Montag, 220131

Neuer Tag, neue Woche, alte Müdigkeit, alter Fatalismus. Bald ist es vorbei. Was, wann und in welcher Reihenfolge genau, das wird sein, so wie Gott will. Bis dahin Augen auf und durch, würde gern noch bleiben, eine Weile, das mit dem vorbei sein kann durchaus auch ich-bezogen sein.

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Sonst so? Alles beim alten, siehe oben. Kaputte Maschinen, alle wollen haben, keiner wenige liefern das Nötige. Meine Zeit läuft, alle wissen Bescheid und um 2 ist Feiermittag. Oder so. Ich liebe mein strukturiertes Umfeld. Alles wird Becher, sagte der Kollege, der heute eine Eisdiele betreibt.

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Der Kollege kommt vom testen – Negativ, steht da. Boah, bist du negativ, sage ich. Na, wenn das nicht mal postiv ist.

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Und – Netzfund, die Uhr in einfacher Sprache.

Ich liebe bildhafte Sprache.

Viren und Co.

Interessiert beobachte ich, was derzeit hierzulande so lose ist. Die eine sorgen sich um ihr Leben und glauben eben dieses mit Bergen von Scheißpapier und Büchsenfraß retten zu können. Andere haben guten Grund zur Sorge, weil sie, wie es heißt, Risiko-behaftet sind. Alt, schwach, oder chronisch vorerkrankt. Wieder andere machen sich so ihre Gedanken um Handel, Wandel und eben nicht mehr vorhandene Gewinne, was auch nachvollziehbar ist.

Und ich? Kann die Aufregung langsam nicht mehr hören. Ja. es wird ernst, wie ernst, wird sich zeigen. An besseren Tagen denke ich: Mir selbst „passiert“ nichts, was nicht von meinem Schöpfer so gedacht ist. An nicht ganz so guten Tagen können mich alle Viren dieser Erde mal kreuzweise, tue ich doch, was ich kann, mit Bergen von Obst und Gemüse sowie wo immer möglich, frische Luft. Die kommen nicht zu mir. Punkt. Und wenn, dann gehen sie auch wieder. Wenn sie schon so wenig Stolz haben, sich ausgerechnet auf mir niederzulassen. Blödes Pack.

Ein wenig Sorge kommt bei den Gedanken an meine greisen Eltern auf. Wobei auch für die beiden das Gleiche wie für mich gilt. Und, wie ein Freund mal meinte, gesund stirbt schließlich keiner. Dann die Liebste mit ihren Publikumsverkehr und ihrer Vorerkrankung. Natürlich ist das alles Kappes, was ich mir da so denke. Sagt sie. Wir werden sehen, hoffentlich hat sie recht. Jedenfalls stehen uns noch 6-8 spannende Wochen in`s Haus. Dann dürfte der Peak auch hier erreicht werden. Spätestens im Mai sollte der Spuk Geschichte werden.

Oder etwa nicht?

Geht auch etwas schneller.

PS: Das Liedchen summte meine Mutter öfter mal zwischendurch bei der Hausarbeit. Der Sänger der obigen Originalversion stammt auch aus dem Tal der Wupper, das Datum 30er Mai bezieht sich auf die Nacht zum 30.5.1943, die Stunden, in denen die alte Stadt Barmen in Flammen aufging. Meine Mutter erlebte diese Zeit in einem Kellerloch, unweit des zentralen alten Marktes. 

Fatalismus scheint vererbbar…

Mitternacht …

… und ich sitze vor dem Schirm, mit geschlossenen Augen, lausche dieser unglaublich nölenden Stimme. Der Typ kann alles, außer singen, aber ich mag ihn sehr.  Weil er mir aus der Seele spricht, aus meiner unseligen Seele im Land der Krämerseelen. Ja, ich kenne sie, die so genannte Realität, kann sie schlüssig erklären und sogar denen, die nachfolgen, Ratschläge geben, wie man sich in ihr am besten zurecht findet. Das ist mir ja irgendwie auch gelungen, nicht aus Überzeugung und schon gar nicht aus purer Lust am Konsum.

Freunde sind wir allerdings nicht geworden, weder die Realität noch deren selbst erklärten Verfechter und ich. „Isso“, sage ich manchmal und meine „scheiß drauf“ Fatalismus vs. Menschlichkeit.

Aber immer wieder gibt es Hoffnung. Manches Glitzern in fremden Augen lässt mich darauf schließen, so alleine nicht zu sein. Manche Wärme in der Begegnung mit anderen Randzonenbewohnern der Realität lässt mich spüren, ein Mensch unter Menschen zu sein.

Isso.
Und ist gut so.

PS: Nein, ich nehme es niemanden übel,
dieses feine Liedchen nicht zu Ende gehört zu haben 😉

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