darum meide ich hier wie dort die so genannten offiziellen Präsenz-Meetings.

Quelle: Narcotics Anonymous, Nur für Heute

Genau so fühlt es sich für mich an, auch wenn das ein wenig nach dem evangelikalen „Bete und arbeite“ klingt, das gerne von den Mächtigen zum Herrschen und Knechten missbraucht wurde. Neben der steten Veränderung bleibt allerdings auch etwas konstant – die Macht, größer als ich selbst, mein Schöpfer. Was sich in Bewegung befindet, ist mein Verhältnis zu meinem Gott. Mal ist er mir nahe, mal weniger nah. Meine Wege zu ihm sind in Bewegung, fühle ich mich fern von Gott, bin ich es, der sich entfernt hat, nicht umgekehrt.

Sonst so? Das Gute an so einem Sonntag sind die morgendlichen, geschenkten freien Stunden, das nutzt Madam gerne auf ihre Weise. Sinnlichkeit pur, auch etwas, was stetem Wandel unterliegt. Wir genießen ihn jedenfalls beide, den flüchtigen Moment der Nähe. Jedes kleine Geräusch kann sie jederzeit beenden, wohl dem, der in solchen Momenten in der Gegenwart verbleiben kann.

Und…

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