So Gesellschaften

Erwähnte ich, wie sehr ich öffentliche Empfänge mit dem eitlen sich-zur-Schau-stellen schätze? Diese verlogene Selbstüberhöhung mit der Aussicht auf eventuelle, gute Geschäfte. Die ach so politisch-korrekte Wortwahl der Teilnehmer.

Ach Funny, du hast so tolle Einfälle. Und – du bringst mich auf echt gute Ideen. Wir haben ja ebenso zwei liebenswerte, ausgewachsene Kater – oder richtiger Weise haben sie uns … allerdings sind die Steine, auf denen sie ihr Geschäft erledigen, wenig kooperativ, was die Herausgabe eben dieses Mediums angeht. Ganz anders ihre nicht ganz so flüssigen Hinterlassenschaften! In Verbindung mit einer gewöhnlichen Steinschleuder und ein Paar Gummihandschuhe könnte ich mir vorstellen, den einen oder anderen Kraftfahrer, der hupend  den dicht bewohnten Berg hier hochbrettert, entsprechend zu bedenken. Könnt ihr euch auch so gut wie ich vorstellen, auf welche beeindruckende Größe sich ein noch recht frischer Katzenköttel ausbreitet, so er denn mit entsprechender Geschwindigkeit auf eine glatte Fläche trifft? Diese Bilder in meinem Kopf – hach.

So viel zu Thema ein-besserer-Mensch-werden.
Es grüßt der gute Wille…

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Nebel

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Diese frühen Stunden, wenn die Kälte der Nacht noch nicht weichen will und die Sonne es schwer hat, den dichten Dunst zu durchdringen. Eine zauberhafte Zeit, in der vieles vorstellbar scheint. Es wäre nicht wirklich überraschend, nun einem Kobold zu begegnen. Wäre da nicht der Bahndamm – Kobolde mögen keine Eisenbahn. Die scheint zu weltlich, zu real. Da ziehen sie sich lieber zurück, in unschuldige Werkshallen, tarnen sich mit Blaumännern und täuschen Kompetenz vor.

Kobolde halt 🙂

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Gestern gesehen

THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING MISSOURI

Eine Frau in den amerikanischen Südstaaten verliert ihre Tochter, die Opfer eines grausamen Verbrechens wird. Weil alle Ermittlungen im Sande verlaufen sind, mietet sie drei seit Jahren verfallende, riesige Werbetafeln an einer Ausfallstraße an, um mit größtmöglicher Aufmerksamkeit wieder Bewegung in den Fall zu bringen.

Rau, derbe, schräg, sehr berührend und teils auch gewalttätig ist dieser Film nichts für zarte Naturen. Für mich sehr bewegend, zu sehen, wie sich die Protagonisten nach und nach entwickeln, zu sehen, welchen Aufruhr die Aktion der verzweifelten Mutter in diesem verschlafenen Südstaatenkaff bringt. Der Film hat nur scheinbar kein greifbares Ende, es bleibt spannend bis zum Schluss.

Sehenswert !

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Allmacht und Gewissen

Manchen Menschen das Leben zu lassen, ist kein ausgesprochener Akt der Gnade, der Freundschaft oder gar der christlichen Nächstenliebe. Vielmehr ist es ein Resultat aus recht nüchternen Abwägungen, mit der Erkenntnis verbunden, dass zum einen die Dinge nicht unbedingt besser werden, im Anschluss. Anders, ja. Andererseits kann ich sie nicht alle meucheln. Das wird schwierig, weil Namen und Gesichter austauschbar sind, die Prinzipien und Muster dahinter jedoch immer gleich bleiben. Schlussendlich gibt es auch noch so etwas wie ein Gewissen, das ich nicht über Gebühr strapazieren möchte. Stichworte Selbstachtung und Würde.

Natürlich habe ich nicht die Absicht, irgendwem den Hals herumzudrehen. Also jedenfalls nicht besonders vielen Menschen 😉 Das ist mehr im metaphorischem Sinn gemeint und, so scheint es, charakteristisch für Menschen mit einer Suchtstruktur, wie ich sie habe, obgleich ich schon sehr lange abstinent lebe. Was mir die Möglichkeit eröffnet, nicht nur in meine eigenen Abgründe zu schauen, sondern beizeiten dem Geschauten auch etwas entgegen zu setzen. Auf diese Weise wird aus so manchem Abgrund ein vielleicht etwas tieferer Graben, über den man springen kann.

Oder zumindest Brücken herüber bauen kann.
Leben bleibt spannend
Es grüßt Bob der (Brücken-)Baumeister

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