Mittwoch, 220928

Im Jahr des Wassertigers 2022 regieren kranke Egos und verletzte Emotionen. Der Blick in die Nachrichten macht Gänsehaut, die Welt scheint weit weg von Nächstenliebe oder wenigstens ein Mindestmaß an Verstand. Sei`s drum, alles Dinge und Umstände, die ich nicht ändern kann. Das zu unterscheiden ist für mich fundamental wichtig. Warum sich nen Kopp machen über etwas, was nicht im geringsten in meiner Macht liegt. Vorbereiten? Auf was? Ich gehe hier nicht weg. Wohin auch. Baue keine Bunker außer den einen für meine Seele. Einen kleinen Vorrat Trinkwasser lege ich an und horte für ein paar Tage dröges Zeug zum essen, fertig.

Gern hätte ich es nett und vor allem vorhersehbar. Seit das mit dem Weihnachtsmann klar ist, hasse ich Überraschungen. Beständig auskömmlich hätte ich es gern. Was ich schon gerne hätte – Drauf geschissen, das gibt es nicht. Also weitermachen, Nachrichten limitieren und die innere Emigration vorbereiten. Und – ganz wichtig – vertrauen, auf den großen Plan. Das ist, auch wenn ich das so oft mißbrauchte Wort hasse – alternativlos.

So, und jetzt etwas erbauliches in Sachen technische Schönheit. Blau ist bekanntlich die Farbe der Introvertierten und der Psychopathen. Also, mir als Blogger gefällt das Bild 😉

Schräge Musik zum schrägen Eintrag.

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Nachtrag: Seit sofort gibt es die Wupperpostille werbefrei. Kostet 48€/Jahr und hat dann 6GB Datenvolumen statt 3 zuvor. Achtung, Kostenfalle: Eine für das erste Jahr kostenlose Domain lässt sich anwählen, muss aber nicht gewählt werden. Kostet nämlich ab dem zweiten Jahr extra, ab 15€, je nach Endung. Hier sieht man mein Vertrauen in eine glanzvolle Zukunft über ein Jahr hinaus – ich habs gelassen, mit der eigenen Domain 😉

Samstag, 220219

Das Radio plärrt, während ich im Bad Fassadenputz betreibe. Wenn mal gerade nicht vom drohenden Krieg die Rede ist – der US-Präsident redet ihn, so scheint es, mangels ernsthafter Verhandlungsbereitschaft gerade so lange herbei, bis er auch wirklich da ist – dagegen treten selbst Corona und die diesbezüglich Räder drehenden Mitbürger derzeit ein wenig zurück, wenn also mal von alledem gerade nichts durch den Äther tönt, dann finden die wirklich wichtigen Dinge Erwähnung.

So hat Falco heute Geburtstag, der für mich größte Sohn der Alpenrepublik. Er hätte nicht, und er würde auch nicht 65 Jahre alt, heute, er wird es, unvergessen, wie er ist. Ein kurzes und heftiges Leben, für mich unglaublich beeindruckend. Exzentrik, sagt man. Also wortwörtlich genommen außermittig laufend, das Gegenteil von konzentrisch eben – Kreise mit demselben Mittelpunkt. Ich denke an die Texte von Heinz Kappes, mit denen ich mich gerade beschäftige und interpretiere den einen Kreis mit dem des Egos, der Emotionen, den anderen mit dem wahren Wesenskern der Seele. Mit nicht-rund-laufen kenne ich mich aus, wenn auch nicht so bunt schillernd und prätentiös. Für mich eine Lebensaufgabe, die Kreise halbwegs übereinander zu bekommen.

Einmal mehr erinnert mich das eben gehörte an unsere Endlichkeit, so wie Stefans Beitrag neulich. Memento mori – Bedenke, du wirst sterben. Und bis dahin tue das richtige. Das für mich richtige. Rein praktisch sind das zunächst einmal die samstäglichen Aktivitäten wie Schränke füllen und Herkunftsfamilie besuchen. Gelegenheit zum üben, gelebter Abgleich, wo ich stehe, zwischen soll und haben.

Sonst so, @ unrund? Sag s mit Musik – vielleicht nicht das bekannteste, aber für mich beste Stück von Falco, nicht nur wegen der zerschossenen Gartenzwerge, als das Symbol aller Enge dieses Landes:

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