Samstag, 210306

Einige wenige unspektakuläre Einsichten dieser Tage:

Routine ist Fluch und Segen. Hilfreich bei den täglich immer wiederkehrenden Aufgaben, störend bei der Chaosbewältigung, die nach anderen Kräften verlangt. Alte Leier? Mag sein. Leider immer wieder ein Thema, wenn Mensch versucht, Chaos mit Routine zu erschlagen (mag in Einzelfällen funktionieren, ist aber in der Regel nicht sehr effektiv) oder Routine-Aufgaben im Chaos-Modus zu bewältigen. Das funktioniert natürlich auch, ist aber enorm Kräfte-zehrend.

Punks kriegen nichts mit Rücken. Die kriegen Schlaganfälle und Herzkasper. Oder Leberzirrhose. Oder eines nach dem anderen. Ich kann Punk machen, in meiner grenzenlosen Empfindsamkeit, bin aber kein Punk. Nur manchmal sehr laut, aber das zunehmend seltener, weil, siehe oben, Kräfte-zehrend.

Manche Menschen haben eine merkwürdige Sehnsucht, Gras drüber wachsen zu lassen, über gewisse Zerwürfnisse. Nun braucht selbst Gras einen gewissen Nährboden, um zu gedeihen. Mal ist die Erde allerdings so verbrannt, da wächst eben kein Gras mehr. Da wächst nichts mehr, im wahrsten Wortsinn. Das zu erläutern, kann Lautstärke kreieren, die schnell unglaubwürdig erscheint und anstrengend ist, siehe oben. Effektiver und eindrucksvoller sind ruhig, glaubwürdig und mit dem gebotenen Nachdruck gesprochene scharfe Worte, Worte wie beidseitig geschliffene Dolche, die zur Unvergessenheit aufrufen. Oder zu einer Menge Ärger, wahlweise. Das Gegenüber entscheidet, die Kraft reicht für beide Varianten. Versprochen.

Sonst so? Routine bestimmt auch diesen Tag. Mehr oder weniger. Also dann, frisch auf.

Wenn alte Leute sich erinnern …

21 Gedanken zu “Samstag, 210306

  1. Das mit dem Gras auf verbrannter Erde, das kenne ich zu gut. Dann muss ich weggehen, weil es zu anstrengend wird. Macht rückblickend nix, woanders gibt es auch schöne Wiesen. Punks kriegen nix, außer Depressionen, wenn die Welt zu spießig wird. Augen zu und Musik laut hilft manchmal
    Hab einen entspannten Tag🍀🍀🍀

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      1. Manchmal ziehe ich mich in`s Alttestamentarische zurück. Dauert aber recht lange, da muss sich Mensch schon reichlich Mühe gegeben haben. In der Regel halte ich es so wie du.

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  2. Da bleibe ich doch lieber im Routine Modus, hat der Kopf Zeit zum Denken.
    Chaos war nie meins, erzeugt nur unnötigen Stress.
    Gras drüber wachsen lassen oder unter dem Teppich kehren können manche bis zur Perfektion. Ich bin da eher für offene Worte.
    Wenn es, Dank dem Gegenüber, nicht möglich ist, suche ich für mich einen Weg der sich gut anfühlt. Sonst rebelliert mein inneres Ich. In der Waage bleiben ist sehr wichtig fürs Seelenleben.

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  3. Lieber Reiner,

    wenn es um provozierendes Aussehen, eine rebellische Haltung und nonkonformistisches Verhalten geht, war ich eigentlich in frühen Zeiten ein Punk, aber dann doch eher ein Hippie, weil ich irgendwie meinen Idealen anhing. Aber das ist lange her. Punk-Musik mag ich eher weniger, wohl aber ‚Black-Music‘.

    Ich versuche nicht rebellisch zu sein oder provokant. Falls mein Gegenüber das tut, gehe ich oder sage ihm wo die Türe ist. Heute liebe ich es spießig zu sein. Viel Routine und wenig Chaos. Gras über eine Sache wachsen lassen, bedeutet nicht vergessen. Vergessen geht bei mir nicht aber vergeben.

    Schönes Wochenende und liebe Grüße von Gisela

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  4. Für mich geht es eher um Ruhe- oder Stress-Modus …
    Tiefe Bauchatmung transformiert Ärger in Produktivität …
    Manchmal klappt es besser, manchmal nicht so gut … öööh 🙄😖😡🤯🤣🤣🤣
    Gras wächst von alleine oder nicht … das, welches man „wachsen lässt“ hält nicht stand … in nullkommanix ist man am gleichen Punkt wie zuvor
    Moin 🙂

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