Ostersonntag, 210404

Jesu Auferstehung, der wird heute gedacht. Hier an der Zimmerdecke hängt seit genau einem Jahr ein mittlerweile arg trockener, aber gesegneter Zweig, der mir am Ostersonntag 2020 liebevoll aufgedrängt wurde, von ein paar alten Leutchen an einem ansonsten verwaisten Stand der Kirche am Laurentius, weiter unten. Damals ahnte ich schon, das Ding dauert länger und verschwindet nicht über einen warmen Sommer.

Gut, zu fühlen, nicht allein zu sein.

Sonst so? Wir sind zuhause. Das war nicht so gedacht, aber absehbar. Zuhause sein geht in Ordnung, obgleich uns der Sinn mehr nach weiter weg gestanden ist. Wem nicht … Zuhause sein ist in sofern zwiespältig, als dass es sich herumspricht, die unerwartete Erreichbarkeit erweckt Wünsche von interessierten Kreisen. Sei `s drum. Es bleibt alles in allem noch genügend Zeit, die wirklich das Prädikat frei verdient.

Gestern Abend nahm ich sie mir, die Zeit. Abendrunde rund um den Acker, wieder mit GPS, verspielt, wie ich sein kann. Nebenbei bemerkt machen mich solche kleinen Runden dankbar, nur kaputte Arme zu haben. Beine gehen noch so, im wahrsten Wortsinn. Immerhin kamen dank ihrer Unterstützung gestern insgesamt über 11000 Schritte zusammen. Und ein paar Bilder hat es auch:

Auf dem Rückweg, vorbei an unserer Friedhofskirche

Frohe Ostern 2021!

Sonntag, 210307

Aktuell: Brief geschrieben, nachzulesen HIER beim Wassertiger.

Kein Schnee, aber von gestern: Wieder eine Runde über bis dahin unbekannte Wege, gleich nebenan, dieses mal mit GPS. Eine Runde entlang der Autobahn, Berge und Treppen hinauf und hinunter, ungläubiges Staunen über die Behausungen und Gefährte mancher Menschen in einem durchquerten Bungalow-Viertel. Alles in allem knapp 2 Stunden bei 7 Km und ca. 10000 Schritten. Gute Kür.

Begegnungen dieses Mal nur wenige. Eine junge Frau mit Hund, der es sich nicht nehmen ließ, mich anzuspringen. Was dennoch einen netten kleinen Dialog nach sich zog, meine Frage nach dem Weg betreffend. Jaa, DA geht es den Berg hinunter, und wenn Sie DORT lang gehen – geht es auch den Berg hinunter. Vielen Dank, so genau wollte ich es jetzt nicht wissen – Gelächter und gegenseitige gute Wünsche, bezogen auf den weiteren Verlauf des Tages.

Ein Rentner mit schrägem Gefährt lud zum verweilen und plaudern ein:

Und – Heute hat eine junge Dame Geburtstag, den zweiten. Herzlichen Glückwunsch!

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Samstag, 200725

Die Stille draußen tut gut, es ist Urlaubszeit und viele Nachbarn aus dem Kiez sind scheinbar unterwegs oder müssen schlicht nicht raus. Wobei das mit dem unterwegs-sein ja so eine Sache ist, derzeit. Gut, nicht zuviel davon wahrzunehmen und schon gar nicht in die weite Welt. Sagt der Höhlenbewohner in mir. Gibt auch den Vagabunden, der sich gerne umschaut und frische Eindrücke sammelt, um sich vorzugsweise hier oder anderswo zu produzieren. Bekommt der Vagabund nicht die nötige Stimulanz, gibt er gelangweilt den Ball zurück an den Höhlenbewohner, der dann gerne im Inneren kramt, um das eine oder andere mutmaßlich vernünftige Wort zu digitalem Papier zu bringen. Wobei Vernunft immer relativ ist, nicht jeder Satz schreit nach ernster Wahrhaftigkeit, manchmal ist es auch die pure Freude am Wortgeklingel, am Schmäh oder am schrägen Humor.

Und so freut sich der Höhlenbewohner, dass er auch ohne ständige Stimulanz zurecht kommt und der Vagabund freut sich, einen festen Rückzugsort zu haben. Passt doch. Wenn die beiden einen guten Tag haben, treffen sie sich und gehen fein miteinander aus…

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