Donnerstag, 230330

Und noch einmal eine Folge Milieustudie.
Heute: Fertigung, Placebo-Effekt und ein feines orientalisches Gleichnis.

Vielleicht kennt das jemand: Irgendwem liegen die Nerven blank, gerne ist ein solcher Mensch nicht allein, sondern im Rudel, unter seinesgleichen. Also eine Ansammlung zeternder Menschen, die gerade einen kräftigen Einlauf bekommen haben oder einen solchen befürchten, dank fragwürdiger Arbeitsleistung und/oder unverschuldeter Umstände. Und dann kommt der ganze Pulk geschlossen flügelschlagend zu meinem arabischen Lieblingskollegen, der sich ihrer erbarmt und Maßnahmen einleitet. Maßnahmen, die, obgleich öffentlichkeitswirksam inszeniert, insgesamt ebenso fragwürdig sind, mit Blick auf Erfolg und einer seriösen Fehleranalyse. Aber das zählt nicht, allein die glücklichen Gesichter derer, denen geholfen wird, erinnern an den Kranken, der sich im Wartezimmer beim Onkel Doktor gleich besser fühlt, weiß er doch um Hilfe ein Zimmer weiter.

Tags später stehen wir kopfschüttelnd zusammen. Wie das alles sein könnte. Und dass nun scheinbar Ruhe im Karton sei. Mmmh, sage ich, jetzt sind se beruhigt, Beruhigte arbeiten ruhiger und gelassener, meistens auch besser.

Nee, das ist wie mit dem Beduinen, der in der Nacht schlaftrunken versehentlich über seinen Korb mit Datteln pisst, sagt mein Kollege daraufhin. Mein Gesicht ist ein einziges Fragezeichen, also fährt er erklärend fort: Am nächsten Morgen hat der Kerl Hunger, sieht die Datteln, alle pissnass, bis auf die am Rand des Korbes, die schon von der Morgensonne getrocknet sind. Die isst er mit großer Freude, und so nach und nach findet er immer mehr trockene Datteln, die er ebenso freudig verzehrt. Verstehste, was ich meine?

Klar, sage ich, muss nur lange genug die Sonne draufscheinen, dann lösen sich alle Probleme. Guter Wille und warme Gedanken scheinen zu wirken, beim Dattelfrühstück wie in der Metallverarbeitung. Und ohne solche Gleichnisse wäre meine Welt bedeutend ärmer, das ist sicher.

🌞 

Mittwoch, 230329

Lerntag (einer von mehreren) für ein Thema, das ich zwar spannend finde, um dessen praktische Handhabung nach erfolgter Schulung ich mich jedoch nicht reiße/gerissen habe. Alter Mann hat genug mit alten Themen zu tun, ist zwar absolut nicht generell lernunwillig/~fähig, sucht sich die Themen aber zunehmend außerhalb der Erwerbstätigkeit. Sei s drum, ich bin nicht mehr jung und brauche das Geld immer noch.

Sonst so? Der Mond steht wieder mal für gut zwei Tage im Zeichen Krebs, da, wo er zuhause ist. Heimspiel der Sinnlichkeit, der femininen Adern allerlei Geschlechts und des ausgiebigen Genusses, also alles eher Themen, die sich nicht oder nur bedingt für die Öffentlichkeit eignen. Bis auf kulinarische Genüsse, die gehen.

Irgendwas zwischen Gemüseauflauf & Quiche
Zutaten für 4 Appetithäppchen, 2 Hungrige oder einen Gefräßigen

1 Möhre
1 Paprika rot
1 Zwiebel, wenig Porree
1 grüne, frische Knoblauchknolle



2 Eier
je 2 gehäufte Esslöffel Dinkel- und Weizenmehl
Hafermilch
Käse nach Wahl, vorzugsweise älter

Gemüsebrühe
wenig Salz
Pfeffer schwarz
Curry/Kurkuma
Chilliflocken
Bratöl Olive o.ä.

Das Gemüse eher fein hacken/schneiden, mit Öl und Gewürzen marinieren und in die dito leicht geölte Backform schaffen. Mehl, Eier, Hafermilch und Gemüsebrühe zu einem noch halbwegs flüssigen Teig verrühren, diesen dann gleichmäßig über das Gemüse laufen lassen. Käse drüber legen (ich nehme total gern den Leerdammer „Charaktere“, wegen seiner Würzigkeit) und ab in den Ofen, bei 200 Grad und Umluft, total 40-45 Minuten, je nach Bräunungsgrad Umluft ausschalten.

Mahlzeit!

🍄 

Sonntag, 230326

Ausgehen.

Ich kann nicht sagen, wann wir zum letzten Mal im Kino waren, das ist Jahre her, und mit dem gemeinsamen Ausgehen war es in letzter Zeit auch nicht so dolle, also wird es Zeit. Ein Film ist ausgeguckt, dazu später mehr.

Vorher etwas essen wäre gut. Mein Favorit findet keine Gnade bei der Liebsten, waren wir neulich schon. Immer das Gleiche. Ich experimentiere nicht gerne, wenn Bewährtes zur Wahl steht, aber es gibt Kräfte im Leben, gegen die Mensch machtlos ist. Also wird sich umgeschaut, alles voll, hamse reserviert, nee, tut uns leid. In einem Ableger der so genannten jungen und lebhaften Gastronomie finden wir noch einen Katzentisch, immerhin. Die Bude ist bumsvoll, die Bedienung bemüht, das Essen vorsichtig formuliert überschaubar und überteuert. Nepp, denke ich, und mit Blick auf manche berufliche Erfahrung der letzten Jahre geht mir durch den Kopf, du arbeitest für Nepp und gibst dein Geld zumindest teilweise wieder für ebensolchen aus. Stimmt so objektiv betrachtet nicht, klar, fühlt sich aber jetzt gerade so an. Ein kräftiger Wind, mitten in der Fußgängerzone absichtsvoll gut und geräuschvoll geführt, schließt das Ganze ab und provoziert temporäre Geringschätzung.

Wir haben Zeit und so fällt der Liebsten der neulich zerschmissene Zahnputzbecher ein, eine Geschichte für sich, vielleicht dazu später mehr. Ersatz muss her und ein großer Drogeriemarkt hat noch geöffnet, also rein da.

Die Luft ist zum schneiden, keine Ahnung, wie die Kollegen hier gesund bleiben. Die Liebste sucht und findet passenden Ersatz für das Malheure, wir stehen an der Kasse. Da ist kein Code dran, brüllt die Dame an der Kasse in Richtung Kollegin, die daraufhin verschwindet, Richtung Lager, wie ich höre, Ersatz für den Ersatz holen.

Es dauert, mir ist langweilig und ich lege los: Das Lager ist in Langerfeld, Langerfeld ist 15 Kilometer weiter. Die Kollegin steht verschwitzt vor der verschlossenen Tür, flucht laut über den vergessenen Schlüssel und ruft den Hausmeister an. Der flucht über den versauten Samstag-Abend und kommt mit rotgesoffener Birne verspätet zu Fuß, weil sein Fahrrad nen Platten hat und der Führerschein eh lange Geschichte ist …

Drama kann ich, denke ich, während der Ersatz-Ersatz bezahlt wird.

*

Das Kino ist in Oberbarmen, genauer auf Wupperfeld, also in etwa dort, wo Wuppertal anfängt, den letzten Rest vom eingebildeten guten Ruf zu verlieren. Eine Ecke, die ich kenne, meine Oma mütterlicherseits lebte und starb hier. Wir haben immer noch Zeit, im Foyer der Kinos gibt es nur so Bistro-Stehtische, gegenüber auf der anderen Seite der B7 ist ein Cafe, da will ich hin. Griechisch, wie mittlerweile der ganze Stadtteil. Obwohl in einer guten halben Stunde Schluss sein soll, ist es voll und megalaut, aber heimelig mit nettem Service. Wir nehmen zwischen zwei Cappuccino und staunen über die quietschbunten Torten in der Auslage. Definitiv ein Ort zum wiederkommen.

*

Der Film


Wer bei diesem Film nicht lacht, hat keinen Humor.
Wer bei diesem Film nicht weint, hat kein Herz.

Berliner Zeitung

Wir finden unsere Plätze und schnell wird es sehr voll, die Vorstellung in dem kleinen Programm-Kino ist ausverkauft. Ich hatte ganz vergessen, wie sehr zusammengedrängte Menschen riechen können und halte gegen die aufkommende Platzangst. Der Film ist absolut sehenswert und berührend (spoilern werde ich hier nicht). Was mir auffällt – ein Großteil der Mitbesucher lacht an Stellen, die ich absolut nicht komisch finde. Und umgekehrt. Keine Ahnung, warum und mit wem hier was nicht stimmen könnte, falls. Ort der Handlung ist eine Psychiatrie, Zeit zu Beginn am Anfang der 70er, also diese Aufbruchszeit in die Moderne, die sich experimentell ausbreitete, während das Alte immer noch präsent war.

Ein richtig guter Film, der uns beide auf unterschiedliche Weise berührt. Die Liebste, weil sie als junge Frau mal in ebensolcher arbeitete, mich, weil ich immer schon diese merkwürdige Anziehung solcher Orte auf mich verspürte. Mir selbst sind sie als Patient erspart geblieben, hätte durchaus anders kommen können. Im Gegensatz zu meinen Ahnen. Ein Onkel väterlicherseits war Dauergast in einer „Anstalt“ der 30er Jahre, meine Familie teilweise in der Folge Opfer von Stigmatisierung bis hin zu Zwangssterilisation, Verstümmelung und frühem Tod. Währen die Erinnerung an die Erzählungen wieder in mir hochkommt, wird mir übel, verstärkt durch die jüngsten Ereignisse letztes Jahr mit meinem verstorbenen Vater.

Jack Nicolson holt mich wieder aus dem Tief, während wir schweigsam heimwärts ziehen. Alles in allem ein gelungener Abend.

🍄 

Freitag, 230324

Erkenntnis:

Nicht nur lebendige Geschöpfe, auch die Dinge brauchen achtsame Berührung, ja mitunter gar Zärtlichkeit. Und wieder Dualität – die einen, weil sie ansonsten schnell(er) außer Funktion geraten und/oder an Ansehen einbüßen – die anderen, weil sich sich nur so berühren lassen wollen. Scharfkantiger, noch nicht entgrateter Stahl zum Beispiel. Der hat etwas Katzen-artiges an sich – falsch angefasst gibt es Kratzer. Und jetzt höre ich auf, den Tag vor dem Abend zu loben.

Entschluss:

Genug an mir selbst gelitten. Profaner Nebensatz mit Gewicht, gut versteckt zwischen Banalitäten. So fällt er nicht auf, der Satz, Bedeutendes muss sich tarnen. Nach dem Entschluss folgt die praktische Umsetzung, die wieder aus vielen kleinen Nebensätzen besteht.

Und – eine neue Folge Milieustudie. Heute: Niemand ist eine Insel und keiner ist allein. Auch beim kacken nicht. Vorteil – man wird weder vollgequatscht noch zum Smalltalk genötigt.

*

Zum Schluss – scheint dem Einzelhandel die Sonne. Wenn schon sonst nix los ist. Inflation, Konsumverweigerung und Onlinebestelleritis sorgen für entspanntes Bummeln in der City, ähnlich wie im Lockdown. Irgend etwas ist ja immer. Alle sagen, kaufen macht nicht glücklich. Ja aber – was, wenn das Schule macht. Keine Arbeit, kein Brot im Haus, dann macht nicht-kaufen unglücklich, derweil sich Geld und Dinge bewegen müssen. Auch keine Lösung; wenn Konsum schon nicht glücklich macht und kein Konsum auf Dauer auch nicht – vielleicht einfach mal drüber nachdenken, was genau ich haben möchte. Und warum/wie oft undsoweiter.

Musikalische Späterziehung, hart am Thema.

Wurstparadies, lese ich gerade.
Gilt nicht für Schweine.

🍄
Pilz ohne Sinn,
hat das Sternchen ja auch nicht.


Dienstag, 230321

Neumond und ein Weckversuch

Neumond mit enormer Müdigkeit und dazu passende Leere. Das dicke, runde, gerade nicht sichtbare Ding muss wieder einmal herhalten. Dazu Frühlingsanfang, gestern schon, und eine Menge lärmender Vögel am frühen Morgen. Hier lärmen nur Maschinen, es ruft laut die Arbeit, wohlan, dann gibt es nur einen lausig dürren Neumondeintrag heute.

Kleine Weckhilfe, ich liebe den Humor der Band.
Und auch sonst jeden Einzelnen der Truppe.
Anachronistisch und schräg, passt schon.

Samstag, 230318

Familientage. Volles Haus und auswärtiges Essen. Kiez-Cafe und Kiez-Restaurant – da, wo Klartext gesprochen und der Teller noch voll gemacht wird, wo für eine Karaffe Leitungswasser nichts genommen wird. Heimat, Zuhause? Irgendwie schon, ich komme von hier. Könnte aber auch andernorts sein, mit meiner Ortsbindung ist es nicht so weit her. Allerdings erkennt man meine Herkunft spätestens dann, wenn ich den Mund aufmache. Unverkennbar Wuppertal eben.

So, mangels kluger Gedanke lasse ich Bilder sprechen.

Dürfen nicht fehlen.

Und – Diakoniekirche (Kreuzkiche) Wuppertal, mit Schlappen.

~

Sonntag, 230312

Ein unspektakulärer, stiller, grauer Sonntag-Morgen, in mentaler Vorbereitung auf ein Brunch-Treffen mit Freunden, die wir schon lange nicht gesehen haben. Während des morgendlichen Fassadenputzes läuft das Radio, ich höre erstmalig in einem Interview von Jörg Phil Friederich, Philosoph, IT-Experte und Publizist. Er spricht von Postoptimismus und hat auch ein Buch dazu herausgebracht, das morgen erscheint. Mal schauen, ob ich es mir besorge, das Thema klingt für mich ansprechend. Im Kern geht es ihm darum, wie eine Welt, in der es die Kinder eben nicht „besser haben“, im Sinne von immer mehr Konsum, wie eben diese Welt auch mit ihren neuen Herausforderungen ein lebbarer Ort sein kann, abseits vom uns seit Jahrzehnten als Allheilmittel gepredigtem Konsum. Beschäftigt mich schon sehr lange, bedingt durch meine Lebensgeschichte.

*

Passt nur am Rande zum Thema oben – ich gehe in die Stadt, möchte noch Zitronensäure zum reinigen meiner vermockten Thermoskannen besorgen und habe Zeit. Die Sonne geht gerade unter und so zieht es mich wieder auf das Kaufhof-Parkdeck, mal sehen, wie lange der Laden noch auf hat (Achtung, Post-Optimismus) und ich Gelegenheit habe, schaurig-schöne Bilder meiner Heimatstadt von oben zu machen. Ganz nebenbei freue ich mich, durch Geschäfte laufen zu können ohne jeglichen Impuls, irgend etwas einkaufen zu müssen, vom Gewünschten mal abgesehen. Diese Stadt ist etwas für den zweiten Blick, beim ersten freut man sich, sie wieder verlassen zu können. Wer jedoch ein Faible für dunkle Ecken und reichlich Geschichte hat, lernt den morbiden Charme Wuppertals schätzen.

Bilder eurer Hässlichkeit mit Abendsonne.

*

Und zum Schluss – es soll auch Katzen geben, die von beiderlei Geschlecht geliebt werden.

smartcapture

Freitag, 230310

Auf gute Zusammenarbeit

Du weißt wahrscheinlich sehr wenig von mir, darum möchte ich mich dir kurz vorstellen: Gestatten, ich bin deine Seele. Und ja, ich höre dich schon stöhnen, nicht schon wieder so ein esoterisches Erklärungsmodell. Keine Angst, ich fasse mich kurz.

Ich bin der Teil in dir, der unsterblich und unzerstörbar ist. Dein göttliches ICH BIN, das durch die Existenzen wandert, um zu lernen, um einst im Licht bleiben zu dürfen. Mein Name führt oft zu Verwechselungen und Irrtümern; so sprechen die Menschen von seelischen Erkrankungen, aber das stimmt nicht. Ich kann nicht krank werden, das können nur dein Körper, deine Gefühle, dein Geist und vor allem dein Ego. Im Gegenteil, wenn du den Zugang zu mir findest, kann ich dir helfen, wieder umfassend zu genesen.

Wie das, fragst du? Und wo ich mich denn versteckt halte? Gute Frage, man hat mich schon oft gesucht, mal wurde behauptet ich wöge genau 21 Gramm, andere vermuten mich in deinem Unterbauch, wieder andere in deinem Gehirn und die Lyriker behaupten gar, ich wohne in deinem Herzen. Das schmeichelt, trifft es aber nicht.

ICH BIN – um in deiner Sprache zu bleiben – am ehesten Energie. Eine Art Energie, die dein ganzes Wesen durchwirkt und doch oft regelrecht belagert wird. Kein Teil deines Mensch-seins ist von der Natur her mein Feind, alles hat seinen Platz in meinen Inkarnationen. Leider wird gerne einzelnen Bereichen unmäßig viel Raum zugestanden oder genau das Gegenteil, viel zu wenig davon. Vernachlässigst du deinen Körper durch zuwenig Bewegung und falsche Kost oder betreibst du Körperkult mit Betonung auf dein Äußeres? Zwingst du deinen Geist (wird auch gern mit mir verwechselt) täglich zu Höchstleistungen und wunderst dich dann über körperliche Spannungserscheinungen?

Das größte Hemmnis auf dem Weg zu mir ist jedoch gerade der Teil, den du zum überleben am vermeintlich nötigsten brauchst – dein irdischens „ich bin“, dein Ego. Dein so hoch geschätzter „freier Wille“, ohne den du vor einem offenen Kühlschrank verhungern würdest. Das war einst der eigentliche evolutionäre Sinn deines Egos, dein Überleben zu sichern. Von anmaßenden Aufblähen war nie die Rede.

Der Weg zu mir – du findest mich in der Stille, im Alleinsein, in der Ruhe, wenn dein Körper, dein Geist, deine Emotionen und dein Ego ein wenig zurücktreten. Wenn du mit dem Rest deiner frei drehenden Gedanken allein bist, wenn du durch deine körperlichen Beschwerden hindurch gegangen bist, wenn du mit deiner ruhigen Atmung allein bist. Dann kannst du mich fühlen und ich kann meine eigentliche Arbeit machen, dich führen, auf deinem Weg. Dir helfen, deine Verletzungen anzunehmen, dich stärker machen, im göttlichen Sinne.

Ich kann dir helfen, der Mensch zu werden, zu dem du gedacht bist. Ich kann dir helfen, zum Vertrauen zu finden, auch und gerade in unruhigen Zeiten. Da mein Wesen nicht irdisch ist, kann ich dir Zugang zu göttlicher Führung verschaffen.

Ich bin bei dir – immer – auf gute Zusammenarbeit!

Mittwoch, 230308

Nachrichten, gestern Abend und Heute früh.

Die reine Wahrheit, sie kommt wohl nie „am Stück“ ans Licht. Gestern Abend war in den Nachrichten folgende Meldung zu hören, die Sprengung der Nordstream-Röhren betreffend: Man habe das Schiff gefunden, von dem aus ein Taucherteam operiert hätte, es handele sich um eine ukrainische Einsatzgruppe. Sofort folgte die Spekulation, es könne natürlich auch eine falsch gelegte Fährte sein. Heute früh dann war keine Rede mehr von einer ukrainischen Gruppe, nur noch von dem gefundenen Schiff. All dies passt scheinbar nicht in die Erzählung über ein in Not geratenes, befreundetes Land.

Ich weiß nicht, was an alledem ist, spüre nur dem Kontext der Meldungen nach. Wenn dem wirklich so ist, dann wäre eine Kursänderung mehr als überfällig. Was nicht im Interesse der Nato sein kann, darum wird das Thema Nordstream wohl klein gehalten bleiben.

Update 7.30 Uhr
DLF sendete gerade ein Interview mit Verteidigungsminister Pistorius, mit Fragen auch zu dem Thema Nordstream. Wenn sich der Verdacht (ich denke, die Ermittlergruppe ist mit ihren Erkenntnissen über einen bloßen „Verdacht“ hinaus, sonst wäre sie nicht an die Öffentlichkeit gegangen), also wenn sie der Verdacht bestätigen würde, wie dann die politische Reaktion ausschauen könnte. Der Minister wich aus, die Möglichkeit wäre 50:50, ob es tatsächlich eine ukrainische Gruppe oder eine falsch gelegte Fährte gewesen sei. Keine klare Antwort ist auch eine Antwort.

Update: Erinnerung.

Wir werden das beenden. Und zugleich gut daran verdienen. Natürlich ist dies eine Ungeheuerlichkeit, deren Ausmaß alle Dimensionen sprengen würde, wenn sich dieser Gedankengang bewahrheiten würde und beweisen ließe. Fakt ist, ohne staatlich unterstützte logistische, finanzielle und sachkundige Unterstützung wäre so ein Anschlag nie möglich gewesen. Was die Staaten angeht – was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Von daher wird dieser Verdacht auch nicht einmal angedeutet und selbst bei handfester Beweislage nicht öffentlich werden. Unsere Schutzmacht und größter Außenhandelspartner tut so etwas nicht. Dazu kommt, dass derzeit nur die Russen dies laut aussprechen, aus Gründen. Und aus anderen Gründen glaubt ihnen derzeit kaum einer.

Es gibt zwei Gedankenstränge in den Köpfen, so fühlt sich das derzeit an. Die einen denken strategisch und glauben an ein von den Russen inszeniertes Geschehen, um Deutschland dazu zu bewegen, ihre Beziehungen zur Ukraine in Frage zu stellen und somit auch die militärische Unterstützung. Ausgeschlossen ist das nicht. Selbst glaube ich allerdings eher an banale, machtpolitische, monetäre Zusammenhänge. Wie auch immer, unsere Kinder werden einst vor den dann geöffneten Archiven stehen, so wie wir jetzt gerade in das Geschehen der 70er, 80er und 90er Jahre Einblick bekommen, soweit die Dokumente nicht umfassend geschwärzt sind.