85 db Dauerbeschallung, das ist irgendwo zwischen Hauptverkehrsstraße und Preßlufthammer, dank Hohlraumversiegelung via Otoplastik auf ein erträgliches Maß reduziert. Mensch ist dann für sich, mit gestopften Ohren. Bleiben noch die unvermeidlichen optischen und olfaktorischen Reize, bei den erfreulicherweise seltenen Begegnungen. Hohlraumversiegelt Scherze treiben geht auch: Freundliche Miene, den Besucher ein paar Sätze reden lassen, zustimmend nickend gestenreich die Hohlraumversiegelung entfernen und interessiert nachfragen, was des Gegenüber Begehr denn nun sei. War es von Belang, wird es wiederholt. Königsklasse: Disziplinarische Gespräche mit dem Vorgesetzten. Nein, ernsthaft, das würde ich natürlich nicht tun. Dann bleiben die Dinger drin …
Sonst so: Still ruht der See. Also abseits der Dauerbeschallung. Nachdenklichkeit angesichts der elterlichen Lebensumstände. Es macht etwas mit mir, der Situations-bedingt verstärkte Kontakt. Wer sagt eigentlich, dass am Ende alles gut wird? Überhaupt, definiere „gut“. Jemand meinte mal, gut sei nicht unbedingt schön, und vermeintlich schönes nicht zwangsläufig auch gut. Manchmal habe ich Lust, so Sprüche in irgend eine Kiste zu versenken, zunageln, ab in die Wupper. Gute Reise, klug geschissene Lebensweisheiten. Leben geht auch ganz gut (!) ohne Kalendersprüche, zumindest vorüber, der Zeit ist es wurscht, was ich von ihr halte. Kann ich auch gleich das werten, das urteilen einstellen, bei so viel Gleichgültigkeit. Hat auch für mich enorme Vorteile, die Dinge so zu nehmen, wie sie nun mal sind.
Konsequent dazu passend mein neues Gewand:
Mal sehen, ob der Alte recht behalten soll.
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