Dienstag, 210921

Wieder so ein Datum, ein Anna-Datum,
weil von vorne wie von hinten lesbar.
Und – Vollmond.

Leider bekomme ich ihn nicht besser eingefangen, mit dem Phon und der Licht-verseuchten Stadt. Aber immerhin etwas. Wenn ich ihn sehe, bleibe ich stehen und staune. Früher war er für mich das Symbol für Durst und gnadenlose Gier. Nachdem ich lernen durfte, dass bei mir demzufolge jeder Tag Vollmond war, konnte ich ihn anschauen und einfach nur staunen, über den Trabanten, der Meere hebt und senkt, über den Zauber der Gravitation und über die Mystik hinter dem hellen Ding. Auf unser Befinden soll er auch einigen Einfluß haben, sagt man. Astrologisch steht der Mond in meinem Geburtshoroskop in seinem Heimathaus, dem Krebs und so ziemlich das meiste von dem, was darüber geschrieben steht, kommt irgendwie hin. Isso. Und damit niemand merkt, was für eine Mimose ich bin, hat mein Schöpfer mir ein großes Maul und eine mitunter ruppige Art verpasst. Aszendent Löwe eben. Das alles im Zeichen der Luft, Sonne im Zwilling. Wenn viel Wasser auf noch mehr Luft trifft, entstehen Wellen. Viel Wellen manchmal. Mensch lernt damit zu leben, auch bei Vollmond, der mir, der ich solcher Art astrologisch gesegnet bin, regelmäßig wüste Träume beschert. Irgendwann habe ich das große Buch der Astrologie zugeklappt und beschlossen, mit alledem irgendwie zu leben, anstelle mit ständig Erklärungen für das eine oder andere herauszusuchen. Kommt Mensch nicht weit mit und führt in der Regel nur zu heftigen Kopfnicken. Oder Schütteln, je nach dem Grad der Erkenntnis.

Sonst so?
Da war doch noch was – genau, 1988 …

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