Drabble – Dienstag, der 31.01.2023

Die Regeln: 100 Wörter, 3 davon sind die Gewürfelten. Beugen geht, ebenso wie Mehrzahl und zusammengesetzte Begriffe. Synonyme gehen nicht. Einen Preis gibt es auch nicht, der Lohn ist das entkrampfen der Hirnwindungen nach vollbrachter Tat.

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Führung

Oft gleicht das Leben einer nebeligen Flusslandschaft im Herbst. Alles geht nur „auf Sicht“, Perspektiven sind rar, was bleibt, ist nicht selten Spekulation über den weiteren Weg. Schul- und Bücherwissen helfen dann nicht weiter, einzig Geduld und Vertrauen, Vertrauen in die höhere Macht, Gott, die Natur, was auch immer. Jeder Mensch auf seine Weise. Ein aufgeblähtes, stolzes Ego mag von weitem betrachtet wie Stärke wirken, führt aber lediglich auf die falsche Spur. Innehalten hilft, das Tagesgeschäft „auf Sicht“ leben und dabei wach bleiben ob der sich ergebenden größeren und kleineren Möglichkeiten. Zu seiner Intuition zu finden, das ist wahre Begabung.

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Gewürfelt wurde hier.
Mehrfach-würfeln macht es übrigens nur anders, nicht leichter 😉
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Samstag, 230128

Nebenan bei meiner hoch geschätzten Blog-Freundin Christine läuft so etwas wie eine konzertierte Aktion in Sachen Frieden. Da darf ein jeder, der sich berufen fühlt, seinen Teil zu beitragen, nicht nur musikalisch, auch sonst wie, je nach Talentlage. Nun kann ich nicht gut dichten und singen überhaupt mal gar nicht, aber Worte kann ich, vorzugsweise geschrieben, weil da in der Regel (der Weise ist sich nie sicher) mehr Zeit zum vorherigen Nachdenken zur Verfügung steht.

Wohlan, hier also mein Beitrag dazu. Die Form mag humoristisch erscheinen, der Inhalt ist es sicher nicht.

Also – ich arbeite bekanntermaßen in einer Fabrik. Da werden eine Menge sinnhafter Dinge produziert, die in großen Kisten umherstehen oder gefahren werden. Manchmal fällt aus so eine Behältnis etwas heraus und bleibt achtlos auf dem Boden liegen, bis irgendwer sich berufen fühlt, die Bude zu fegen. Oder, wenn einer schneller als der Besen ist und zudem noch in tiefer Demut den Blick auf den Boden gerichtet hat. So wie ich zum Beispiel, der solcherart Dinge manchmal aufhebt, sie gedankenverloren betrachtet und sie allermeist wieder in den dafür vorgesehenen Behälter befördert, ordnungsliebend, wie ich bin. Hin und wieder allerdings stecke ich mir so ein Artefakt ein, erinnert es mich doch an was auch immer. So wie neulich eben, und nun erfüllt mich tiefe Freude, dass dieses alberne Selfie unten doch noch einen Sinn macht.

Dies ist also mein Beitrag zu Christines Aufruf. Ein bildhaftes Statement an alles, die es angeht. Das sind in allererster Linie die, welche glauben, Gewalt sei tatsächlich eine Lösung, egal, auf welcher Seite sie stehen. Es ist auch eine Botschaft an jene, die unter dem Deckmantel der Freiheit andere Völker verführen, um ihren eigenen Machtbereich zu erweitern. Es ist eine Botschaft an alle, denen nicht klar zu sein scheint, dass mit jeder Granate, mit jedem sinnlos geopferten Menschenleben das einzige, was wirklich friedensschaffend wirken kann, auf Generationen zerstört wird – gegenseitiges Vertrauen!

Anatomische Grundkenntnisse sind bei der Deutung des Bildes sicher hilfreich 😉

Drabble – drei Worte für Dienstag, den 31.01.2023

Die Regeln: 100 Wörter, 3 davon sind die Gewürfelten. Beugen geht, ebenso wie Mehrzahl und zusammengesetzte Begriffe. Synonyme gehen nicht. Einen Preis gibt es auch nicht, der Lohn ist das entkrampfen der Hirnwindungen nach vollbrachter Tat.

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Der stolze Highländer im schottischen Hochnebel.
Oder so 🙂

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Gewürfelt wurde hier.
Mehrfach-würfeln macht es übrigens nur anders, nicht leichter 😉
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Drabble – Dienstag, den 24.01.2023

Die Regeln: 100 Wörter, 3 davon sind die Gewürfelten. Beugen geht, ebenso wie Mehrzahl und zusammengesetzte Begriffe. Synonyme gehen nicht. Einen Preis gibt es auch nicht, der Lohn ist das entkrampfen der Hirnwindungen nach vollbrachter Tat.

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Von Einem, der auszog, drei Worte halbwegs sinnvoll in eine kleine Geschichte hineinzuwürgen 😉

Kennt ihr das? Manches darf man nicht laut sagen, um den Zauber nicht zu zerstören. Es ist irgendwie Aberglaube, na klar. Aber die Erfahrung zeigt, da ist etwas dran. Vielleicht macht öffentliches Teilen einer sporadischen Glückseligkeit zu leichtsinnig, in der Folge? Kein Vergleich mit der schwarzen Katze von links unter der Leiter und so weiter, eher die seltsame Alltagsphilosophie eines Menschen, der dieses schon öfter für sich vermerken musste. Was könnte also helfen? Vielleicht das alte Spinnrad vom Speicher, um das reichliche Gedankenstroh im Kopf zu purem emotionalen Gold zu spinnen? Genau, Transformation, ohne sich in den Finger zu stechen!

*schwitz* 

Gewürfelt wurde hier.
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Sonntag, 230122

Heute ist Neujahr, jedenfalls in China. Das heißt, das Wassertigerjahr 2022 ist endgültig Geschichte, nun folgt das Jahr des Hasen, dito im Element Wasser, eine Kombi, die im alten China für Harmonie und Friedfertigkeit steht. Kann die Welt gut gebrauchen.

Von Wegen Frieden. Sie liefern Waffen in ein Kriegsgebiet außerhalb der Nato, was das Zeug, die Fabriken hergeben. Die Kinder derer, mit denen ich Anfang der 80er im Bonner Hofgarten gegen die Hochrüstung demonstriert habe, schreien derzeit mit am lautesten, gemeinsam mit der Göbbelsschnautze dem populistischen Kopf der Union. Verunglimpfen einen Kanzler, der all dies nicht frei drehen lassen möchte. Nein, ich bin nicht solidarisch mit dem Staat Ukraine, als Nicht-Nato-Mitglied, warum sollte ich. Mein Herz gehört den armen Menschen, die aus den nasskalten, zerbombten Kellerlöchern hier her kommen, nicht dem Staat.

Unser Kanzler wäre klug beraten, würde er endlich sagen, was hinter seinem Zögern steht, meiner Meinung nach. Dem ukrainischen Staat eben genau soviel zukommen lassen, um den derzeitigen Frontverlauf zu halten, um zu verhindern, dass russisches Militär noch mehr Land besetzt. Vermutlich ist er derzeit einer der wenigen, der sich vorzustellen vermag, was geschieht, wenn die Atommacht Russland vollständig aus der Ukraine vertrieben würde, so wünschenswert das auch ist. Meine Hoffnung ist, dass dieser Konflikt am Verhandlungstisch gelöst wird, unter Einbeziehung aller Beteiligten, also auch der Amerikaner. Wenn der Blutzoll allerseits endlich hoch genug ist.

Dein Wille geschehe, wieder einmal mehr.

Und – für alle, die mich jetzt rechts verorten: Nein, bin ich nicht. Die AfD ist als faschistische Partei für mich nicht wählbar, aus meinem christlichen Selbstverständnis sowie aus meiner unseligen Familiengeschichte heraus. Die regierenden Parteien sowie die Union sind es ebenso wenig, aus anderen Gründen. Bleibt also nicht mehr viel übrig. Ich arbeite daran.

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Sonst so: Wieder einmal Neumond. Ob der jetzt was für mein derzeitiges Plattsein kann oder ob es schlicht die auslaufende Woche als Ganzes war, weiß ich nicht. Jedenfalls habe ich den gestrigen Nachmittag horizontal verbracht, die einzig sinnvolle Beschäftigung im Anschluss daran war die Zubereitung eines leckeren Ofengemüses, mit viel Schwarzwurzeln, Möhren und Knoblauch, unter anderen. Was spät genossen eine unruhige Nacht nach sich zog, sei`s drum.

Zum Schluss noch Musik, um auf andere Gedanken zu kommen. Ein Filmchen, das zum träumen einlädt, zu einer Flucht in eine Vergangenheit, die es so nicht gegeben hat, aber hätte geben können.

So many Miles …

Drabble – drei Worte für Dienstag, den 24.01.2023

Die Regeln: 100 Wörter, 3 davon sind die Gewürfelten. Beugen geht, ebenso wie Mehrzahl und zusammengesetzte Begriffe. Synonyme gehen nicht. Einen Preis gibt es auch nicht, der Lohn ist das entkrampfen der Hirnwindungen nach vollbrachter Tat.

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Irgendwas mit Märchen 🧚‍♀️  ?

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Donnerstag, 230119

Ein Gefühl der Leichtigkeit trägt heute früh ganz gut, das ist ungewohnt. Liegt vielleicht auch daran, dass mein Indrustrieschauspielerzeiterfassungskonto (Gage, kein Lohn!) endlich stimmig ist, dank beharrlichen Nölens sowie wiederholter sachlicher Richtigstellungen.

Vielleicht isses auch der nahende Frühling, ich ignoriere den heftigen Schneefall jetzt gerade und machs wie der Vogel gestern, flöte gegen die Unbill der Zeit und tue so, als sei das Leben schön. Keine schlechte Strategie, finde ich. Habe das gerade schon in einem Kommentar geschrieben, Katzen haben uns in Sachen Glückseligkeit einiges voraus. DAS ist ihr Normalzustand, wenn alles Störende beseitigt ist, im Gegensatz zu uns Menschen. Das Abhandensein von Unglück bedeutet ja noch lange nicht Glück, man hat ja noch das Grübeln, sich-Sorgen-machen oder sonstwie schwarz sehen. Kann man also von den Fellnasen viel lernen.

Und – bei Tage sehe alle Wege freundlicher aus.
Nordbahntrasse zu Wuppertal.

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Mittwoch, 230118

Im Laufe der ersten Viertelstunde wird mir warm. Nach einer halben Stunde wird mir langweilig. Es scheint sich nichts zu bewegen, ich scheine nicht von der Stelle zu kommen. Der Verstand weiß es besser und so atme ich und gehe. Einen Schritt nach dem anderen. Und komme doch an, wacher denn je.

Begegnungen

Kauernde Katzen
Hungrige Hunde
Forteilende Fahrradfahrer

Bonus:
Ein verpeilter Vogel, der den Frost ansingt.

Drabble – Dienstag, den 17.01.2023

Die Regeln: 100 Wörter, 3 davon sind die Gewürfelten. Beugen geht, ebenso wie Mehrzahl und zusammengesetzte Begriffe. Synonyme gehen nicht. Einen Preis gibt es auch nicht, der Lohn ist das entkrampfen der Hirnwindungen nach vollbrachter Tat.

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Die Geschichte vom verzweifelten Schreiber

Dort drüben an der Wand steht die hölzerne Büchervitrine, hinter den staubigen Glasscheiben die alten Lexika aus den 80ern. Erworben vor vier Jahrzehnten für teuer Geld bei Bärtellsmann, habe mich damals schön bequatschen lassen, mit der ganzen Weisheit, zwei Jahre auf rattata abgezahlt. Die nützen nur gerade genauso wenig wie die moderne Variante, die Suchmaschine im Netz. Wie soll ich es nur schreiben, ist ja schließlich kein Geschäftsbrief. Wie schüttet man sein übervolles Herz aus, ohne kitschig zu wirken oder irgendwelche Phrasen zu verwenden? Und so würge ich mir einen ab, schaue die Vorschau und fange genervt von vorne an.

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Mehrfach-würfeln macht es übrigens nur anders, nicht leichter 😉
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Samstag, 230114

Grau ist der Himmel und die Schleusen öffnen sich erneut. Mystisches Wetter, wieder einmal an die Sintflut erinnernd, gerade hier im Bergischen. Teile meiner Jugend fallen mir ein, als ich mit einem Freund und Hund am frühen Morgen aus dem Haus ging, um den Tag in den Feldern, Wäldern und in den wilden Hängen der Wupper an deren Oberlauf zu verbringen. Dicht bewaldete Steilhänge, wo sich hinter jedem Fels und Baum Trolle, Kobolde und sonstige Geister tummeln. Irgendwann hat der Verstand dagegen gehalten und für eine Weile den Zauber zerstört. Heute schweigt Ratio auf Anweisung und ich kann in wilden Regengüssen wieder Magie spüren.

Hoffentlich saufen nicht wieder ganze Stadtteile ab.

Sonst so – Ratio lässt grüßen – Betriebliche Gründe zwingen mich dazu, mich mit Zeiterfassung (was für ein Wort, mit Blick auf den Text oben) zu beschäftigen. Das würde na klar ganz klassisch mit Taschenkalender und Schreiber gehen, würde aber stetes rechnen nach sich ziehen. Lästig, das, und so finde ich bei einem bekannten Verlag, den ich im Übrigen nicht schätze, wohl aber deren allgemein verständliche aufklärerische Arbeit mag, ein vorformatiertes Excel-Programm, welches gut zu gebrauchen ist. Einfach zu handhaben, die Tagesarbeitszeit wird definiert, ebenso Feiertage und verschiedene Formen von freien Tagen, sowohl nach Vorgabe, aber auch selbst benannt. Auf Android läuft das Ding mit der App Google-Tabellen, auch zum editieren. Libre-Office kommt ebenso damit klar, auf Windows sowieso. Mit Ubuntu läuft es bei gleichen Softwarestand (Version 22.4) auf einem Lenovo-Maschinchen prima, auf einem älteren Dell-Rechner dagegen nicht, warum auch immer. Alles in allem ein einfach verständliches und gut handhabbares Programm, Download hier.

Ok, mit Ratio kann man also die Zeit erfassen. Musik hören dagegen nicht 😉

Memory comes when memory’s old
I am never the first to know
Following the stream up North
Where do people like us float

Fever Ray ‚Keep The Streets Empty For Me‘