Sonntag, 230813

Ich mach mich schon mal warm, für nächsten Dienstag. Das war nicht so gedacht, hat sich aber so ergeben. Man erinnert sich vielleicht – Dreitagebart, Illusionen, erquickend – so waren die gewürfelten Worte aus Christines Buch. Danke an alle, die mich gestern Abend diesbezüglich inspiriert haben 💙

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Was ich mag – ehrliche Häute, gerne mit Dreitagebart. Menschen, die Sätze zu Ende bringen können, die ich angefangen habe. Oder umgekehrt. Menschen, die wie ich des Lebens heitere List kennen, gerne erquickend laut und schräg lachen, dabei jedoch über die Tiefe und Beweglichkeit verfügen, von jetzt auf gleich ernsthaft zu werden. Auch hier – umgekehrt auch sehr gerne! Menschen, die Sarkasmus und Ironie verstehen und auch selbst leben können, ohne zynisch und boshaft zu werden.

Menschen, die Alleinsein und Gesellschaft gleichermaßen lieben. Menschen, die neugierig geblieben oder geworden sind, Menschen, die sich keine Illusionen mehr leisten und dennoch das Leben lieben.

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Und – Danke an Sonja für das Wort des Tages heute. Beim lesen gingen in Sekunden so einige Filmsequenzen ab. Tragikomödien und auch Dramen. Keine Lustspiele, aber mit guten Ausgang. Lange her, das.

Und – weil es passt(e):

Samstag, 210619

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte Lyrik. Kann ich aber nicht, irgend etwas fehlt. Lesen tue ich sie gerne, was mich fasziniert, ist die Verschlüsselung der Kernbotschaft und der Interpretationsspielraum, den manche Zeilen lassen. Stammt wohl aus einer Zeit, in der Klartext auch schon mal den Kopf kosten konnte, und irgendwie ist das zumindest teilweise auch heute noch so. Klartext kann ich, viel zu oft viel zu emotional überfrachtet, aber es geht. Gleichnisse, Märchen und Fabeln gehen auch, die Türen stehen mir offen. Wer wie ich in den finsteren Wupperbergen aufwuchs, ist mit Trollen, Zwergen, Feen, Kobolden und dergleichen sowieso auf „Du“.

Sonst so? Klebewetter, die Katzen liegen lang auf kühlende Fliesen oder Dielenböden. Mich erwartet meine samstägliche Runde, Supermarkt, Eltern. Lieber Besuch kommt auch, am Nachmittag. An solchen Tagen wie heute überkommen mich leise Zweifel, ob mein Purismus in Sachen Technik nicht vielleicht doch verbesserungswürdig sein könnte. Ein Kältekompressor im Auto wäre irgendwie doch nett…bis zum nächsten Wartungstermin auf jeden Fall. Se `s drum, Fenster auf, fertig.

Musik zum Thema.

So, das Frühstück möchte hinaus (Achtung, Klartext), danach darf ich unter die Menschen, wenn ich nicht verhungern möchte. Soziale Wesen … geht so, zumindest was meine Person angeht. Ihr Leser*innen seid mir im genau rechten Abstand, immer schön in Deckung, das kann ich. Zeitweise aber brauche selbst ich auch meinesgleichen, Menschen eben. Nicht weil ich Gesellschaft grundsätzlich so toll finde, nein, eher aus Selbsterhalt. Dann und wann kann es auch nett sein, dem Vernehmen nach sogar für die anderen.

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