Traumzeit
Er fährt eine ihm unbekannte Straße entlang, mit seinem Begleiter auf dem Beifahrersitz. Linker Hand erblickt er etwas, was er nicht glauben kann. Auf einer riesigen Fläche liegt ein umgestürzter Dom, eine geschliffene Kathedrale, 90 Grad gedreht auf ihrem Seitenschiff. Alter, verwitterter Sandstein, zugemauerte Fensternischen. Während er seinen Augen nicht traut, denkt er, dass selbst die Herren der 12 Jahre so etwas nicht fertig bekommen haben. Oder doch?
Er hält an, steigt aus, gefolgt von seinem Begleiter, der sich diskret im Hintergrund hält. Es gibt keinen ursprünglichen Eingang mehr, nach einigen Suchen entdeckt er so eine Art Baustellen-Tür, ein Provisorium, das irgendwer angelegt haben könnte, der was auch immer darin zu tun hatte. Die Tür lässt sich öffnen, die beiden betreten eine Art Keller-Verschlag. Finster ist es, vom diffusen Licht der Straße mal abgesehen. Plötzlich hört er ein Geräusch, das ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ein wildes Tier, nicht weit entfernt, irgendwo nebenan, wo immer das auch ist. Von seinem Begleiter ist nichts mehr zu sehen.
In einer Nische findet sich ein loses Brett, das sich leicht entfernen lässt. Wie aus dem Nichts hält er ein scharf geschliffenes Hackmesser in der Hand, kriecht durch die entstandene Lücke, findet sich in dem ehemaligen Kirchenschiff wieder. Bänke, merkwürdiger Weise aus Stein, ebenso verwittert wie das ganze Gemäuer, stehen rechtwinklig zu ihrer ursprünglichen Lage, ein bizarres Bild. Auf einem Mauervorsprung liegt ein altes Buch, er schlägt es auf. Alle Seiten sind fast vollständig geschwärzt, die wenigen erhaltenen Zeilen in Frakturschrift sind unleserlich verwittert. Ungläubig fährt er mit den Fingern über die geschwärzten Bereiche, spürt den Kohle-artigen Farbabrieb auf seiner Haut, während in der Finsternis, diesmal aber bedrohlich nahe, der Hüter der Stätte zu vernehmen ist, mit einem Schrei, nicht von dieser Welt.
Ihm bleibt nur die schnelle Flucht, zusammen mit dem Vertrauen in das scharfe Messer, welches er Gott sei Dank nicht braucht.
3.15 Uhr. Selten war die Freude über diese frühe Stunde vergleichbar groß …
Puh, da bin ich froh dass ich meist zu tief schlafe um zu wissen was ich träume.
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🤯🙏
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Ich hoffe es verfolgt dich nicht den ganzen Tag.
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Das war gestern.
Jetzt bin ich ihn los, zu eurer Unterhaltung 😉
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Uii, was für ein Traum….
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Ja …
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Ja, es gibt viel zu verarbeiten. Zum Glück gibt es die Träume, die uns beim Sortieren helfen. Ich war vorgestern mal wieder auf der Flucht und gestern suchte ich verzweifelt nach einem Kinderarzt in Algier, weil mein Sohn krank war.
🌞 Liebe Grüße! Regine
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So ist das, ja.
Lieben Gruß auch dir 🙂
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Und dann: Um 3.16 aufgeschrieben? Oder war er am Morgen noch immer präsent? : )
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Aufgrund der Bildhaftigkeit sogar noch nach 30 Stunden präsent …
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Wow! Ein Albtraum, in dem du einiges versuchst zu verarbeiten. Am besten beim nächsten Mal cool bleiben und das Untier zu einem Käffchen einladen. Es heult, weil es einsam ist. Dumme Schimäre!
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Schimäre .. kann sein 😎
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