Das Radio plärrt, während ich im Bad Fassadenputz betreibe. Wenn mal gerade nicht vom drohenden Krieg die Rede ist – der US-Präsident redet ihn, so scheint es, mangels ernsthafter Verhandlungsbereitschaft gerade so lange herbei, bis er auch wirklich da ist – dagegen treten selbst Corona und die diesbezüglich Räder drehenden Mitbürger derzeit ein wenig zurück, wenn also mal von alledem gerade nichts durch den Äther tönt, dann finden die wirklich wichtigen Dinge Erwähnung.
So hat Falco heute Geburtstag, der für mich größte Sohn der Alpenrepublik. Er hätte nicht, und er würde auch nicht 65 Jahre alt, heute, er wird es, unvergessen, wie er ist. Ein kurzes und heftiges Leben, für mich unglaublich beeindruckend. Exzentrik, sagt man. Also wortwörtlich genommen außermittig laufend, das Gegenteil von konzentrisch eben – Kreise mit demselben Mittelpunkt. Ich denke an die Texte von Heinz Kappes, mit denen ich mich gerade beschäftige und interpretiere den einen Kreis mit dem des Egos, der Emotionen, den anderen mit dem wahren Wesenskern der Seele. Mit nicht-rund-laufen kenne ich mich aus, wenn auch nicht so bunt schillernd und prätentiös. Für mich eine Lebensaufgabe, die Kreise halbwegs übereinander zu bekommen.
Einmal mehr erinnert mich das eben gehörte an unsere Endlichkeit, so wie Stefans Beitrag neulich. Memento mori – Bedenke, du wirst sterben. Und bis dahin tue das richtige. Das für mich richtige. Rein praktisch sind das zunächst einmal die samstäglichen Aktivitäten wie Schränke füllen und Herkunftsfamilie besuchen. Gelegenheit zum üben, gelebter Abgleich, wo ich stehe, zwischen soll und haben.
Sonst so, @ unrund? Sag s mit Musik – vielleicht nicht das bekannteste, aber für mich beste Stück von Falco, nicht nur wegen der zerschossenen Gartenzwerge, als das Symbol aller Enge dieses Landes:
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