Perlen auf der Schnur

So reihen sie sich auf, die kleineren und größeren Episoden in meinem Leben, die etwas mit dem Umstand zu tun hatten, dass ein erst kleiner, dann größerer, und später dann erwachsener Junge zu mir gehört.

Es gab Affären, die scheiterten, weil jemand damit nicht klar kam.

Es gab eine längere Beziehung, die (mit)aus dem gleichen Grund scheiterte.

Es gab eine kürzere Beziehung, in der ich verraten wurde, an einem schussgeilen Kerl, dem das Herz geöffnet wurde über mein ach so schwieriges Kind.

Es gab große Eltern, die keinen Wert auf Kontakt zu ihrem Enkel legten. Oder besser, die damit verbundene Mühe und Unannehmlichkeiten scheuten.

Die letzte Perle ist die bislang Größte. Da gibt es auf ihre Weise sehr konsequente Großeltern, die ihn unter fadenscheinigen Vorwand weder einladen noch sonstwie kontaktieren wollen, da sie für ihn wohl Fremde sind. Das ist dann seine Schuld, nicht ihre, natürlich.

Auch ich bin auf meine Weise konsequent. Nicht Auge um Auge, nein. Ein jeder muss vorsichtig sein, der mein Kind ablehnt. Auch die eigenen Eltern.

Wie an anderer Stelle schon gesagt, ein Auge reicht, dem vierten Gebot Genüge zu tun.

17 Gedanken zu “Perlen auf der Schnur

  1. Oh Gott, was ist das denn schon wieder?
    Das klingt aber nach etwas sehr Verworrenem in den Köpfen…
    Kriegst du das hin, das nicht verstehen zu wollen und einfach mit den Tatsachen umzugehen?
    Wenn man weiß, wo es her kommt, ist es ja oft leichter.
    Denn das kann man drehen und wenden wie man will:
    Das tut weh.
    Das is doch Kacke! könnt ich mich schon wieder aufregen…

    Schicke dir stattdessen ein lieben Gruß rüber ❤
    und das Angebot, falls du sonst mal keinen hast – oder auch so – kannst dich gerne jederzeit bei mir aussprechen – das haben wir ja schon gelernt, gell 😉
    Aussprechen hilft
    Alles Liebe ❤

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    1. Lieb von Dir, mit Zitronen kommen die meisten besser klar 😉

      So war das in meinem Leben … auch ich habe einst bitter versagt, was ein anderes Kind angeht. Weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war. Weil ich soff wie ein Loch. Dafür habe ich bezahlt und jetzt ist es gut. Bloß muss ein jeder wissen, was er tut. Ich habe gelernt, loszulassen, wenn es sein muss, bis ich ganz allein da stehe. Was ja sowieso am Ende der Fall sein wird, aber nicht, dass ich schon mal üben wollte 😉

      Danke …

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      1. In den wirklich wichtigen Situationen des Lebens ist der Mensch immer alleine – bei der Geburt und im Tod

        Aber jetzt bist du nicht alleine.
        Isolation ist nicht angesagt …. wenn man etwas verliert, gewinnt man oft etwas anderes dazu…
        Und deine Höhere Macht is ja auch noch da 😉

        Klar – auch ich habe versagt – so manches Mal
        NA UND?
        Ich bin Mensch, ich bin fehlbar, wie wir alle – du und ich, wir haben bezahlt und wir lernen und bereuen und gehen weiter
        Nich unterkriegen lassen!
        Drück dich ❤

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  2. Ich finds schön, dass du zu deinem Kind stehst, das wird es stark machen.

    Eltern können grausam sein, Großeltern auch.

    Das Loslassen ist nicht immer so leicht, in uns wohnt ja auch noch das kleine Kind, das bedingungslos geliebt werden will.

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    1. Es war ein weiter Weg bis dahin, der teilweise über Anwälte gelöst werden musste. Ich würde alles, diesbezüglich, genau so noch einmal machen. Dabei habe ich eine Menge gelernt…

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      1. Das kann ich mir gut vorstellen.
        Und es schmerzt auch oft tief innen drin.

        Scheinbar haben alle „heile“ Familien, nur man selbst nicht….so hab ich oft gedacht.
        Aber je älter ich werde, je offener ich selbst mit meiner Familiengeschichte umgehe, desto öfter höre ich, dass die sog. „heile“ Familie eher die Ausnahme als die Regel ist.

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      2. Da stimmt … wenn ich anderen Vertrauensvorschuss gebe und mich öffne, geht es mir ähnlich. Nirgendwo ist heile Welt. Öffne ich mich, befreie ich mich ein Stück weit und erlaube anderen, es mir gleich zu tun.

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  3. Für mich klingt das, als rechtest, mit dir selbst, mit deinen Eltern, mit den Ex-Partnerinnen, mit dem Sohn. Solange man rechtet, hat man nicht abgeschlossen. Wenn man abgeschlossen hat, lässt man einfach hinter sich, kein Wort ist mehr in einem, noch eines, das diesbezüglich heraus muss. Man schaut nur noch vorwärts, nicht rückwärts. Ich höre es in dir nagen. Was immer es ist, verletzter Stolz, der Schmerz, zurückgewiesen zu werden, das schlechte Gewissen wegen eigenem Versagen, eine Mixtur aus vielem. Die Baustelle bist du selbst, nicht die anderen, auf dem Weg zum inneren Frieden. Deinen Zorn auf jemand anderen zu projizieren heißt ablenken vom eigenen inneren Zorn. Den in die Wüste zu schicken ist Lebensarbeit, auch ich weiß das …

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    1. Lebensarbeit, ja. Vieles ist vernarbt, mal gut, mal schlecht. Diese Narben gehören zu mir.

      Allein die Geschichte, sie geht weiter, derweil die Protagonisten sich, Gott sei Dank, relativ guter Gesundheit erfreuen. Mich macht es, wie Du schon recht erkannt hast, immer noch zornig, nicht nur meine eigene, auch noch deren Geschichte aufzuarbeiten, damit ich damit leben kann. Auch sie haben ihre Gründe, so geworden zu sein, wie sie nun einmal sind.

      Ich habe keine Fragen mehr offen, was die Geschichte angeht. Was bleibt, ist eine schonungslose Desillusionierung bezüglich familiärer heiler Welt. Natürlich bin ich nicht ihr Richter. Was mich nicht davon abhält, sie spüren zu lassen, was sie tun. Alles andere ist Showtime, die ich mir nicht leisten will. Dafür braucht es keine Vorwürfe oder Streit. Distanz und Limitierung der gemeinsamen Zeit sind meine Mittel der Wahl.

      Innerer Friede – manchmal spüre ich einen Anflug dessen. Das lässt hoffen…

      Danke.

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  4. Wir haben gelernt ihren Umgang mit uns sein zu lassen was er ist. Geht es um unsere Kinder schlägt es altes wieder auf… in uns – unsere Kinder haben da Distanz und einen ganz anderen Blickwinkel.
    Neu kalibrieren. Gleichgewicht neu einstellen und weiter geht es.
    Dir ein „ich mag dich sehr“ in deine Waagschale lege

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    1. Berührbar bin ich, bin Mensch. Was alle Empfindungen betrifft, auch solche …Vorteil der Jahre ist nicht die Unberührbarkeit. Das wäre schlimm. Vorteil ist, dass ich die Wahl habe, die Wahl erkenne, wie ich damit umgehen möchte.

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      1. Hallo Reiner,

        Genau das isses nämlich – hüpfhüpf 🙂 ich krieg das auch immer wieder zu hören – Willst du denn gar nichts mehr empfinden? Nein – genau so, wie du es sagst!

        Lieben Gruß ❤

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