Samstag, 240413

Du musst verzeihen (inspiriert von C. )

Was sie – die Leute – glauben, was sein müsste. Deren Sache. Mir ist Vergebung (anderen) meiner selbst willen wichtig, allein der Weg dorthin ist mir oft unklar. Auch stellt sich kein seliger Frieden bei mir ein, wenn „vergeben“ wurde. Alles ist mir noch präsent, allein der geklärte Werdegang des Objektes meiner Vergebung lässt mich ohne Groll an alledem denken, was uns einst unheilvoll verband. Irgend eine Mischung aus Verständnis und Gleichgültigkeit beschreibt es am besten.

Und wenn mein Schöpfer sich nicht sicher ist, ob ich wirklich einen Schlussstrich ziehen konnte, wiederholt er das Geschehen mit neuen Darstellern und neuen Geschichten. Oder er schickt mir gewisse Einschränkungen, denen ich dann ob ihrer tieferen Ursachen nachspüren darf.

Aber müssen – Nee.
Dürfen darf ich.
Primär nicht einmal für den anderen.

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Genug der Schwere – So sah das gerade eben da draußen aus:

Und so hier drinnen – Stationen der Entspannung:

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Samstag, 230902

Die Wildgans Sonja wirft ein Wort der Welt zum Fraße vor, die Beichte ist es. Es folgt ein leicht freidrehender Kommentar, der das Zeug für einen kurzen Eintrag hat. Na dann.

Eine der wenigen praxistauglichen Einrichtungen der Katholen. Vergebung to go. Die Evangelen sind da penetranter. Bereue, bete, arbeite, bete, und wenn du hinten fertig bist, fängst du nochmal vorne an. Und wehe denn, du kannst nicht wovon auch immer lassen, dann aber, so wird das nie etwas mit der Seligkeit!

Wie anders angenehm ist da doch die Beichte. Du flüsterst einem dir im Idealfall nur stimmlich bekannten und nicht sichtbaren Gegenüber deine vollständigen und ungeschönten Schweinereien ins Ohr, gibst ihm wie auch immer gestaltetes Futter für schlaflose Nächte, und – du bist es los! Zack, alles weg. Vielleicht noch ne Liturgie oder einmal Rosenkranz rauf und runter und dann darfst du weiter machen, wieder neu einzahlen, in der Drecksacksparkasse.

Gibt Gott sei Dank (!) auch noch einen dritten Weg. Danach streben, es irgendwie hinzubekommen, möglichst nix zu beichten zu haben. Also nix Größeres wenigstens 😉

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Mal gut gefunden, passt irgendwie immer noch. Wenn auch in einem ganz anderen Licht als `96 …

Karfreitag, 230407

Still ruht der See, selbst habe ich Kater in den Knochen, die Autoräder gestern. Tatsächlich habe ich es noch geschafft, die zu wechseln. Wie das kam – ein Parkplatz direkt vor der Türe, Bedingung Nummer Eins. Nach dem Nachmittagsschläfchen dann ein Blick auf den Wetterradar, genau noch ein Stunde trocken, hieß es da. Bedingung Nummer Zwei also auch erfüllt, äußerer Druck. Den braucht es, um den Stein ins rollen zu kriegen, bei mir. Zwei Kraftakte an einem Tag (der erste war eine Grundreinigung des seit vielen Jahren komplett verölten Werkstattbodens) – meine ramponierten Leisten jubeln mir gerade Beifall heißend zu.

Zeit zum erholen hat es ja jetzt.

Sonst so?
Persönliches beim Wassertiger.
Tagesgemäß – Abschied, Trauer und Vergebung.
Abgesang, Teil 3

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Donnerstag, 210218

Besondere Erkenntnisse der letzten Tage:

  • Wenn die Katzenklos sauber gemacht werden, muss mindestens eine Fellnase sofort und auf der Stelle, am besten noch vor Beendigung der Restauration und förmlicher Freigabe der Örtlichkeit einen schönen Haufen dort hinein setzen. Bei Werkstatttoiletten verhält es sich ähnlich. Mit Nasen ohne äußeren Fellbewuchs.
  • Unterarme abzugeben, mit defekten Sehnen. Soll das jetzt so weiter gehen, mit irgendwelchen Scheißbaustellen? Bisken früh, irgendwie. Könnte mir ein wenig leid tun, mit Blick auf die Jahre, die mir noch zugedacht worden sind, von der DRV. Auch mit Blick auf die Höhe des mir nach dann 51 Berufsjahren zugedachten Betrages. Falls ich nicht zuvor sozialverträglich frühableben darf.(Das zynische Arschloch, von dem diese Worte stammen, wird übrigens in Kürze 91…)
  • Der Visionär und der Perfektionist in mir haben auch noch was zu melden: Einmal mit Profis arbeiten. Im nächsten Leben dann.
  • Warum fällt mir Vergebung zu üben derart schwer? Kann nachtragen, soviel kann ich gar nicht vortragen. Denke gerade viel über Gnade nach und gleiche den Wortsinn mit meinem Seelenleben ab. Gibt da offensichtlich etwas zu tun.

 

 

Sonntag, 201227

Wie war es denn nun, das Weihnachtsfest? Ruhig und friedlich, in erster Linie. Nicht ohne Disharmonieren, na klar, alles andere wäre „unrealistisch“, mit Blick auf die Beteiligten. Herausfordernd für mich, der immer noch gerne dem alttestamentarischen Grummeln im Bauch folgen möchte, während der Mensch-gewordene, den wir gerade gefeiert haben, meint, es gut sein zu lassen. Wäre es doch Abschied, nicht Abrechnung. Recht hat er, jetzt muss ich das nur noch meinem Bauch erklären.

Was überwiegt, sind die warmen Gefühle, die mit der häuslichen Stimmung hier, aber auch mit dem gestrigen Abend zu tun haben. Lecker essen mit dem großen Kind samt Freundin, viel ehrlicher Austausch, den ich sehr schätze.

Sonst so? Weiter rudern…

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