Freitag, 240503

Bunt gemischt und vordergründig zusammenhangslos – es waren da noch

  • Die entfernte Verwandte, die sich hingabevoll und ausschließlich mit verheirateten Männern vergnügte, weil die nie länger als nötig blieben.
  • Jesus, der uns erlaubte, Gott Vater zu nennen. Und meine Therapeutin, die eine schlüssige Erklärung für mein Unvermögen hatte, meinen Schöpfer so zu nennen. Typisch für Menschen mit Vater-Problemen…
  • Der Geschäftsmann, der vorzugsweise mit gläubigen Menschen Handel trieb, weil er der Ansicht war, bei denen wäre die Wahrscheinlichkeit, betrogen zu werden, geringer. Darf angezweifelt werden, aber geringer heißt ja nicht gegen Null. Gilt wohl auch bei allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen.
  • Der Kollege, der neulich meinte, mir hätte ein Bruderherz gut getan, zwecks Erlernen adäquater Konflikt(lösungs)strategien. Mein Einwand, dafür hätte ich doch jetzt ihn und überhaupt besser spät als nie, überzeugte nicht wirklich.

Könnte noch weitergeführt werden, im Laufe der Zeit.

14 Gedanken zu “Freitag, 240503

  1. Die entfernte Verwandte ist das Pendant zu den zahlreichen Männern, die mir in jüngeren Jahren „Avancen machten“, sobald ich einen Ehering am Finger hatte, auf den Hinweis argumentierten sie alle sinngemäss, genau deshalb täten sie es ja, denn verheiratete Frauen wüssten sexuell bescheid und wären auch ansonsten „praktischer“, weil sie ja keinen Lebenspartner mehr suchen. Das Konzept hat aber sicher seine Tücken.

    Das ist alles, obwohl so individuell deins, auch für mich gut zu reflektieren, denn die biblische, vor allem alttestamentarische Vaterdefinition geht nicht gerade eine pro-Vater-Verbindung ein mit den persönlichen Vatererfahrungen.

    Die Geschäftstheorie las ich kürzlich auch irgendwo, in einem Roman, glaube ich. Ich hoffe, es verführt so ein bestimmtes „Gerissenseinwollen“ zu solchen Annahmen, aber dass es sich nicht bestätigt. Andererseits funktioniert der Enkeltrick oder der Polizeitrick ja auch viel zu oft. Auch wenn das nichts mit Religion zu tun hat, aber doch mit Glauben und Überzeugungen.

    Brüder oder Schwestern sind doch nicht zwangsläufig an Konfliktlösungen interessiert! Schön, wenn jemand solche Erfahrungen gemacht hat. Mögen sie ihm immer unbeeinträchtigt bleiben. Ich kenne da ganz andere Beispiele, auf Dauer und bis über das Lebensende der Eltern hinaus mehr schlechte mehr als gelungene.

    Ganz schön intensiver Gedankenstoff zum Morgenkaffee … Aber ich mag das so. Vielen Dank. 🙂

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    1. Konzept mit Tücken – ja, sicher. Detaillierte Erfahrungsberichte liegen mir leider nicht vor, so nahe standen wir uns nicht. Kann aber durchaus in die Hose gehen, mit dem Bescheid-wissen und dem „praktischen“. „Bescheid“ weiß wohl eher die andere Seite, aufgrund größerer Erfahrungsvielfalt. Und praktisch musses auch nicht immer sein, wenn das Gegenüber unvermutet vertrautere Absichten entwickelt.

      Ja, da gibt es die Gutgläubigen auf beiden Seiten. Diejenigen, die an das Gute glauben, wo es nicht sicher zu vermuten ist und andere, die glauben, es möge schon gut gehen. Das sind dann jene, die im Knast tönen, wegen ihres Glaubens zu sitzen.

      Leider habe ich weder Bruder noch Schwester – oder Gott sei Dank, mit Blick auf die Erfahrungen anderer. Andererseits hätte mir ein großer Bruder schon gut getan, wenn er mir den einen oder anderen Trick für die Straße hätte verraten können. Oder eine große Schwester, die mir die Pflicht mit den Eltern abgenommen hätte. Was beides so nicht sein sollte. Rückblickend auch gut so.

      Gerne & Danke auch, Gruß Reiner

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  2. Guten Morgen, lieber Reiner❣ Bist Du sicher, dass wir nicht entfernt verwandt sind? 😂 Ja, von diesen Beispielen passen einige. Wie Du weisst, hatte ich zu meinem Vater ein eher schlechtes Verhältnis. Trotzdem sage ich im Gebet stets „Gott-Vater“, weil sein Geist in mir ist. Aber ich verstehe Dich.
    Liebe Grüße, Gisela

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    1. Guten Morgen liebe Gisela – irgendwie sind wir alle miteinander verwandt 😉

      Ja, Gott-Vater ist in uns, aber schwer fällt es mir, das zu sagen/schreiben.

      Herzliche Grüße auch Dir, Reiner

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  3. Mir Gott als einen liebenden Vater vorzustellen, das konnte ich noch nie. Viele biblische Geschichten, an die ich mich erinnere, lassen mich eher schaudern. Sie entsprechen nicht meinem Verständnis vom mütterlichen/väterlichen Sein. Aber wahrscheinlich fehlt mir einfach der Glaube.
    Gläubige Menschen sind mir bisher nicht ehrlicher vorgekommen als andere.
    Ich bin froh, mit jüngeren Geschwistern aufgewachsen zu sein, auch wenn wir heute (fast) keinen Kontakt mehr zueinander haben. Meine Schwester ist elf Jahre jünger. Als ich selbst Kinder bekam, war mir zum Beispiel die Babypflege schon sehr vertraut.
    Ich warte gespannt auf weitere „Es waren da noch“ Geschichten von Dir!
    Schönes Wochenende! 🙋‍♀️ Regine

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    1. Ich denke schon, wahrhaft gläubige Menschen gehen mit ihresgleichen besser um. Die Kunst ist, die echten von den weniger echten zu unterscheiden. Auf der anderen Seite gint es noch grundehrliche und anständige Menschen, die sich als ungläubig bezeichnen, weil sie vom „Bodenpersonal“ enttäuscht wurden.

      Danke, liebe Regine, und auch Dir ein schönes Wochenende!

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  4. Also auf der gläubigen Strecke bin ich eher nicht unterwegs. Allerdings bin ich auch kein klassischer Atheist.
    Mit der bisweilen drohenden, gar strafenden Gott-Vater-Figur kann ich nüscht anfangen. Wenn wir Gott schon als allmächtig definieren wollen, handelt es sich weder um Vater noch um Mutter oder um beide zugleich. Und zu vermuten, dass der allmächtige Gott sich wegen Gotteslästerung beleidigt fühlen könnte und daher dem Lästermaul eins drauf gibt, wäre die eigentliche Gotteslästerung. Aber auch die wird ihn nicht stören. Denn was interessieren den Allmächtigen menschliche Beleidigungen oder Lästerungen. Und menschliche Stellvertreter, die Lästermäuler ans Kreuz nageln oder auf den Scheiterhaufen verbrennen, braucht der Allmächtige auch nicht. Würde er diese menschlichen Stellvertreter brauchen, wäre er nicht allmächtig.
    Wobei sich die Sache mit der Allmächtigkeit selbst aufheben könnte. So kann der allmächtige Gott aufgrund seiner Allmächtigkeit jeden Stein, jeden Felsbrocken – mag er auch noch so schwer sein – locker flockig aufheben und irgendwohin werfen. Weil er allmächtig ist, kann er aber auch einen Felsbrocken produzieren, den er nicht mehr aufheben kann. Ein echtes Dilemma, in dem der Allmächtige da steckt.
    Meine persönliche Göttin ist übrigens meinst gut gelaunt, mag Spaß und ist sehr liebevoll. Obwohl sie mich auch mal anmosert, weil ich so ein oller Chaot bin.

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    1. Na ja, ER hat die Naturgesetze vorgegeben, und aus der Nummer kommt er selbst auch nicht raus 😉 Der ganze schäbige Rest (werten, urteilen ect.) ist Menschenwerk. Na klar könnte man jetzt argumentieren, dass Menschen ja auch Gottes Werk sind, und was der sich dabei nur gedacht hat – um dann in Jahren festzustellen, im Kreis gelaufen zu sein.

      2 Dinge weiß ich über Gott – es gibt ihn/sie/es – und – ich bin es nicht 😉

      Fein, deine persönliche Göttin! Allerdings durfte ich lernen, das Frauen auch nur Menschen sind 🙂

      Danke & Grüße, Reiner

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  5. Ich hatte zwar einen ganz lieben Vater, aber in meinen Kinder- und Jugendtagen wurde mir so oft mit dem allwissenden, alles sehenden und alles „Sündhafte“ bestrafenden Gott Angst gemacht, dass ich niemals auf die Idee gekommen wäre, ihn als Vaterfigur zu sehen. Mit diesem omnipotenten und eher Furcht einflößenden Gott wurde und wird immer noch viel zu viel Schindluder betrieben. Er dient meiner Meinung nach schon sehr oft als Instrument, um Macht über andere zu erlangen.

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