Ein Lied für all die, die gerne etwas mehr sein möchten, als sie sind. Für all die Nachtschattengewächse, für die Gerne-Großen. Für die mit dem großen Herzen, die das Unglück anzuziehen scheinen. Für die Blender mit der tiefen Stimme. Für all die, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Für die aus der 17ten Etage im Hochhaus, welche die letzten 14 Stockwerke laufen müssen, weil der Knopf für Stock 4 schon außerhalb der Reichweite ihrer Arme liegt. Für die, die oft verlacht werden und in der Nacht über sich hinaus wachsen.
Ludwig Hirsch: Mein Freund, der Zwerg.
…und sag zu ihm „Sie“, weil das is er nicht gwohnt!
an Kopf wie a Fassl, so schwer und so rund,
a Stimm wie der Bronson, in Cinemascope,
potent wie a Büffel, aber einsam wie der Tod,
so kommt er daher, mein Freund der Zwerg,
er tut sich halt schwer, mein Freund der Zwerg.
In stockdunkler Nacht schleicht er oft aus dem Haus,
versteckt er sich gschickt und is still wie a Maus,
kommen welche vorbei, dann ruft er „Helloh“,
die glauben s’war der Bronson und rennen davon,
dann feixt er halt sehr, mein Freund der Zwerg,
es hilft ihm halt sehr, mein‘ Freund dem Zwerg.
Vielleicht triffst ihn amal, irgendwo, irgendwann,
dann verbeiß dir dein Lachen, fallt’s auch schwer,
reiß dich zamm, lad ihn ein auf a Madl, schön groß, grad und blond
und sag zu ihm „Sie“, weil das is er nicht gwohnt!
Er hat auch an Feind, a beinharte Sau,
der passt ihn oft ab und haut ihn ganz blau,
der haut ihn so lang, bis das Zwergenblut rinnt,
es is dem Nachbarn sein Bub, sieben Jahr is das Kind.
Und dann schreit er halt sehr, mein Freund der Zwerg,
er tut sich halt schwer, mein Freund der Zwerg.
Daham ganz allein, da träumt er so oft,
da is er der David, der den Goliath verklopft,
da tanzt er im Zirkus und das Publikum pascht,
da is er der Zwerg, der’s Schneewittchen vernascht
und so träumt er daher, mein Freund der Zwerg,
er hat’s eh so schwer, mein Freund der Zwerg.
Vielleicht triffst ihn amal, irgendwo, irgendwann,
dann verbeiß dir dein Lachen, fallt’s auch schwer,
reiß dich zamm, lad ihn ein auf a Madl, schön groß, grad und blond
und sag zu ihm „Sie“, weil das is er nicht gwohnt!
Aah der Ludwig Hirsch…. in meinem früheren Tragik-Leben habe ich ihn gern gehört und sein trauriges Lied „Schwarzer Vogel kum“ habe ich sogar auf der Gitarre gespielt.
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…der Traurige, Makabere…ich mag ihn sehr, sich auf seine Weise, irgendwie immer dem Unglück etwas abzugewinnen, uns daran zu erinnern, dass es die andere Seite gibt…die doch – irgendwie – auch schön zu sein scheint…
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Ja, er war eine gewaltige Mischung …
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O, oh, auch so einer von den bösen Buben aus unsrer Jugendrosenzeit.
😉
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Lange her 🙂
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ludwig hirsch! – super! – mein lieblingsliedermacher neben ambros.
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Alles kann ich nicht immer von ihm hören, aber er was ein Meister des Morbiden, fein verpackt im Profanen 😉
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ich fand das gar nicht so morbide, was er machte. er trag jedenfalls bei mit vielen seinen liedern den nerv.
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Stimmt, auf seine Weise, ja.
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