Sonntag, 240428

Sanft entschlafen, die rechten Worte in der richtigen Datei und Ruhe ist. Am 12.8 läuft eh der Vertrag aus und die Seite war nur noch für Spammer interessant. 11 Jahre selbst hosten waren lehrreich, aber genug ist genug.

R.I.P. Wassertiger

Noch ein paar Eindrücke der gestrigen über 13000 Schritte gegen die senile Bettflucht, gegen die Schlaflosigkeit. Wirkt nur bedingt, tat trotzdem gut.

Sonntag, 240407

Es gab mal eine Zeit, da habe ich so Sinnsprüche verschlungen. Wie überhaupt alles, was nach Weisheit auf dem Weg der Heilung klang. Unter anderen auch die Geschichte von dem Typ, der in einer Gefängniszelle sitzt und aufgehört hat, an die Freiheit zu denken, sich nicht einmal vorstellen kann, wie das ist, nicht eingesperrt zu sein. Irgendwann stand sogar seine Zellentür offen, aber er wollte nicht hinaus. Fragt mich nicht nach der Quelle, die habe ich vergessen.

Wie frei bin ich denn, mein Gefängnis zu verlassen? Kann ich wirklich das eine oder andere transzendieren, auflösen, um dahinter weiterzugehen? Oder ist es am Ende doch nur transformierter alter Wein in neuen Schläuchen? Rückschau hilft und die Antworten sind nicht homogen. Ist das, was ich einst als Gefängnis meiner Selbst empfand, nicht zur Basis eines neuen Lebens geworden? Wie kann man von ständigen loslassen sprechen, ohne in die Falle des Verdrängens zu laufen?

Es geht wirklich, neuronale Netzwerke entstehen neu, neue Erfahrungen überschreiben zwar nicht die alten, sonst könnte ich mich nicht erinnern. Die Frage ist, wie erinnere ich mich. Fühlt sich etwas immer noch schambesetzt oder angstbehaftet an, oder spüre ich mit Blick auch mal weit zurück den ersehnten Frieden? Oder neige ich zum vergessen, weil sich das am leichtesten anfühlt? Die medizinische Entsprechung wäre dann am Ende die der Demenz.

Ich spüre keine Erlösung, aber Fortschritt. Und Neugier, das Leben ist spannend, auch mit Blick auf dich, der Du das gerade liest. Auch Du kommst irgendwo her, bist irgendwo und sehnst dich irgendwo hin, lässt die Resignation nicht gewinnen und lebst Hoffnung.

Dann wären wir schon zu zweit 🧑‍🤝‍🧑​ 🙂

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Zum Ende noch Lichtspiele eines frühen Frühjahrsmorgens. Immer nur für ein paar Minuten zu sehen, ich liebe es, die bildhaft festzuhalten.

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Donnerstag, 231221

Der zweite werkfreie Tag, für mich, der ich keine Geschenke mache und erwarte, zumindest ohne den üblichen Punk kurz vor Schluss. Anstelle zahlloser Stehrumchen und Vollstaubchen habe ich wieder für unsere Nachbarschaftshilfe gespendet, die richtig gute Quartiersarbeit leistet.

Aktionsabschluss pünktlich zum Jahresende, nach mehrwöchiger Ordnungsaktion mit mehreren gut gefüllten Mülltonnen:

Das Werkzeugregal in der Wohnung ist leer (kann dann weg) und die neu erworbenen Alu-Truhen im Keller nummeriert, mit Rollen versehen, sinnvoll gefüllt sowie inhaltlich fotographisch dokumentiert, damit ich einst noch etwas wiederfinde. Das letzte Rad und der Montageständer werden im Frühjahr veräußert und dann ist Radfahren für mich erst einmal Geschichte. Was bleibt, sind ein kleines Auto, ein Deutschlandticket und gute Schuhe. Mobilität ist also gesichert.

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Befinden? Gut, dass morgen Sonnenwende ist, auch wenn Mensch davon zunächst nicht viel spürt. Gestern war ich nicht draußen und heute beim Blick aus dem Fenster könnte es ähnlich ausschauen. Das und die vorweihnachtliche Stimmung schlägt mir ein wenig aufs Gemüt, der schwarze Vogel lässt grüßen. Ich halte mal dagegen mit ausgedehnter Morgengymnastik und Meditation und – schreiben hier. Chef ist er nicht, der Schwarze.

Von wegen schreiben – der gute Wortman macht die Drabbelei noch bis einschließlich 2ten Januar weiter (Danke dafür!), ab dem 9ten übernehme ich wieder. Aus Zeitgründen lasse ich das mit den Buchpräsentationen und bildhafter Illustration der Begriffe mal fort, sprich, ich mache es einfacher. Gestern habe ich ein Bildchen vorbereitet, das ihr gern übernehmen könnt, wenn ihr möchtet. Ich werde es als Header nutzen. Das mit dem Wasserzeichen konnte ich mir nicht verkneifen und leider musste es aus Hintergrundgründen mitten in die Sonne 🙂

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So. Das Leben ist ja schwer genug, darum zum Ende mal etwas Mutmachendes und nicht ganz so ernstes:

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Endlich hat die Diskussion ein Ende, Öl, Gas, Kernkraft, erneuerbare Energien, alles Schnee von gestern. DER Treibstoff ist unendlich vorhanden.

Damit die Vorweihnachtszeit nicht zu kurz kommt:

Noch ein allerletztes Statement:

Kommt gut durch die Tage!

Freitag, 230707

Von Pontius nach Pilatus

Die Leuchten meines Bobbycars hören auf den kryptischen Namen HIR2 (wer sich so etwas ausdenkt), kosten in der Werkstatt das Stück knapp 50€ (im Netz die Hälfte) und halten dafür aber auch eine gefühlte Ewigkeit. Aber auch die geht irgendwann mal vorüber, weil eben nur gefühlt – gut 6 Jahre ist schon stramm für so ein Birnchen, immerhin. Nachdem ich mich über den Fuffi letztes Jahr auf der rechten Seite geärgert habe, besorgte ich mir für den gleichen Kurs direkt zwei im Netz und fuhr sie fortan spazieren, wohl wissend, verreckt die eine, ist die andere auch bald dran.

Bald war dieser Tage – das wechseln war kein Thema, ist sogar leichter geworden, kein Gefrickel wie früher. Gut zugänglich ist auch alles (es gibt Autos, da darf man für solche Zwecke ein Rad demontieren und Verkleidungen entfernen), allein leuchten wollte das Ding nach erfolgreichen Einbau nicht. Kann nur die Sicherung sein, meint der für Technik zuständige Teil meines Gehirns dazu. Wo hat dieses Auto denn Sicherungen?? Dem Netz ist keine Frage zu blöd, auf dass sie nicht schon von wem anders gestellt wurde und siehe, da sind sie ja. Deckel runtergemurkst und eine Liste mit Positionsnummern nach Zuständigkeit findet sich auch im Netz 🙏  – das entsprechende Teil mit der dafür vorgesehenen und als „Bordwerkzeug“ mitgelieferten Zange herausgepflückt und sehenden Auges als defekt eingeordnet.

Soweit, so gut. Ersatz muss her, ich fahre zur Haus- und Hofwerkstatt. Betriebsferien, na toll. Ham se sich verdient. Ab zur Steinbecker Meile, hier konzentriert sich sich einiges. Zuerst der Obi, ich suche mir ne Naht ab, finde eine kleine Kiste mit Sachen, die kunstvoll zugklebt ist, aber dem Aufdruck nach 10A-Sicherungen enthalten soll. Tut sie auch, wie ich draußen am Auto feststelle, nur drei Nummern größer als erforderlich. Wieder rein, Fehlkauf und so, Geld zurück. Nebenan ist ein Opel-Dealer, ja die sollten doch … nee, müssen wir bestellen. Häh? Vielen Dank, Tschüss. Unten am Arrenberg war doch mal son winziger Kfz-Teileladen, vielleicht da? Ich lasse den Wagen stehen und latsche da runter, um festzustellen, hat geschlossen. Langsam freunde ich mich mit dem Gedanken an, durch die halbe Stadt fahren zu müssen, der Vertragshänder sollte helfen können. So weit kam es dann Gott sei Dank doch nicht, der freundliche Koreaner am Weg hatte die Dinger tatsächlich vorrätig. 2 Euro, meint der, ich gebe vier und bedanke mich aufrichtig. Was lange währt … in Kürze habe ich auch von diesen Dingern einen kleinen Vorrat an Bord.

Auf dass die Lampe brennt …

Sonntag, 220807

Sepia

Draußen blendet gleißendes, helles und sehr klares Sonnenlicht, während ich den Tag beginne. Undiszipliniert, für meine Verhältnisse. Die eigene Fassade teilsaniert, die morgendlichen Übungen fürs schreiben unterbrochen, bevor sich die Worte wieder dadurch tun. Die Liebste ist in Sachen Familie und Kunst unterwegs, das ist schade, weil ich nicht mit kann und gut, weil ich so auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Auch mal nett, allein einfach das zu tun, wonach gerade der Sinn steht. Nicht im Sinne von sich selbst finden (Hallo, hier bin ich), sondern schlicht der sein, den es im Augenblick gibt. Kommt in letzter Zeit nicht so oft vor, scheint es – aber auch das ist nicht stimmig, bin ich doch auch in meinen familiären und beruflichen Eigenschaften der, der ich bin, auch wenn jeweils andere Facetten sichtbar sind.

Gestern saßen wir zusammen und lasen vom Pfarrer Heinz Kappes, seine Ausführungen innerhalb der Gemeinschaft der anonymen Alkoholiker, die weit über das Thema Suchterkrankungen hinausgehen, hin zu universaler Liebe, die keine Religion braucht. Eine gemischte Alt-Herren-Damen-Runde in sehr überschaubarer Zahl. Ich mag dieses gemeinsame lesen und anschließendes Gedanken-teilen sehr, wohl wissend, die Zeit wird unsere kleine Runde gnadenlos biologisch zerlegen. Dann ist das so, selbst gehe ich nach solch einem Treffen immer gefüllt mit guten Gefühlen meiner Wege. Gefüllt mit einem Gefühl von Orientierung.

Orientierung ist etwas, woran es mir „von Haus aus“ mangelt. Das spiegelt sich vielleicht auch in diesen Zeilen wieder. Wo stehe ich, mit meinen fünf mal 12 Lebensjahren? Oft genug ein emotionaler und geistiger Eremit, Teilzeit-Familienmensch, der sich schwer mit der Vorstellung tut, die anderen könnten ihn tatsächlich so lieben und wertschätzen, wie er ist, jetzt und hier. Und ja, Achtung, Gegenverkehr – kriege ich das bei den anderen immer so hin? Dualitäten allerorten, wie immer.

Und nein, ich suche nicht den Sinn des Lebens. Ich lebe, das ist Sinn genug, analog zum mich-finden-wollen, was genau so müßig ist. Ich stelle mich, wenn ich es versuche, auf den Punkt zu bringen, den Herausforderungen meiner Zeit, bin da, wo ich gebraucht werde, zeitweise aus einem irgendwie gearteten Pflichtgefühl heraus, selten nur noch aus Berechnung, das eigene, arg zerzauste Karma aufzuwerten und manchmal auch aus Liebe, das fühlt sich so an, weil es warm und dicht ist.

Kappes spricht von einer „Sucht, gebraucht zu werden“. Wieder so eine Stolperfalle des eigenen Egos. Wenn dagegen die eigene Intuition (die beiden sind Geschwister, Ego und Intuition) das gefühlte oder gelebte mit ausreichend vergangener Zeit und einem positivem Körpergefühl abnickt, dann geht das in Ordnung, kann so weiter gehen, dann dient es nicht nur dem eigenen Selbstzweck, sondern dem Bedürfnis nach Entwicklung, Heilung, weiterkommen. Kann sogar Freude machen, was für manche gesegnete Frohnaturen seltsam klingen mag, für ein Nachtschattengewächs mit zunehmender Liebe zum Licht, wie ich eines bin, dagegen noch ein recht junges Pflänzchen ist.

So, und nun habe ich genug vermeintlich oder tatsächlich Gehaltvolles von mir gegeben und darf auch mal ganz unverdächtig ein leicht frivoles Bild von mir zeigen, nicht Sepia, wie eingangs geschrieben, sondern Drei-Farben-farbreduziert. Mit Fünf mal Zwölf geht das in Ordnung, ohne die Absicht, noch irgendwelche Preise gewinnen zu wollen 😉

Freitag, 220204

Öfter mal hadere ich mit meiner scheinbar vertanen Lebenszeit, meiner arg verzögerten Entwicklung als Mensch. Oder mit dem Gefühl des andauernden verloren-seins, auch wenn die Wirklichkeit dem nicht entspricht. Die Stille hilft mir, mich wieder neu zu erden, die Füße fest am Boden zu spüren und immer wieder neu zu vertrauen.

Worauf es ankommt (Roman Pestak)
Das Einzige, das wirklich zählt, liegt jenseits unserer Vorstellungskraft, und deshalb werden unsere dunkelsten Stunden auch nicht endgültig sein.
Denn Stille ist das Gegenteil von Nichts.
Sie ist die wärmende Umarmung, die immer da ist, wenn uns alles andere verlassen hat.
In ihr wird unser Funke wieder Feuer fangen und sein Licht wird unsere Augen finden.
Wir haben nichts verloren! Es brauchte einfach seine Zeit.“

Sonntag, 210620

Morgen ist Sommersonnenwende, eine von für mich vier wichtigen Jahres-Zeitmarken, neben der Wintersonnenwende und den so genannten Tag-Nacht-Gleichen, Pari zwischen Licht und Dunkelheit, die sich dann den Tag hälftig teilen und Beginn von Frühling wie Herbst markieren. Derzeit ist jedenfalls das Licht dominierend, fordert zu Aktivität aller Art auf und vertreibt zumindest teilweise auch innere Schatten. Gut so.

Sonst so? Gisela schreibt über tiefe Brunnen, mir gefallen Gleichnisse mit Wasser sehr. So wie Wasser an sich faszinierend auf mich wirkt, auf physikalischer Ebene als der Lebensspender überhaupt sowie in seinem Fließverhalten in der Natur, gelenkt von den geologischen Beschaffenheiten der Landschaften, ober- und unterirdisch. Aber auch auf der Meta-Ebene unserer Seelenleben mag ich das Bild des Wassers, das so oft Zusammenhänge sichtbar machen kann, wo andere Sprachen entweder zu abstrakt, zu verkopft wirken, wie die Psychologie zumindest teilweise, oder wie die Astrologie zu sehr esoterisch verbrämt daherkommt (zu Unrecht, finde ich, ist sie doch das Resultat sehr langer Zeit der Beobachtung).

Wasser auf der Meta-Ebene also. Der Fluss als Sinnbild des Lebensstromes gefällt mir, in seinem Lauf von Quelle bis zu seiner Mündung in einen See, in einem Meer. Mit seiner allmählich wachsenden Größe, seiner sich mit der Landschaft verändernden Fließgeschwindigkeit, seine ruhigen Zonen, seinen Stromschnellen und Untiefen. Auch das Bild des Wassers, bezogen auf seine Reinheit, seine Klarheit oder eben auch als trübes Gewässer, gefällt mir. So wie sich manches „klärt“, wenn es nur lange genug in Ruhe gestanden hat, mal eine Weile nicht bewegt wird.

Es fiele mir noch mehr dazu ein, würde hier nicht mit Recht nach Frühstück gequengelt. Prioritäten setzen also, wie so oft. Musik vielleicht geht noch …

Satz des Tages:

Hier ist ja alles schief!

Levon, 5, aus Berlin, schwitzend den Wuppertaler Nordhang erklimmend.

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Sonntag, 210613

Gestern Abend, gegen Sechs. Es gibt noch etwas zu erledigen, Post wegbringen, Sachen abholen, profane Gründe, das Haus zu verlassen. Ich staune über die vielen Menschen, die offenen Läden, die vollbesetzten Biergärten, das pralle Leben. Glückseligkeit allerorten und ich bin es nicht mehr gewohnt. Menschenansammlungen machen mir Unwohlsein oder verstärken Vorhandenes, je nach Blickrichtung. Sind sie echt, die Gesichter mit dem halben Liter Weizen im Gesicht oder der dicken Eiswaffel? Mich reizt es nicht, auch mit Blick auf die Zettelwirtschaft, digitale Wüste. Zu laut, zu voll, zu aufgesetzt, zu ungewohnt wirkt die Stimmung auf mich. Die Mitternachtsseele vermisst den kühlenden Schatten und flüchtet sich in St. Laurentius

Es ist Messe, in jeder zweiten Bank sitzen einige wenige Menschen. Maskiert möchte ich Platz nehmen, jemand sagt HALLO, eine nette junge Frau nötigt mich freundlich, aber bestimmt zur Adressabgabe. Ich schüttle den Kopf und wende mich um zum gehen. Als ich fast schon wieder draußen bin, höre ich sie, mir folgend. Hallo, Sie können dort sitzen, wenn Sie möchten… und zeigt auf eine Bank ganz hinten. Die Katzenbank für Menschen wie mich. Und so nehme ich einen Moment Platz, kann zwar nichts von der Show weiter vorne sehen, aber hören, das reicht mir. Liturgien sagen mir nichts, und das aufgeblähte Drumherum der Katholen erinnert mich irgendwie an die Sonne, das Weizenbier, die Gesichter. Nach einigen Minuten gehe ich.

Es ist nicht nur Messe, auch eine überregionale Veranstaltung, wie mir ein Infotisch im Eingangsbereich sagt. Beim gehen schaue ich die beiden Kärtchen, die ich eingesteckt habe, weil sie mich ansprechen.

Mit Blick auf den Trubel denke ich an Geistliche, die sich wundern, wo die Menschen bleiben. Vielleicht – wenn mehr Klartext über unser aller Befindlichkeiten gesprochen würde, hätte eine Messe bessere Chancen gegen Weizenbier, Eis, Currywurst, Hedon in allen Farben. Keine Ahnung, vielleicht liegt es an der Mitternachtsseele, die sich aus gegebenen Anlass gerade verstärkt mit Verfall, Tod, mehr oder eher weniger erfüllte Leben und dergleichen auseinandersetzt, aber auch ihr gefällt die etwas befremdliche Sonne.

Apropos Mitternachtsseele…

Ich mag die Sonne, die Palmen und das Meer
Ich mag den Himmel, schau‘ den Wolken hinterher
Ich mag den kalten Mond, wenn er voll und rund
Und ich mag dich mit einem Knebel in dem Mund
Ich mag volle Gläser, die Straßen wenn sie leer
Ich mag die Tiere, Menschen nicht so sehr

So, und weil der Schatten nie das letzte Wort haben soll, noch ein paar Licht-Bilder zum Schluss, abseits vom Trubel auf dem Laurentius…

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Sonntag, 210321

Wieder so ein Datum, das sich gut liest. Ab gestern wird das Licht die Dunkelheit überholen, zeitlich. Ach, wäre das auch sonst immer so. Aber ich darf ja üben, Tag für Tag. Kleines Beispiel?

Parkplatz-Impressionen

Gestern früh, auf dem Parkplatz vor der Einkaufsmeile nebenan. Die Eltern wollen Bier(!), ich bringe ihnen dann stets so eine Halbschachtel Krombacher mit, die kann ich mit meinen kaputten Armen besser tragen und sie besser lagern. Sie trinken nur sehr wenig, so`n Teil hält locker drei Wochen. Es gibt einen separaten Getränkemarkt mit so einem überdachten Stand für Einkaufswagen. Darunter stehen zwei Reihen Wagen, die vom Getränkemarkt und die vom benachbarten Supermarkt. Meine Laune ist mies, nüchterner Magen, die vielen Menschen, Maske vor der Fresse und eine beschlagene Brille. Nachdem das Gesöff im Kofferraum verstaut ist, bringe ich den Wagen zurück und schiebe ihn prompt in die falsche Reihe. Geht nicht ganz rein, das Scheißding, zornig fluchend (mein Euro…) und natürlich ohne nachzudenken nehme ich nochmal Schwung, es scheppert enorm und dann geht nichts mehr vor und zurück. Bin nur froh, dass die Liebste nicht mit dabei ist, die wäre an`s andere Ende des Parkplatzes geflüchtet. Ich beschaue mir den Haufen Draht, gelobe meinem Schöpfer Besserung (bis zum nächsten Mal) und beschließe, den Euro für die arme Sau zu spenden, die das wieder entwirren darf.

Und ja, ich bin ganz in meiner Mitte, jetzt gerade, es geht mir gut. Und nein, ich bin nicht gut eingestellt, medikamentös. Eigentlich gar nicht, wie man sieht. Bin Mensch mit gelegentliche Anfällen von extrem schlechter Laune, das ist nicht schön, darf aber sein. Das mit der Besserung war übrigens ernst gemeint, auch, wenn man diese Prüfung mit gutem Gewissen als nicht bestanden bezeichnen darf.