Osnabrück
Ein Abenteuer – ich fahre mit Regiobahnen und dergleichen vom Tal der Wupper nach Osnabrück und am selben Tag wieder heim. Der Sinn ist, aus virtuellen Bekannten Fleisch-und-Blut-gewordene Menschen werden zu lassen, was aus Zeitgründen leider nicht oft geht.
Hin geht fein, alles fährt pünktlich, ich bin fast 2 Stunden zu früh planmäßig am Ort. Eine kalte Novembersonne wärmt zwar nicht, sorgt aber für zauberhafte Lichtspiele. Mein Tagesplan richtet sich nach der Wettervorhersage.
Das Treffen war aufregend und erkenntnisreich, wir brunchen in einem hübschen Innenstadt-Cafe, unterhalten uns angeregt und vergessen ein wenig die Zeit. Unterschiedliche Lebensläufe, Männer und Frauen, meist jünger als ich (was mittlerweile häufiger vorkommt) aber eine uns verbindende gemeinsame Grunderkrankung. Zwar bin ich ein Mensch ohne Plan, aber mit viel Neugier, die mich immer wieder staunen lässt. Gleiche Schicksale treffen mit teilweise verschiedenen Sichtweisen aufeinander. Mal rede ich von mir, meist höre ich zu. Fazit: Gerne wieder, mit nehme ich die Bestätigung dessen – es führen viele Wege zum Ziel, mein Weg ist nur einer.
Die Rückfahrt gestaltet sich nass und holprig, Verspätungen und Zugausfälle summieren sich, die DB macht ihrem verkommenen Ruf alle Ehre, im Kontrast zur Anreise. Es stinkt nach schlechten Atem und nassen Menschen, aber ich fahre, immerhin. Mehrmaliges Umdisponieren per Apps hilft weiter, ebenso der Gedanke an mein Reisemaskottchen, eine extra originalverpackte Zahnbürste als Zeichen der Vorsorge, kombiniert mit Vertrauen in meine höhere Macht.
Vertrauen braucht auch mein Immunsystem, wenn ich nach diesem Tag gesund bleibe, hat es noch Hoffnung 🙂
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